Formel 1 USA 2019: Red Bull top, Probleme bei Leclerc
Christian Horner nach FT1 in Austin: "Hat gut angefangen" - Charles Leclerc mit defektem Gaspedal, Nico Hülkenberg kämpft mit Hydraulikschaden
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen hat sich bei ungewöhnlich kalten Bedingungen die Bestzeit im ersten Freien Training zum Grand Prix der USA in Austin, Texas, gesichert (Formel 1 2019 live im Ticker). Der Red-Bull-Pilot verwies Sebastian Vettel (Ferrari) und seinen Teamkollegen Alexander Albon um 0,169 beziehungsweise 0,259 Sekunden auf die Plätze.
Bei gerade mal neun Grad Celsius begann die Session auf dem Circuit of The Americas, und dementsprechend wenig aussagekräftig waren die Zeiten. Dazu kommt, dass viele Teams schon entweder Reifen oder neue Teile im Hinblick auf die 2020er-Entwicklung testeten.
So wurde relativ viel gefahren, aber wenig auf die Zeiten geachtet. "Es ist schwierig, irgendetwas in diese Rundenzeiten hineinzulesen", vermeldet Reifenhersteller Pirelli. "Einfach, weil es so kalt war - kälter als beim ersten Wintertest in Barcelona!"
So hatten andere als sonst Gelegenheit, auf die vorderen Plätze zu fahren: Pierre Gasly (Toro Rosso) wurde Vierter, gefolgt von Daniel Ricciardo (Renault) und Romain Grosjean (Haas). Charles Leclerc wurde mit 1,323 Sekunden Rückstand Siebter, obwohl er wegen eines Problems mit dem Gaspedal zu Beginn lange tatenlos an der Box stand.
Mercedes: Mehr als 70 Runden Tests für 2020
Lewis Hamilton schob sich im Finish noch auf den achten Platz nach vorne, mit einem Rückstand von 1,382 Sekunden. Der angehende Weltmeister, der in Austin fünf der bisherigen sieben Rennen gewonnen hat, kann bei der mutmaßlichen WM-Entscheidung übrigens wieder auf die Unterstützung von Stamm-Renningenieur Peter Bonnington zählen.
Mercedes ging im ersten Training nicht auf Zeitenjagd, sondern konzentrierte sich darauf, die neuen C4-Prototypen von Pirelli, von denen jeder Fahrer zwei Sätze extra erhalten hat, auf Herz und Nieren zu testen. Valtteri Bottas und Hamilton fuhren zusammengerechnet mehr als 70 Runden. So fleißig war kein anderer Rennstall.
Eines der bestimmenden Themen des ersten Trainings waren die Bodenwellen, zum Beispiel vor der ersten und neunten Kurve. Die waren in den vergangenen Jahren noch bei weitem nicht so stark ausgeprägt. "Die Red Bulls funktionieren über die Bodenwellen besser als so manch anderes Auto", beobachtet 'Sky'-Experte Martin Brundle.
"Die Strecke ist ein bisschen abgesunken, sodass es jetzt ziemlich wellig ist. Zum Beispiel am Boxenausgang. Aber es ist für alle gleich", erklärt Red-Bull-Teamchef Christian Horner. "Wir waren in Mexiko sehr stark. Es wäre toll, hier in Austin ein gutes Wochenende abzuliefern. Die erste Session hat mal gut angefangen. Die war wirklich positiv."
Albon wieder mit starker Leistung
Horner lobt ausdrücklich den dritten Platz von Rookie Albon, der bereits in Mexiko eine gute Leistung gezeigt hat: "Es ist beeindruckend, wie schnell er auf Zeit gekommen ist. Gerade auf schwierigen Strecken scheint er relativ rasch auf Tempo zu kommen. Es ist an ihm, das Cockpit zu verlieren. Aber bisher leistet er gute Arbeit."
Nico Hülkenberg hatte indes ein ganz anderes Problem. Der Renault-Pilot wurde zwischenzeitlich von einem Hydraulikdefekt außer Gefecht gesetzt. So erklärt sich sein 16. Platz mit 2,067 Sekunden Rückstand. Carlos Sainz (McLaren) wurde Zwölfter, obwohl er mit den neuen Testreifen nicht gut zurechtkam und einmal den Unterboden wechselte - ein reines Set-up-Experiment.
Das Williams-Team bildete wie immer das Schlusslicht. Robert Kubica verlor auf P19 knapp vier Sekunden auf die Spitze. Testfahrer Nicholas Latifi wurde mit sieben Sekunden Rückstand Letzter. Beim Kanadier war die Session nach sieben Runden zu Ende (Getriebeschaden). Bevor George Russell am Nachmittag übernimmt, muss das Getriebe gewechselt werden.