Nico Hülkenberg dementiert: Keine DTM-Bekanntgabe am Dienstag
Im (vermutlich) drittletzten Rennen seiner Formel-1-Karriere verlor Nico Hülkenberg gleich am Start die Chance auf ein ähnlich starkes Abschneiden wie sein Teamkollege
(Motorsport-Total.com) - Nico Hülkenberg dementiert Gerüchte, zuerst veröffentlicht von unseren italienischen Kollegen von 'motorsport.com', wonach er bereits am Dienstag das Ende seiner Formel-1-Karriere und den Wechsel zu BMW in die DTM verkünden wird: "Am Dienstag wird gar nichts veröffentlicht, vertrauen Sie mir", stellte er nach dem Grand Prix der USA in Austin, Texas, klar.
Der scheidende Renault-Pilot beteuert auf explizite Nachfrage ausdrücklich, dass er keine Gespräche mit BMW geführt hat ("Nein"), und relativiert die Medienberichte von Sonntagabend: "Ich finde das unterhaltsam."
Im Interview mit den deutschen 'Sky'-Kollegen dementiert er die Gerüchte nicht konkret - sondern er flachst mit dem Reporter, als ihn der auf 2020 anspricht: "Ich mache Ihren Job - seien Sie sich da nicht so sicher!" Als der Reporter begeistert entgegnet, dass er einen super Experten abgeben würde, lacht Hülkenberg: "Nicht zu euch. Für Sie! Reden Sie mal mit Ihrem Chef!"
In der Formel 1, das ist seit Austin beinahe Gewissheit, geht für den 32-Jährigen 2020 keine Tür mehr auf. Einen Wechsel zu Williams hat er selbst ausgeschlossen, und bei Alfa Romeo darf Ferrari das zweite Cockpit neben Kimi Räikkönen besetzen. Dem Vernehmen nach wird Antonio Giovinazzi einen neuen Vertrag erhalten.
Unglücklicher Start: Von P11 auf P13
Das Rennen in Austin beendete Hülkenberg als Neunter. Anders als sein Teamkollege Daniel Ricciardo, der als Sechster "Best of the Rest" wurde, lief der Start für den Deutschen nicht nach Wunsch. Hülkenberg kam von P11 zwar zunächst solide weg, wurde aber in den ersten Kurven unglücklich eingeklemmt. Am Ende der ersten Runde lag er nur auf Rang 13.
"Die erste Runde hat's für mich schwierig gemacht. Ich habe - einfach ein bisschen unglücklich vom Timing her - Positionen verloren", sagt er. "Ich hatte eigentlich einen sehr guten Start, aber ausgangs Kurve 1 und 2 wurde ich ein bisschen weggedrückt und habe ordentlich Positionen verloren. Das hat das Rennen von da an sehr schwierig gemacht."
"Die erste Hälfte war zum Abschreiben. In der zweiten Hälfte kamen wir dann wieder. Ich hatte einige Kämpfe", berichtet Hülkenberg. Zum Beispiel mit Kimi Räikkönen, der im Gegensatz zu ihm auf Soft gestartet war und hinter dem seine Reifen stark abbauten. Oder später mit Daniil Kwjat. Das Rennen habe "Spaß gemacht", sagt er: "Neunter ist noch ganz versöhnlich."
Sehenswertes Duell mit Räikkönen
Eines der Highlights war das Duell mit Räikkönen in der Schlussphase. Hülkenberg hat es so erlebt: "Nett, fair. Wir sind Seite an Seite gefahren, und wir respektieren einander. Er hat mir Platz gelassen, ich habe ihm Platz gelassen. Aber natürlich macht er mir keine Geschenke. Also hat er sich raustreiben lassen und mich in Kurve 14 ein bisschen abgedrängt."
"Ich musste deswegen auf den bemalten Asphalt im Auslauf, und da haben sie mich gleich aufgefordert, ihm den Platz zurückzugeben. Das hat nochmal Zeit gekostet. Ohne den Kimi-Zwischenfall und mit einem etwas früheren ersten Boxenstopp hätte ich Carlos vielleicht erwischen können. Hätte, wäre, wenn ..."
Letztendlich fehlten vier Sekunden auf den McLaren von Carlos Sainz, auf den Hülkenberg allein in der letzten Rennrunde viereinhalb Sekunden aufholen konnte. Aber das Geplänkel mit Räikkönen war nicht entscheidend für Hülkenbergs Endergebnis. Vielmehr schlitterte er durch den Start und den Verkehr in den ersten Runden in eine Strategie, die so nicht geplant war.
"Vor dem Rennen hatten wir mit Nico eigentlich eine Einstoppstrategie vor", verrät Teamchef Cyril Abiteboul. "Zum Glück konnten wir das rechtzeitig umstellen. Nico blieb dann gelassen, als er im Klassement nach hinten fiel. Auf den weichen Reifen am Ende konnte er dank eines klug eingeteilten Benzinverbrauchs am Beginn des Rennens nochmal attackieren."