• 29. März 2020 · 13:28 Uhr

Schlechtes Timing: Melbourne-Promoter erklärt unglückliche Absage

Andrew Westacott, Chef der Australian Grand Prix Corporation, weiß, dass die Melbourne-Absage nicht optimal gelaufen ist - Dafür habe es jedoch Gründe gegeben

(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 gab bei der Absage des Großen Preises von Australien nicht die beste Figur ab. Obwohl am Freitagmorgen bereits klar war, dass die Teams nicht antreten würden, ließ man zahlreiche Fans an die Strecke pilgern, wo sie zunächst vor verschlossenen Toren warten mussten und anschließend nach Hause geschickt wurden. Andrew Westacott erklärt, warum alles so unglücklich gelaufen ist.

Foto zur News: Schlechtes Timing: Melbourne-Promoter erklärt unglückliche Absage

Andrew Westacott versteht, dass viele Fans enttäuscht waren Zoom Download

Der Chef der Australian Grand Prix Corporation erinnert im Podcast' Below the Bonnet': "Fünf Tage vorher waren 86.000 Menschen bei einem Cricket-Spiel im MCG [Stadion in Melbourne]." Und nur eine Woche seien angesichts der Coronakrise Sportveranstaltungen überall auf der Welt abgesagt worden. Der Grand Prix haben in diesem Zeitfenster dummerweise genau in der Mitte gelegen.

Auslöser des ganzen Chaos war der positive Coronatest eines McLaren-Mitarbeiters am Donnerstagabend. Das Team gab daraufhin umgehend bekannt, nicht am Grand Prix teilzunehmen. Es folgten diverse Meetings, und in der Nacht von Donnerstag auf Freitag stimmten die zehn Formel-1-Teams mehrheitlich dafür, das Rennen abzusagen. Offiziell machte man das aber erst am Freitagmorgen.

Viele Personen, verschiedene Zeitzonen ...

Zu diesem Zeitpunkt befanden sich mehrere Piloten bereits in Flugzeugen zurück nach Hause. Warum ließ man also die Öffentlichkeit so lange im Dunkeln? Westacott erklärt, dass verschiedene Parteien an den Gesprächen beteiligt gewesen seien: "Wir holten uns Input vom obersten Gesundheitsbeamten. [...] Die FIA war involviert, die Teams und die Formel 1."


Fotostrecke: In Bildern: Melbourne nach der Formel-1-Absage

"Auch die Regierung von Victoria [Bundesstaat von Melbourne] war beteiligt, und dann gab es drei verschiedene Zeitzonen, was auch nicht gerade dabei geholfen hat, Entscheidungen zu treffen", erklärt Westacott. Hintergrund: FIA-Präsident Jean Todt befand sich zu diesem Zeitpunkt in Europa, Formel-1-Boss Chase Carey war am Donnerstag noch in Vietnam.

"Es gab verschiedene Szenarien. Man dachte darüber nach, ob man ohne die Formel 1 weitermachen kann", verrät Westacott zudem. Man habe die Zuschauer bewusst erst informieren wollen, sobald man eine endgültige Entscheidung getroffen habe. "Deswegen kam es leider dazu, dass einige Fans [am Freitagmorgen] vor den Toren frustriert waren", so der Promoter.

Späte Absage ein hausgemachtes Problem?

Er selbst habe bereits gewusst, dass die Formel-1-Teams nicht fahren werden. "Aber solche Dinge müssen in Gesprächen mit der der FIA, Jean Todt, der Formel 1 und Chase Carey ratifiziert und finalisiert werden", erklärt er. Denn die zehn Teams haben alleine schon aus rechtlichen Gründen gar nicht die Befugnis, einen Grand Prix eigenmächtig abzusagen.


5 F1-Rennen, die abgesagt werden mussten

Video wird geladen…

Die Rennabsagen der Formel-1-Saison 2020 sind nicht die ersten: In unserem Video nennen wir fünf weitere gestrichene Rennen! Weitere Formel-1-Videos

Zudem erinnert Westacott: "Chase Carey saß genau zu der Zeit, als alles passierte, in einem Flugzeug aus Vietnam." Das zögerte die finale Entscheidung noch weiter hinaus. David Richards, Vorsitzender des britischen Dachverbands Motorsport UK und ehemaliger Teamchef von BAR und Benetton, glaubt derweil, dass sich die Formel 1 das Leben selbst unnötig schwer gemacht hat.

"Bei der Entscheidung über Australien war Liberty sehr spät dran", kritisiert er gegenüber der Nachrichtenagentur 'PA' und erklärt: "Ich behaupte nicht, dass es eine leichte Entscheidung war. Aber wenn man bedenkt, wie viele Menschen aus verschiedensten europäischen Ländern nach Australien reisten, dann war das [angesichts der Coronakrise] nicht angemessen."

Sein Fazit: "Sie hätten schon eine Woche vorher absagen können." Damit hätte man sich zumindest eine Menge Ärger und schlechte Presse erspart.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Fahrer
Foto zur News: Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams
Lewis Hamilton: Die ersten Tests für seine Formel-1-Teams

Foto zur News: Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari
Erster Formel-1-Test für Lewis Hamilton bei Ferrari

Foto zur News: Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke
Formel-1-Fahrer: Erster und letzter Sieg auf derselben Strecke

Foto zur News: Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Lewis Hamilton: Erster Tag bei Ferrari
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Lewis Hamiltons erste Fahrt in einem F1-Ferrari
Foto zur News: Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)
Wie Hamiltons Abschied verlaufen ist (ANZEIGE)

Foto zur News: Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium
Das Alpine-Wunder 2024 | Vom letzten Platz zum Doppelpodium

Foto zur News: Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Red Bulls Absturz: Wie McLaren das Update-Rennen 2024 gewann
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
 
f1 live erleben: hier gibt's tickets
Australien
Melbourne
Hier Formel-1-Tickets sichern!

China
Schanghai
Hier Formel-1-Tickets sichern!

Japan
Suzuka
Hier Formel-1-Tickets sichern!
Anzeige motor1.com