• 04. Juli 2020 · 09:48 Uhr

Racing Point: Warum Lance Stroll 2020 aufblühen könnte

Racing Points "rosaroter Mercedes" war am Freitag in Spielberg die große Überraschung und soll jetzt auch Lance Stroll zu Höchstleistungen beflügeln

(Motorsport-Total.com) - Lance Stroll hat das Teamduell gegen Sergio Perez in der Formel 1 2019 klar verloren. Zwar lieferte er besonders in den Rennen einige beachtliche Vorstellungen ab. Doch unterm Strich sprechen die Zahlen gegen ihn: Nach Punkten unterlag er dem um fast neun Jahre älteren Routinier mit 21:52, und das Qualifying-Duell ging mit 3:18 sogar noch deutlicher aus.

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Bei Racing Point ist man optimistisch, dass Stroll besser abschneiden wird Zoom Download

Aber das soll 2020 anders werden. "Lance braucht ein berechenbares Auto", erklärt Teamchef Otmar Szafnauer. Und so eins habe man jetzt, mit dem RP20. Der "rosarote Mercedes" ist optisch stark an den Vorjahres-Silberpfeil angelehnt. Und mit dem wurde Lewis Hamilton schließlich Weltmeister.

Man habe daran gearbeitet, ein berechenbareres Auto zu bauen, unterstreicht Szafnauer: "Ich denke, da werden wir einen signifikanten Unterschied sehen. Lance kann Autofahren. Er muss sich nur wohlfühlen. Hoffentlich schaffen wir es mit diesem Auto, ihm ein gutes Gefühl zu geben."

Der Auftakt am Freitag war vielversprechend. In den ersten beiden Trainings zum Grand Prix von Österreich in Spielberg (Formel 1 2020 live im Ticker!) lagen Perez und Stroll phasenweise an erster und zweiter Stelle. Am Ende herrschten aber bekannte Verhältnisse: Perez (+0,641) wurde Dritter, Stroll (+0,831) Siebter.

Grosjean sieht Racing Point sogar vor Ferrari

Racing Point, das dämmert nach und nach den letzten Zweiflern, könnte 2020 zur großen Überraschung werden. Haas-Pilot Romain Grosjean etwa sieht derzeit drei Topteams: "Mercedes, Red Bull und Racing Point. Dahinter kommen dann, glaube ich, Ferrari, McLaren und Renault."


Formel 1 bizarr: Der Freitag in Spielberg

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"Racing Point weiß schon seit den Wintertests, wie schnell sie sind. Ich hatte noch keine Gelegenheit, mir die Freitagszeiten genau anzusehen. Aber ich habe gehört, dass Sergio im Longrun auf Augenhöhe mit Bottas war. Ich kann mir vorstellen, dass die ums Podium kämpfen werden", spekuliert der Franzose.

Szafnauer versucht indes weiterhin, den Zweckpessimisten zu spielen: "Das Longrun-Tempo sieht stark aus", räumt er zwar ein. "Das dämmerte uns schon bei den Wintertests." Gleichzeitig schränkt der Amerikaner ein und tritt auf die Bremse: "Im Mittelfeld geht's ziemlich eng zu."

"Ist ja erst Freitag, am ersten Rennwochenende. Wir wissen nicht, wie viel Benzin die anderen Teams im Tank hatten, wie stark sie ihre Motoren hochgedreht hatten. Wir werden sehen. Aber um die Frage zu beantworten: Das Ergebnis ist ungefähr das, was wir erwartet haben."

Szafnauer: Keine Sorgen wegen eines Protests

"McLaren und Renault sehen schnell aus. Ich denke, das werden unsere Hauptgegner sein", spekuliert Szafnauer. Und er wittert nach dem ersten Trainingstag die Chance, dass man "vielleicht auch Ferrari" in Schach halten könnte. Man weiß also ganz genau, welche Waffe der RP20 ist.

Besorgt, dass ein gegnerisches Team wegen der angeblichen Mercedes-Kopie Protest einlegen könnte, ist man bei Racing Point "überhaupt nicht. Es ist keine Überraschung, dass das Auto schnell ist. Wir nutzen den Mercedes-Windkanal, der vielleicht der beste in der Formel 1 ist. Die Korrelation und die Effizienz sind sehr gut."

Und: "Wir haben dank unserer verbesserten finanziellen Situation die Gelegenheit genutzt, von unserem steilen Anstellwinkel abzuweichen. Das war von Red Bull inspiriert, hat uns aber immer zu einem Kompromiss gezwungen. Denn wir beziehen Motor und Getriebe von Mercedes, aber Mercedes hat diese Komponenten rund um ein anderes aerodynamisches Konzept entwickelt als wir", sagt Szafnauer.

Aber: Das sogenannte "High-Rake"-Konzept, auf das Red Bull in den vergangenen Jahren gesetzt hat, führte für Racing Point nicht zum erhofften Erfolg. Daher sei es in Anbetracht der technischen Partnerschaft (Motor und Getriebe) "nur logisch" gewesen, "sich genau anzuschauen, was Mercedes macht, wenn wir die Teile von ihnen bekommen. Und das hat funktioniert."

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