Robert Kubica: Habe es meinen Kritikern gezeigt!
Williams-Pilot Robert Kubica ist stolz auf seine Comeback-Saison, auch wenn die Ergebnisse ausblieben - Er konnte mit Gerüchten aufräumen - Zukunft noch offen
(Motorsport-Total.com) - Robert Kubica kommt mit schönen Erinnerungen nach Brasilien. Der Pole stand 2009 als Zweiter auf dem Podium in Interlagos. Er weiß allerdings, dass sich dieses Ergebnis zehn Jahre danach nicht wiederholen lässt. Im Rückblick auf sein Comeback-Jahr ist er dennoch stolz darauf, seine Kritiker Lügen gestraft zu haben.
"2009 kam das Podium sehr überraschend kam, da das kein gutes Jahr mit BMW war. Dennoch würde ich meinen, dass es an diesem Wochenende fast unmöglich wird, um einen besseren Platz zu kämpfen als in den vorangegangenen Rennen", dämpft Kubica die Erwartungen für den Brasilien-Grand-Prix.
Zwar sei Interlagos eine besondere Strecke, auf der viel passieren könne. "Aber dennoch braucht man eine gute Pace. Und die fehlt uns schon die gesamte Saison." Im Rückblick auf seine Rückkehr ist er trotzdem zufrieden.
"Ausgangslage hat das Bild verzerrt"
Dank der Alfa-Romeo-Disqualifikation in Deutschland konnte er einen WM-Punkt einfahren, ansonsten war er jedoch meist auf dem letzten Platz zu finden. "Nun, das ist definitiv nicht die einfachste Saison und nicht die Saison, die wir uns gewünscht haben. Jedes Teammitglied von Williams ist mit der Leistung in diesem Jahr nicht zufrieden."
Seine Mannschaft nimmt er dennoch in Schutz: "Das Team arbeitet sehr hart, aber es war kein einfaches Jahr. Vieles hätten wir besser machen können. Aber es gab auch Dinge, mit denen wir trotz der Schwierigkeiten gut umgegangen sind. Die Jungs an der Rennstrecke haben immer einen sehr guten Job gemacht mit dem, was uns zur Verfügung stand."
Was ihn besonders erfreut hat, was die Tatsache, dass sein Team trotz der Turbulenzen vereint und motiviert blieb. "Aber die Leute an der Strecke können nicht bewirken, dass das Auto plötzlich eine Sekunde schneller fährt - höchstens langsamer."
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Der erhoffte Aufschwung im kommenden Jahr wird ohne Kubica stattfinden. Er hat sein Ende beim britischen Rennstall bereits in Singapur angekündigt. "Ich hoffe, dass sich das Team in Zukunft wieder verbessern kann. Die Jungs würden das verdienen. Ich hoffe, dass bald bessere Zeiten kommen werden."
Sich selbst könne er kaum etwas vorwerfen, mit seiner Fahrleistung ist er im Großen und Ganzen zufrieden. "Generell hat die schwierige Ausgangslage das Bild verzerrt. Vieles hat nicht geholfen und vieles hat sich negativ auf meine Leistung ausgewirkt."
Besonders freut es ihn aber, dass er es seinen Kritikern gezeigt hat. "Dass ich nach so langer Zeit wieder in den Spitzensport zurückgekommen bin mit meiner Einschränkung, das hätten viele Leute nicht erwartet. Ich habe viele Geschichten gehört, dass ich in Kurve 1 nicht in der Lage wäre, auf die Situation schnell genug zu reagieren. Aber eigentlich waren die ersten Runden in dieser Saison immer recht gut", schmunzelt er.
Probleme in Monaco? Von wegen!
Kubica kamen auch Gerüchte zu Ohren, wonach er in Monaco aufgrund seiner Einschränkung mit dem rechten Arm nicht fahren könne. "Doch war Monaco eines meiner besten Fahrten in diesem Jahr. Natürlich lag ich weit zurück, aber mein Gefühl war sehr positiv."
Mit welchem Gefühl kehrt er Williams nun den Rücken? "Ich beende diese Saison natürlich nicht glücklich über meine generelle Performance, aber dennoch recht glücklich darüber, wie mein Körper auf die schwierigen Herausforderungen in diesem Jahr reagiert hat."
Welche Pläne er konkret in Zukunft haben wird, das verrät er auch in Brasilien noch nicht. Es stehe "ganz gut" um ihn, meint er, ohne Details zu verraten. "Natürlich tickt die Uhr und die Zeit verfliegt, aber ich bin recht zuversichtlich. Es sieht ganz gut aus. Natürlich passiert jede Woche Positives und Negatives, es bewegt sich viel."
Sein Wunsch ist weiterhin, Rennen fahren zu können. "Das sage ich schon seit Singapur. Ich freue mich schon aufs Racing, daran arbeite ich. Vielleicht kombiniere ich verschiedene Programme." Zuletzt war er bei Haas als dritter Fahrer im Gespräch.