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Albon erklärt Crash: Die Bremsen waren noch kalt!
Alexander Albon stellt in FT1 in Brasilien zwar die Bestzeit auf, er verunfallt jedoch kurz vor Sessionende - Teamchef Christian Horner sieht die Schuld beim Team
(Motorsport-Total.com) - Freud und Leid lagen bei Alexander Albon im ersten Freien Training zum Grand Prix von Brasilien (Formel 1 2019 live im Ticker!) besonders eng beisammen. Der Rookie, der zuvor noch nie auf dem Autodromo Jose Carlos Pace gefahren war, konnte die Bestzeit aufstellen. Er krachte jedoch gegen Sessionende auf noch nasser Strecke in die Mauer.
Red-Bull-Teamchef Christian Horner verteidigt seinen Fahrer. Der Unfall sei nicht Albons Schuld gewesen. "Alex ist noch nie auf der Strecke gefahren. Der Unfall ist auf die Trockenreifen auf feuchter Strecke zurückzuführen", meint der Brite nach Trainingsende bei 'Sky'.
In der vorletzten Kurve flog er auf einer schnellen Runde auf Trockenreifen ab. Zuvor war die Session Großteils nur auf Regenreifen oder Intermediates bestritten worden. Albon erklärt den Unfallhergang wie folgt: "Die Strecke war kalt, da fährt man wie auf Zehenspitzen."
Horner: Crash war nicht Albons Schuld
Aufgrund des feuchten Wetters brachte er weder die Reifen noch die Bremsen auf Temperatur: "Dadurch ist die Temperatur in den Bremsen gesunken. Und das war's dann. Ich wollte bremsen, es funktionierte aber nicht."
"Wenn ich wieder in eine solche Situation komme, dann ist es fast so, als müsste ich noch härter pushen. Das ist gar nicht so einfach. Leider ist das an der ungünstigsten Stelle passiert", bedauert der Rookie.
Horner scherzte über die "ziemlich teurer Session" für Red Bull, schließlich musste der Bolide von Albon in der Mittagspause repariert werden. An FT2 konnte er wieder teilnehmen.
"Die Jungs hatten zu Mittag einiges zu tun, aber das kann passieren. Die Strecke war wohl noch ein wenig zu nass für die Slicks. Aber wir wollten unbedingt so viele Runden abspulen, damit er Erfahrung sammeln kann", erklärt Horner die Vorgehensweise.
Der Brite sieht daher eher das Team in der Verantwortung: "Vielleicht waren wir ein wenig zu optimistisch. Die Strecke war immer noch sehr feucht im Mittelsektor." Dafür könne man Albon nicht die Schuld geben. Er war nicht der einzige Pilot, dem ein Fehler bei den kniffligen Bedingungen unterlief.
Auch Teamkollege Max Verstappen drehte sich auf dem feuchten Gras und hatte Mühe, einen Unfall im Senna-S zu vermeiden. Insgesamt rund zehn Autos wagten sich auf Slicks gegen Sessionende auf die Strecke. "Max hat sich in Kurve 2 gedreht, dann flog Alex mit kalten Bremsen ab. Die Räder blockierten."
Verstappen auf P3: Zeiten wenig aussagekräftig
Es war nicht Albons erster Trainingsunfall. Der Red-Bull-Pilot, der erst vor wenigen Tagen für 2020 bestätigt wurde, flog bereits des Öfteren ab. Diesmal stellt sich Horner jedoch schützend vor seinen Rookie: "Das geht nicht auf Alex' Kappe."
Das Selbstvertrauen des Neulings ist jedenfalls nicht gesunken, betont er. "Ich war schon zuvor in dieser Position. Jetzt muss ich wieder reinfinden. Da diese Strecke sehr schwierig und technisch anspruchsvoll ist, wird das ein wenig dauern", so Albon.
Mit dem zweiten Training ist er ganz zufrieden, obwohl er sich einen Bremsplatten auf dem Soft einfing, wodurch die Session vorüber war. Im Gesamtklassement am Freitag reiht er sich mit einer Rundenzeit von 1:10.275 Minuten (+1,058 Sekunden) auf Rang neun ein.
Der große Rückstand sei darauf zurückzuführen, dass er keine saubere Runde zusammengebracht habe. Wo er wirklich stehe, könne er nach nur 40 Runden auf der Strecke nicht einschätzen.
Auch Teamkollege Verstappen tappt im Dunklen. Der Niederländer platzierte sich mit einer Rundenzeit von 1:09.351 Minuten (+0,134 Sekunden) auf dem dritten Gesamtrang. "Das war ein chaotischer Tag aufgrund des Regens", resümiert er.
"Dadurch ist das Ergebnis auch nicht wirklich aussagekräftig. Wir müssen auf die positiven Aspekte schauen. Das Auto funktioniert gut. Es gibt natürlich Dinge, die man noch verbessern kann. Morgen ist ein neuer Tag, dann wird auch das Wetter anders sein."
Die Motorprobleme beim Schwesterteam Toro Rosso beunruhigen das Topteam nicht. "Nein, ich habe in den vergangenen Rennen viele Kilometer Laufzeit aufgespart", versichert Verstappen. Im Longrun waren beide Red-Bull-Piloten gut dabei.
"Ja, der war gut. Natürlich kann man sich immer noch verbessern, aber der Start war gut." Albon ergänzt: "Ja, ich denke, die Pace war recht gut."