Mercedes' Angst vor dem Ausfall: "Die Situation war sehr ernst!"
Mercedes musste seinen Piloten in Spielberg anweisen, die Randsteine zu meiden: Laut Toto Wolff drohte ein unmittelbarer Ausfall beider Autos
(Motorsport-Total.com) - Da ist er wieder, der seidene Faden. "Bei beiden Autos hat es von Anfang an danach ausgesehen, als würden wir das Rennen aufgrund der Aufhängung und des Getriebes nicht zu Ende fahren", sagt Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Immer wieder forderte das Team Valtteri Bottas und Lewis Hamilton dazu auf, von den Randsteinen fernzubleiben.
"Die Situation war sehr ernst, vom Start weg", erklärt Wolff. "Wir haben gesehen, dass es mit Problemen an Valtteris Auto begonnen hat. Das war etwas, das zum sofortigen Aus hätte führen können. Und dann hat es auch an Lewis' Auto begonnen. Wir wussten nicht so recht, was es war, aber es hatte mit der Vibration des Autos zu tun."
Diese entsteht, wenn die Autos in Spielberg über die Randsteine fahren. Zwar hat die FIA vor dem Wochenende einige hohe Randsteine entfernt, die zu Schäden hätten führen können, dennoch sind auf dem Red-Bull-Ring einige weitere Randsteine, die beim dauerhaften Überfahren eine hohe Belastung für das Auto darstellen können.
Gewarnt war Mercedes von den Ausfällen von Lance Stroll (Racing Point) und George Russell (Williams), die ihre Mercedes-betriebenen Boliden mit technischen Defekten abstellen mussten - mutmaßlich durch Vibrationen auf den Randsteinen.
"Darum haben wir sie schon früh angewiesen, von den Randsteinen wegzubleiben. Und irgendwann sah es so aus, als ob wir mit keinem Auto ins Ziel kommen würden", so Wolff.
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Wo genau das Problem lag, gilt es jetzt zu analysieren, denn schon in fünf Tagen geht es auf der gleichen Strecke wieder ins Freie Training. Mit den Randsteinen wird Mercedes auch dann wieder zurechtkommen müssen, weil diese Teil der Ideallinie sind und daher den schnellsten Weg darstellen.
"Der Fahrer muss permanent einschätzen, wie schnell er fahren möchte und wie weit er über die Randsteine fahren möchte", sagt Wolff. "Und natürlich möchte er so schnell wie möglich fahren. Dabei riskiert er aber einen Aufhängungsschaden oder Vibrationen am Auto, die es kaputtmachen können."
Mercedes arbeitet aber bereits an einer Lösung, um der Situation Herr zu werden. "Wir müssen einen Weg finden, wie wir das Auto am nächsten Wochenende beschützen können, dann sollte es passen", so der Österreicher. "Ich denke, wir haben Ideen. Wir haben eine großartige Gruppe um Simon Cole, die für Zuverlässigkeit zuständig ist. Er und sein Team werden das Problem bis nächste Woche lösen."