"Nur noch drei Rennen": Haas will verkorkste Saison endlich beenden
Bei Haas glaubt man nicht mehr daran, 2019 noch die Wende zu schaffen - Nach dem Debakel in Mexiko will man die Saison einfach nur noch hinter sich bringen
(Motorsport-Total.com) - Auch in Mexiko gab es für Haas wieder nichts zu holen. Zum sechsten Mal in den letzten sieben Rennen blieb die US-Truppe ohne Zähler. Und langsam scheint man sich damit abgefunden zu haben, dass man die Saison 2019 auf dem neunten und vorletzten WM-Platz beenden wird. "Die beste Nachricht ist, dass es nur noch drei [Rennen] sind", sagt Teamchef Günther Steiner nach dem Mexiko-Rennen zynisch.
Am Ende waren es dort für Kevin Magnussen und Romain Grosjean die Plätze 15 und 17. Beide kamen mit zwei Runden Rückstand ins Ziel, und der Franzose landete sogar hinter Williams-Pilot George Russell. Ein neuer Tiefpunkt für Haas, doch dort hat man sich mittlerweile an die Rückschläge gewöhnt. Daher sei Steiner nach dem Rennen auch "nicht enttäuscht", wie er betont.
Denn das Team rechnete sich in Mexiko sowieso kein gutes Ergebnis aus. "Mit dem Auto, das wir hatten, haben wir das Beste herausgeholt. Die Pace ist einfach nicht da", zuckt Steiner die Schultern. Im Hinblick auf Grosjeans Katastrophenrennen erklärt er: "Er hat beim Start eine Position verloren, und wir wissen, wie schwierig das Überholen ist. Wenn man einmal hinter einem anderen Auto ist, dann überhitzen die Vorderreifen."
"Sobald man attackiert, muss man [die Reifen] kühlen. Und dann kommen die blauen Flaggen", erklärt er und fasst das Rennen des Franzosen in einem Satz zusammen: "Er ist einfach mit den Williams gefahren. Einer war davor und einer dahinter." Magnussen kam zwar zwei Positionen davor ins Ziel, doch viel besser lief es auch für ihn nicht. Gleich beim Start kam er mit Kimi Räikkönen zusammen.
Haas resigniert: Mehr ist einfach nicht drin
"Kevin hat auf der linken Seite einen Teil seines Unterbodens verloren. Aber für mich ist das Racing. Es kann passieren, wenn man auf solchen Positionen fährt. Dort ist das Risiko größer", zeigt Steiner Verständnis. Magnussen habe einfach "Pech" gehabt. Der Däne selbst erklärt ebenfalls leicht resignierend: "Ehrlich gesagt denke ich, dass wir einen ziemlich guten Job gemacht haben."
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"Es ist hart, das zu sagen, wenn man 15. wird", weiß er. "Aber das Auto hatte an diesem Wochenende überhaupt keine Pace. Trotzdem sind wir positiv und fokussiert geblieben. Und wenn man den Schaden am Auto und diese Dinge bedenkt, dann denke ich, dass wir einen sehr guten Job gemacht haben", so Magnussen, der unter anderem die Strategie und das Reifenmanagement lobt.
Unterm Strich sei er "ziemlich zufrieden mit unserem Job, aber natürlich nicht mit dem Ergebnis." Brenzlig wurde es einmal gegen Max Verstappen, der Magnussen bei einer aggressiven Aktion außerhalb der Strecke überholte. "Ich wusste nicht einmal, dass er da war", berichtet Magnussen, dem es aber egal ist, dass Verstappen bei dem Manöver die Track-Limits überschritt.
Steiner "dieses Mal" nicht sauer auf Rennkommissare
"Ich glaube, ihn hat es mehr als mich gekostet", zuckt Magnussen die Schultern. Und auch Steiner, der zuletzt eine Geldstrafe bekam, weil er einen Rennkommissar öffentlich beleidigt hatte, zeigt sich dieses Mal ganz entspannt und erklärt: "Ich habe es gesehen, aber für mich ist das in Ordnung. Es ist Racing." Er habe "unter diesen Umständen" kein Problem mit dem Manöver gehabt.
"Sie haben gekämpft, und manchmal verstehen Rennkommissare das nicht. Aber dieses Mal haben sie verstanden, dass es nicht wichtig genug war. Vielleicht war das der Hauptgrund. [Max] wäre sowieso vorne gewesen", erinnert er und ergänzt mit einem Schmunzeln: "Gebt mir wenigstens ein paar Rennen, bevor ich mich wieder aufrege. Sonst bekomme ich wieder Ärger und mir geht das Geld aus!"
Nicht ganz so witzig ist die sportliche Hass-Situation. Steiner hofft, dass man die Saison 2019 zumindest halbwegs ordentlich abschließen kann. "Austin wird auch schwierig, aber nicht so schlimm wie hier - hoffe ich. Denn hier hatten wir mit der Höhenlage größere Probleme", erklärt er. Das habe man bereits vorher geahnt. "So war es dann auch. Es sollte also [in Austin] nicht so schlimm werden", hofft er.