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"Zur Hölle mit ihm!": Hamiltons Kodex-Bruch bringt Verstappen auf die Palme
Weil sich Lewis Hamilton nicht an den Ehrenkodex hielt, rächte sich Max Verstappen mit einem waghalsigen Manöver: "Wenn du mich ruinierst, ruiniere ich dich auch"
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat Lewis Hamilton für dessen Verhalten am Ende von Q2 von Austin scharf kritisiert, weil dieser den Ehrenkodex der Piloten verletzt hatte. Hamilton hatte Verstappen und Daniil Kwjat auf der Outlap überholt und wäre dabei fast mit dem Red Bull kollidiert, als dieser sich dafür rächen wollte (Formel 1 2019 live im Ticker).
Die inoffizielle Vereinbarung zwischen den Piloten lautet, dass sie sich nicht gegenseitig überholen, wenn sich die Fahrer auf ihre schnelle Runde vorbereiten und im letzten Sektor langsam machen, um Platz zum Vordermann zu lassen. "Aber Lewis ist einfach vorbeigefahren, als ob es ihn nicht interessiert. Ich weiß nicht, was es ist: Arroganz oder so ...", schimpft der Niederländer über den Mercedes.
Verstappen wurde am Eingang der schnellen Dreifach-Rechtspassage von Hamilton überholt, wollte sich das aber nicht bieten lassen. "Ich habe dann zu mir gesagt: Wenn er mich überholt, dann zur Hölle mit ihm. Wenn du mich ruinierst, ruiniere ich dich auch. Und natürlich hat er es zurück gekriegt."
Der Red-Bull-Pilot setzte auf der Innenseite von Kurve 19 zum Gegenschlag an, doch in dem Moment wollte Hamilton auch noch Kwjat überholen, sodass es beinahe zur Kollision gekommen wäre, wenn Verstappen nicht innen über den Randstein gefahren wäre.
"Lewis fucked us all"
Doch als der Mercedes dann vor der letzten Kurve langsam machte, um Platz zu lassen, setzte sich Verstappen aus Prinzip wieder vor ihn. "Lewis fucked us all", war seine Reaktion am Funk, "von daher ist es sein fucking Problem, was passiert ist." Denn weil auch noch Kwjat wieder vorbeifuhr, musste Hamilton fast abstoppen, bevor er seine Runde beginnen konnte.
"Ich habe einfach versucht, die Temperatur in meinen Reifen zu halten. Alle sind so langsam gefahren, also musste ich einfach weiterfahren", wehrt sich der Brite und betont: "Es gibt keine Regel, die besagt, dass man hintereinander herfahren muss. Also bin ich gefahren und er hat dann angefangen, gegen mich Rennen zu fahren."
Eine schriftlich fixierte Regel gibt es tatsächlich nicht, doch eigentlich ist es ein Gentlemen's Agreement, dass man sich nicht gegenseitig stört. "So etwas macht man einfach nicht", schimpft Verstappen, "denn am Ende ist keiner damit glücklich".
Kwjat der Leidtragende: Aus in Q2
Für Verstappen und Hamilton hatte es keine Auswirkungen, denn beide hatten ohnehin schon eine Zeit gefahren, die gut genug für Q3 war. Kwjat wollte sich hingegen mit seiner anstehenden Runde noch qualifizieren - und scheiterte. "Ich weiß nicht, was sie da getrieben haben", hadert er. "Es war ziemlich dumm. Na gut, vielleicht nicht dumm, aber unnötig", so der Toro-Rosso-Pilot.
"Am Ende war es einfach für uns alle drei ein Chaos und hat unsere Runden beeinträchtigt. Ich musste meine Runde mit sehr kalten Reifen beginnen", sagt er und kritisiert Hamilton: "Normalerweise hat man eine Ordnung, aber einige Fahrer respektieren diese nicht - und dann passiert dieses Schlamassel."
"Ihm ist es egal, weil es Q2 ist und er schon um Längen in Q3 ist. Aber für mich war das ein Problem", so Kwjat. "Er wollte Erster sein, hat die Runde dann aber hinter uns beiden begonnen, von daher verstehe ich nicht, was das sollte."
Die Rennkommissare befanden den Vorfall jedoch für nicht untersuchungswürdig.