Ausfallursache: Warum Max Verstappen plötzlich ausrollte
Red Bull und Honda erklären, was bisher zur Ausfallursache von Max Verstappen beim Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2020 bekannt ist
(Motorsport-Total.com) - "Keine Ahnung, was da passiert ist", sagt Max Verstappen nach seinem Ausfall beim Auftaktrennen der Formel 1 in Spielberg. Der Red-Bull-Fahrer war beim Österreich-Grand-Prix (hier das komplette Rennergebnis abrufen!) schon nach nur elf Runden mit technischem Defekt ausgefallen, an zweiter Stelle liegend.
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Nach dem Runterschalten vor Kurve 1 aber war nichts mehr wie vorher im RB16 des Niederländers. Er habe plötzlich "keinen Drive" mehr gehabt, also keinen Vortrieb mehr gespürt. Außerdem hätten die Räder blockiert. "Ich bin immer wieder ins Anti-Stall gekommen", sagt Verstappen. Die Konsequenz war die Aufgabe an der Box.
Für die gesamte Mannschaft sei dieser Ausfall "extrem frustrierend" gewesen, wie Teamchef Christian Horner bei 'Sky' erklärt. Bislang aber könne man über die Ursache des Defekts nur spekulieren. "Wir untersuchen es noch", sagt Horner, "aber man konnte die Probleme, die Max im Auto hatte, ja hören."
Honda in der Pflicht: Antworten liefern!
Letzteres könnte auf ein Problem im Antriebsstrang des Fahrzeugs hindeuten. Honda-Projektleiter Toyoharu Tanabe aber will hier ebenfalls nicht vorschnell ins Detail gehen und spricht lediglich von einem "elektrischen Problem", übrigens auch beim Aus von Alexander Albon kurz vor Rennende. Am Red-Bull-Schwesterauto vermute man den Fehler definitiv in der Antriebseinheit.
Und Honda steht damit unter Druck: Bis zum nächsten Einsatz der Fahrzeuge bleiben nur vier komplette Tage. Tanabe verspricht: "Wir werden alle Daten analysieren und versuchen, Gegenmaßnahmen zu ergreifen, damit wir im zweiten Rennen zuverlässiger sind."
So viel scheint indes bereits klar zu sein: Honda und Red Bull wurden völlig überrascht von dem, was auf der Strecke mit den Autos passiert ist. Das sagt Teamchef Horner: "Es war nichts, was früher schon einmal aufgetreten wäre. Wir untersuchen aber weiter, gemeinsam mit Honda."
Waren es die Randsteine im Mittelsektor?
Im Verdacht hat er konkret die Randsteine in Spielberg, die am Auftaktwochenende gleich mehreren Teams Schwierigkeiten bereitet hatten, im Rennen unter anderem Mercedes. "Da ist es einfach, sich einen Schaden zu holen", meint Horner, "vor allem im Mittelsektor." Denn dort räubern die Fahrer besonders über die "sehr aggressiven" Randsteine hinweg.
Außerdem dürfe man nicht vergessen, dass die Autos bei ihrer Rennpremiere noch lange nicht als ausgereift eingestuft werden könnten, sagt Horner.
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Was aber die Enttäuschung von Verstappen nicht mildern kann. Es sei "natürlich nicht gut", so der Red-Bull-Fahrer bei 'Sky' und 'ORF', "dass wir hier keine Punkte holen. Auf diese Weise will man die Saison nicht beginnen." (Zum aktuellen WM-Stand!)
Wie realistisch die Siegchance war
Denn eigentlich hatte sich das Team beim Heimrennen in Österreich sogar Siegchancen ausgerechnet. Platz eins wäre "möglich gewesen", behauptet Teamchef Horner. Verstappen habe bis zum Ausfall mit dem späteren Sieger Valtteri Bottas mitgehalten, Albon habe am Ende die richtige Strategie gehabt. Was hätte sein können? "Wir werden es nie erfahren", meint Horner.
Verstappen jedenfalls denkt nicht, ihm sei ein Sieg entgangen. Mercedes hätte einen zu großen Vorteil gehabt. "Es wäre [aber] ein einfaches Podium gewesen", sagt Verstappen. "Aber was soll man machen?"