"Bin ein Sch***fahrer!" Norris ohrfeigt sich nach Perez-Manöver selbst
Lando Norris geht mit sich selbst ins Gericht: Dass er in der letzten Runde Platz sieben an Sergio Perez verliert, wird es sich so schnell nicht verzeihen
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Lando Norris dürfte sich die gesamte Winterpause über in den Hintern treten: Nachdem er im Kampf mit Sergio Perez in der letzten Runde des Großen Preises von Abu Dhabi 2019 den Kürzeren zog, bezeichnet er sich selbst als ziemlichen Nichtsnutz im Cockpit.
Nur Sekunden vor dem Drama um WM-Rang sechs erlebte er sein eigenes Drama im Kampf mit Sergio Perez um WM-Rang zehn ebenfalls in Kurve 11. Zur Debatte stand Platz sieben im Rennen. Durch den Vier-Punkte-Swing in der letzten Runde (plus zwei für Perez, minus zwei für Norris) komplettiert nun der Racing-Point-Pilot die Top 10 im Gesamtklassement.
"Ich war einfach ein Sch***fahrer", sagt der 20-Jährige unverblümt. "Er war derjenige, den ich heute hätte schlagen müssen und ich habe versagt. Das nervt mich." Was es für ihn so hart macht: Er muss zugeben, außen herum überholt worden zu sein. Zwar hatte Perez frischere Reifen, aber diese Höchststrafe will sich kein Rennfahrer geben.
Perez hatte einen extremen Überschuss durch DRS-Einsatz auf der Geraden. Vor Kurve 11 verteidigte Norris auf der Innenbahn. Perez konnte auf der Ideallinie später bremsen und zog außen herum auf gleiche Höhe. Für Kurve 12 war er dadurch innen und zog vorbei.
Im Zweikampf noch zu nachgiebig
"Eines der besten Manöver meiner Karriere!", feiert der Mexikaner, der dabei auch Norris' Zweikampfverhalten lobt. "Er ist aggressiv, aber fair. Das ist großartig, weil er noch sehr jung ist. Es macht Spaß, mit Fahrern wie ihm zu kämpfen. Da weiß man, dass es eng wird, aber immer fair und ohne Berührungen abgeht."
Im Moment seiner Kampflinie hat er womöglich zu viel nachgedacht: "Ich war nervös, dass ich meine Reifen blockieren oder etwas Dummes anstellen könnte, und bin dadurch zu nachgiebig gewesen. Mir kam beim Bremsen nicht der Gedanke: 'Er geht außen daneben, ich muss die Bremse lösen und ihm weniger Raum geben.'"
Dass es überhaupt zum Showdown am letzten realistischen Überholpunkt kam, erstaunt ihn selbst: "Ich bin überrascht, dass ich ihn so lange aufhalten konnte. Das waren fünf oder sechs Runden. Eigentlich sind die Racing Points die Gerade hinunter sehr stark. Und er hatte viel frischere Reifen als ich. Ich freue mich über vieles, was ich heute geschafft habe. Aber ich habe eben alles mit dem einen Fehler aus der Hand gegeben."