• 05. Juli 2020 · 21:37 Uhr

"Favoritenschreck" Racing Point: Da war mehr drin in Spielberg

Warum der "rosarote Mercedes" von Racing Point beim Formel-1-Auftakt hinter den Erwartungen zurückblieb und wie man sich selbst einschätzt

(Motorsport-Total.com) - Insgeheim hatte man sich bei Racing Point mehr ausgerechnet, zumal nach den Formel-1-Testfahrten im Februar in Barcelona. Und so ist der sechste Platz von Sergio Perez beim Österreich-Grand-Prix 2020 in Spielberg (hier das komplette Rennergebnis abrufen!) eine kleine Enttäuschung. Denn Perez selbst räumt ein: "Wir hätten auch weiter vorne landen können."

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Sergio Perez: Von P3 ging es in den letzten Rennrunden noch zurück auf P6 Zoom Download

Tatsächlich hatte sich Perez von Startplatz sechs kommend im Rennverlauf sukzessive nach vorne gearbeitet, bis er in Runde 52 an dritter Stelle notiert wurde. Von da an aber nahm sein Grand Prix die entgegengesetzte Wendung, weil sich Racing Point für eine konservative Boxenstrategie entschieden hatte.

Die vielen Safety-Car-Phasen seien "Pech" gewesen für sein Team. "Und nach so einem Rennen sagt es sich leicht, aber wir hätten ein zweites Mal an die Box kommen sollen", meint Perez. So wäre der Mexikaner in den Schlussrunden nicht auf alten Hard-Reifen in die Defensive gelangt.

Auf verlorenem Posten mit alten Reifen

"Ich musste mich am Ende gegen Fahrer auf frischeren Reifen verteidigen. Das war nicht einfach", erklärt Perez. Tatsächlich fiel er binnen sechs Runden von P3 auf P6 zurück, was Teamchef Otmar Szafnauer als "ärgerlich" bezeichnet.

Szafnauer weiter: "In den letzten Runden ist uns ein Podestplatz durch die Finger geglitten. Es war aber auch schwierig, die Fahrzeuge mit Reifenvorteil hinter uns zu halten. Wir hatten uns eben für die Position auf der Strecke und gegen einen Boxenstopp entschieden. So aber bekamen die Autos hinter uns einen Gratisstopp."

Mit frischen Reifen zogen Alexander Albon, Charles Leclerc, Lando Norris und Carlos Sainz an Perez vorbei. Zu diesem Zeitpunkt war Lance Stroll schon lange Zuschauer: Perez' Racing-Point-Teamkollege hatte seinen RP20 in Runde 20 mit technischem Defekt abgestellt. Ursache: Leistungsverlust.

Eine Handvoll Punkte, aber keine Sensation

"Wir hatten noch versucht, mit den Einstellungen zu spielen, mussten das Auto dann aber doch zurückziehen", sagt Stroll. Teamchef Szafnauer spricht von einer "Enttäuschung" und erklärt, die genaue Ursache sei noch Gegenstand einer Untersuchung. Man habe das Stroll-Auto aus Vorsichtsgründen aus dem Rennen genommen, "um den Antrieb zu schützen", so Szafnauer.


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Er zieht ein gemischtes Fazit zum ersten Auftritt seines Teams in diesem Jahr und meint: "Uns war wichtig, mit einer Handvoll Punkte in die Saison zu starten." Acht Zähler sind es geworden, womöglich weniger, als Racing Point es nach den Testfahrten und den Startplätzen sechs und neun erwartet hatte.

Auch Perez räumt ein: "Heute mussten wir kämpfen." Der sechste Platz sei ein "gutes Ergebnis zum Saisonauftakt" geworden. Und das Wichtigste sei ohnehin die "starke Pace" des Mercedes-Nachbaus. Damit gelang Perez die sechstschnellste Runde des Rennens, acht Zehntel hinter der Spitze und nach McLaren, Mercedes und Ferrari.

"Unterm Strich", so resümiert Perez, "war es ein gutes Rennen, in dem wir vieles über das Auto und unsere Leistung gelernt haben. Das Positive ist: Wir haben ein konkurrenzfähiges Paket. Und ich glaube, wir können auch nächste Woche wieder um ein gutes Ergebnis fahren." Auf dem Papier ist man aber höchstens vierte Kraft.

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