Formel 1 2020: Spielberg bleibt optimistisch, Silverstone setzt Deadline
In Österreich plant man weiterhin, den Grand Prix in Spielberg im Juli auszutragen - In Silverstone scheinen die Zeichen dagegen aktuell eher auf Absage zu stehen
(Motorsport-Total.com) - Bis Mitte Juni sind alle Rennen der Formel-1-Saison 2020 verschoben beziehungsweise abgesagt. Planmäßig soll dagegen - zumindest nach aktuellem Stand - der Große Preis von Österreich in Spielberg Anfang Juli stattfinden. Daran möchte man weiterhin festhalten, obwohl es angesichts der Coronakrise auch in Österreich momentan starke Einschränkungen im öffentlichen Leben gibt.
Offiziell heißt es aus Spielberg zu dem Thema: "Wir nehmen die behördlichen Vorgaben in Zusammenhang mit dem Coronavirus sehr ernst. Sämtliche Großveranstaltungen am Red Bull Ring sind davon allerdings nach aktuellem Stand nicht betroffen und finden weiterhin wie geplant statt." Das betrifft sowohl den Formel-1-Grand-Prix am 5. Juli als auch das MotoGP-Rennen am 16. August.
Damit wäre Spielberg nach Montreal (14. Juni) und Le Castellet (28. Juni) nach aktuellem Stand das dritte Rennen der Formel-1-Saison 2020. Allerdings kann noch niemand absehen, wie sich die Coronakrise bis dahin entwickeln wird. In Österreich gibt es mittlerweile knapp 11.000 bestätigte Coronafälle. Mit einer Maskenpflicht plant das Land aktuell, teilweise zur Normalität zurückzukehren.
In Silverstone will man währenddessen bis Ende April Klarheit darüber haben, ob es 2020 einen Großbritannien-Grand-Prix geben wird. Der Klassiker soll planmäßig am 19. Juli stattfinden - also zwei Wochen nach Spielberg. In einem Statement heißt es, dass man sich mit der Formel 1 in einem "engen Dialog" darüber befinde, ob das Rennen in diesem Jahr ausgetragen werden kann.
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Erst in dieser Woche wurde auf der Insel das traditionelle Tennisturnier in Wimbledon abgesagt. Das Finale hätte nur eine Woche vor dem Grand Prix stattfinden sollen. Damit schwebt auch über dem Formel-1-Rennen ein großes Fragezeichen. In Silverstone betont man, dass die Vorbereitungszeit bei anderen Sportevents allerdings nicht mit der bei einem Grand Prix zu vergleichen sei.
Dadurch habe man in Silverstone noch etwas mehr Spielraum. "Bei unserem Zeitplan haben wir bis Ende April Zeit, um eine finale Entscheidung zu treffen", heißt es in dem Statement. Gleichzeitig versichert man aber auch: "Die Sicherheit unserer Fans, Kollegen und der Formel-1-Community ist unsere Priorität. Wir werden weiter mit den entsprechenden Behörden zusammenarbeiten."
In Großbritannien gibt es aktuell knapp 30.000 bestätigte COVID-19-Fälle, unter anderem wurde auch Premierminister Boris Johnson infiziert. Alle großen Sportveranstaltungen sind momentan ausgesetzt. Der Motorsport auf der Insel wurde sogar vorsorglich bis mindestens zum 30. Juni komplett ausgesetzt.