Haas: Grosjean rechnet mit Startplatz 26 und 27
Bei Haas rechnet man sich in Mexiko nichts aus, weil das Auto nicht für die Strecke konzipiert wurde - Die Fahrer versuchen trotzdem Positives zu finden
(Motorsport-Total.com) - Haas steht vor einem der schwierigsten Rennen des Jahres - nicht, dass nicht das ganze Jahr schon herausfordernd gewesen wäre. Doch die Vorzeichen stehen in Mexiko noch einmal schlechter, das hat auch der Freitag schon andeuten lassen (Formel 1 2019 live im Ticker). Im Freien Training am Freitag belegten Romain Grosjean und Kevin Magnussen die Plätze 15 und 17 - der Abstand war dabei mehr als zwei Sekunden.
"Es ist wirklich hart", muss Grosjean zugeben. Haas wusste schon, dass dem Team ein schwieriger Event bevorstehen würde. "Selbst mit einem guten Auto war es für uns nie eine gute Strecke." Der Franzose hat dafür einen guten Vergleich parat: "Im Vorjahr hatten wir das viertschnellste Auto und waren 17. und 18. im Grid. Jetzt haben wir das neuntschnellste, also starten wir dann irgendwo auf 26 und 27 oder so.
Doch im Ernst: "Das Auto ist einfach schwierig zu fahren", sagt Grosjean weiter. "Wir geben einfach unser Bestes und schauen dann. Wenn es für uns läuft, dann großartig. Das wäre eine Überraschung, aber ich erwarte nichts Großartiges."
Auto nicht für Mexiko konzipiert
Der Haas funktioniert schon das ganze Jahr über nicht, doch in Mexiko werden die Schwächen noch einmal deutlicher, obwohl man mit dem Ferrari den vermeintlich besten Motor im Heck hat. Doch die Reifen sind ein bekanntes Problem und in Mexiko für alle eine Schwierigkeit. "Ich glaube aber nicht, dass es an den Reifen liegt", wirft Grosjean ein. "Das Problem ist, dass das Auto einfach nicht gut genug ist."
Und es passt nicht zu den Gegebenheiten der Strecke. Durch die dünne Luft geht den Boliden viel Abtrieb verloren. Hinzu kommt, dass die Motoren noch einmal extra gekühlt werden müssen. "Dann verliert man noch einmal Abtrieb. Das tut jeder. Aber wir verlieren noch einmal mehr", sagt Teamchef Günther Steiner.
"Wenn man die Kühlung bei einem guten Auto vergrößert, dann verliert man weniger Abtrieb als bei einem Auto, das nicht dafür entwickelt wurde", so der Südtiroler weiter. "Und vielleicht haben wir uns bei unserem Entwicklungsprogramm nicht genügend auf dieses Rennen fokussiert."
Fahrer suchen Positives
Dennoch gibt es auch Positives von diesem Training zu berichten: "Zumindest hatten wir keine speziellen Probleme", sagt Grosjean. "Wir haben alle Programme durchgeführt und einige interessante Tests im Hintergrund laufen lassen. Das Auto ist zuverlässig, die Jungs machen einen tollen Job und die Kühlung funktioniert gut."
Teamkollege Kevin Magnussen betont derweil, dass man einen guten Speed auf den Geraden hat. "Wenn wir zumindest etwas Pace haben, können wir kämpfen - egal ob wir angreifen oder verteidigen", so der Däne. Er findet, dass für Haas an diesem Wochenende nicht alles verloren ist, und auch Grosjean betont, dass die Qualifying-Pace "nicht meilenweit weg" ist.
"Das sind positive Dinge", fügt er an, um aber gleich wieder die Realität zurechtzurücken. Denn die Rennpace sei schon wieder eine andere Geschichte. "Wenn man nur die pure Performance sieht, ist es schmerzhaft", sagt er. Doch hat man am Freitag zumindest etwas über das Auto gelernt? "Dass es in Mexiko keinen Deut besser funktioniert", muss Grosjean einsehen.