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Keine Großveranstaltungen bis 2021? Große Zweifel an US-Grand-Prix in Austin
Gibt es 2020 kein Formel-1-Rennen auf dem Circuit of The Americas in Austin? Die aktuelle Situation in den Vereinigten Staaten macht zumindest keine große Hoffnung
(Motorsport-Total.com) - Einen konkreten Kalender für die Formel-1-Saison 2020 gibt es aktuell nicht. Klar ist nur, dass die Saison am 5. Juli in Spielberg starten soll. Für alles, was danach passieren soll, gibt es zwar Ideen, mehr aber auch nicht. Auf der Kippe steht unter anderem auch der Große Preis der USA in Austin, wo die Coronakrise besonders heftig ausfällt.
In den Vereinigten Staaten gibt es mit mehr als 1,5 Millionen Fällen die mit Abstand am meisten bestätigten COVID-19-Infektionen. Doktor Mark Escott, Austins oberster Gesundheitsbeamter, erklärt daher im Gespräch mit dem 'Austin Statesman', dass er Großveranstaltungen noch bis Ende des Jahres für unwahrscheinlich hält.
Das würde auch das Formel-1-Rennen betreffen, das ursprünglich im Oktober hätte stattfinden sollen. "Großveranstaltungen waren die ersten, die wir abgesagt haben. Und sie werden die letzten sein, die wir wieder erlauben", kündigt Escott an. Solche Events seien erst wieder denkbar, wenn es "vernünftig" wäre.
Entspannt sich die Lage bis zum Herbst?
Noch ist aber nicht absehbar, wann das der Fall sein wird. Escott glaubt, dass es sogar erst 2021 der Fall sein könnte. "Zu diesem Zeitpunkt gibt es keine Anzeichen dafür, dass wir das Risiko [bis Dezember] stark genug minimieren können, um Großveranstaltungen auszutragen - besonders mit mehr als 2.500 [Menschen]", so Escott.
Gleichzeitig stellt er aber auch klar, dass sich seine Einschätzung in den kommenden Monaten ändern könne. Denn wie überall auf der Welt kann man auch in Austin nicht seriös abschätzen, wie sich die Coronakrise entwickeln wird. Sollte sich die Lage deutlich entspannen, müsste man die Situation neu beurteilen.
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"Wir alle als Gesellschaft müssen uns erstens darauf konzentrieren, dass die Dinge weiterhin offen bleiben, und zweitens, dass wir in eine Situation kommen, in der wir dieses Fenster in Zukunft noch weiter öffnen können - besonders im Herbst", so Escott. Doch wie realistisch wäre ein Formel-1-Rennen selbst in diesem Fall?
Maximal denkbar wäre wohl ein Grand Prix ohne Zuschauer. Doch in diesem Fall müsste die Frage geklärt werden, wer für die Kosten aufkommen soll. Klar ist, dass man in Austin - wie übrigens auch auf den meisten anderen Strecken - wohl nicht dazu bereit sein dürfte, Geld in ein Rennen ohne Publikum zu investieren.
Wer würde ein Geisterrennen bezahlen?
Die Formel 1 befindet sich aktuell mit allen Streckenbetreibern in Gesprächen, um eine Lösung zu finden. In Europa läuft es wohl darauf hinaus, dass man den Strecken die sonst übliche Grand-Prix-Gebühr (teilweise) erlässt. Doch bei den Überseerennen ist die Sachlage aufgrund der hohen Reise- und Transportkosten anders.
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Man geht davon aus, dass die Formel 1 dort trotzdem auf Gebühren bestehen wird. Im Fall von Austin wäre das aber nahezu unmöglich, weil die Gebühren dort zu einem Teil vom Staat Texas getragen werden. Wenn aber keine Zuschauer anreisen dürfen, würde die Grundlage für die staatliche Unterstützung wegfallen.
Bobby Epstein, Chef des Circuit of The Americas, erklärt gegenüber 'Motorsport-Total.com' nur, dass er zur aktuellen Situation "nicht wirklich etwas sagen" könne. Aktuell ist der CoTA geschlossen. Das MotoGP-Rennen, das dort im April stattfinden sollte, wurde bereits verschoben und soll im November nachgeholt werden.
Analog zur Formel 1 ist allerdings völlig unklar, ob das wirklich passieren wird.