Falsche Richtung bei der Entwicklung: Ferrari in Spielberg ohne Updates
Bei Ferrari läuft es bereits vor dem Start der Saison nicht rund - Weil man bei der Entwicklung eine falsche Richtung einschlug, stellte man das gesamte Programm um
(Motorsport-Total.com) - Während Red Bull und Mercedes mit einigen Updates zum Saisonauftakt in Spielberg reisen, wird Ferrari dort die Version des SF1000 verwenden, die bereits bei den Wintertests in Barcelona zum Einsatz gekommen ist. Teamchef Mattia Binotto verrät, dass die Scuderia bei der geplanten Weiterentwicklung des Autos die falsche Richtung eingeschlagen hatte.
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"An diesem Wochenende wird das Auto in der Konfiguration fahren, die gegen Ende der Tests in Barcelona verwendet wurde", verrät er im Vorfeld des ersten Saisonrennens und erklärt: "Das bedeutet nicht, dass wir in der sehr limitierten Zeit von nur fünfeinhalb Wochen, in denen wir an den Autos arbeiten konnten, unsere Däumchen gedreht haben."
"Die Wahrheit ist, dass die Ergebnisse der Tests dazu geführt haben, dass wir eine signifikante Richtungsänderung bei der Entwicklung eingeschlagen haben - besonders bei der Aerodynamik", so Binotto. Zum Umdenken führten die Testergebnisse aus Barcelona, nach denen bereits klar wurde, dass Ferrari wohl hinter seinen Konkurrenten liegt.
Binotto erklärt: "Zunächst einmal mussten wir verstehen, warum wir nicht die Ergebnisse gesehen haben, die wir auf der Strecke erwartet hatten, und wie sehr deswegen das ganze Programm umstellen mussten. Es wäre kontraproduktiv gewesen, weiter in die geplante Richtung zu gehen, weil wir wussten, dass wir unsere Ziele so nicht erreicht hätten."
Updates erst beim dritten Rennen in Ungarn
"Deswegen haben wir uns für ein neues Programm für das ganze Auto entschieden, obwohl wir wussten, dass nicht alles bis zum ersten Rennen fertig sein würde. Unser Ziel ist es jetzt, die Updates beim dritten Rennen auf dem Hungaroring am 19. Juli einzuführen", verrät Binotto. Doch was bedeutet das für die beiden Rennen in Spielberg?
Binotto gibt sich kämpferisch und betont, dass man diese keinesfalls abschreiben werde. So habe man das aktuelle Paket in den vergangenen Wochen ausführlich "analysiert", und der Teamchef erklärt: "Ich denke, das wird sich in Österreich auszahlen." Gleichzeit stellt er aber auch klar: "Wir wissen, dass wir momentan nicht das schnellste Paket haben."
"Wir wussten es schon vor Melbourne, und das hat sich nicht geändert", räumt Binotto ein. Trotzdem möchte man nicht bereits vor dem Rennen aufgeben, denn Binotto erinnert: "Die Strecke in Spielberg hat eine ganz andere Charakteristik als Montmelo [Barcelona], und die Temperaturen werden viel höher als im Februar sein."
Stunde der Wahrheit in Budapest
"Wir müssen in Österreich versuchen, das Beste aus jeder Möglichkeit herauszuholen", erklärt der Italiener. Ziel sei es, "so viele Punkte wie möglich mit nach Hause zu bringen - so wie immer", betont Binotto. Anschließend in Ungarn werde man mit dem neuen Paket dann sehen, "wo wir im Vergleich zu den anderen wirklich stehen."
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"Zu Beginn einer so ungewöhnlichen Saison Prognosen abzugeben, ist noch sinnloser als sonst", sagt Binotto im Hinblick auf die beiden Wochenenden in Spielberg und erklärt: "Am Ende der drei Trainingsstunden am Freitag wird es ein paar Anhaltspunkte geben, aber einen genaueren Eindruck wird es erst nach dem Qualifying am Samstag geben."
Dann werde es zwar ein "klareres Bild" der Hackordnung geben, doch selbst dann gebe es noch einige "Unsicherheiten", die beim ersten Rennen einer Saison immer bestünden. Als Beispiele nennt Binotto die "Zuverlässigkeit" und die "Performance der Reifen über eine Renndistanz". Spätestens in Ungarn gibt es für Ferrari dann aber keine Ausreden mehr.