Valtteri Bottas: Jetzt noch einen "Nico Rosberg" hinlegen ...
Mercedes-Pilot Valtteri Bottas gibt die Hoffnung im WM-Kampf gegen Lewis Hamilton noch nicht auf - In Mexiko will er die vorzeitige Entscheidung verhindern
(Motorsport-Total.com) - 64 WM-Punkte trennen Valtteri Bottas vom ersehnten Titelgewinn. Sein Traum könnte bereits am Mexiko-Wochenende platzen. Wenn Lewis Hamilton seinen Vorsprung um weitere 14 Zähler ausbaut, dann hat der Brite den sechsten WM-Titel fixiert. Der Finne gibt dennoch nicht auf und will sich ein Vorbild an Nico Rosberg nehmen.
"In Japan lief es ganz gut. Lewis konnte dennoch ein paar gute Punkte holen und es wird von Rennen zu Rennen härter. Er kann schon an diesem Wochenende den Sack zumachen, aber es gibt dennoch keinen Grund, jetzt schon aufzugeben. Denn noch ist es nicht vorbei."
Realistisch betrachtet, liegt der Titel dennoch in weiter Ferne. "Ich fokussiere mich aber einfach auf individuelle Rennen. Dieses Wochenende versuche ich wie schon in Japan mein Bestes abzuliefern." Er werde das Rennen in Mexiko wie auch jedes andere in Angriff nehmen.
Bottas' Ziel: Vier Rennen, vier Siege
"Ich werde natürlich versuchen, die Titelentscheidung so lange wie möglich hinauszuzögern. Es wird von unseren Ergebnissen abhängen." Der 30-Jährige weiß, dass er viel Glück braucht, um noch eine ernsthafte Gefahr für Hamilton darzustellen. Die Konstanz des Briten könnte ihm zum Verhängnis werden.
"Seit ich in dem Team fahre, hatte er nicht wirklich ein Tief über mehrere Rennen. Aber ich will darüber gar nicht zu viel nachdenken." Zwar sei er nicht abergläubisch, dennoch können im Rennsport immer "verrückte Dinge" passieren. "Man weiß nie."
Bottas möchte es seinem Vorgänger Nico Rosberg nachmachen und die letzten vier Saisonrennen gewinnen. Der Deutsche konnte Hamiltons Titelserie 2016 als einziger Pilot in der Hybrid-Ära bislang brechen. "Ich möchte definitiv das Momentum bis Jahresende behalten."
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Im Vorjahr lief es für den Finnen ab dem US-Grand-Prix nicht nach Wunsch, vier fünfte Plätze waren seine magere Ausbeute. "Ich will das nicht noch einmal erleben. Es geht dabei um mich, was ich denke und meine Performance. Ich muss weiterhin hart arbeiten und meine Schwächen stärken."
Das habe er bereits in der gesamten Saison versucht, auch seine Stärken zu verbessern. Nach einem starken Saisonstart in Australien mit einem Sieg und vier weiteren Podestplätzen, darunter ein weiterer Erfolg in Aserbaidschan, kam Bottas ein wenig vom Kurs ab.
Wie 64 Punkte Rückstand entstanden sind
Während Hamilton ab Spanien eine Siegesserie einleitete, konnte Bottas nicht antworten. Viermal stand er in diesem Jahr bisher nicht auf dem Podium, darunter ein Ausfall in Deutschland, der Brite kommt auf drei Ergebnisse nicht in den Top 3 - er landete dennoch in jedem Rennen in den Top 10.
"Ich hatte einfach ein paar schwierige Rennen, zur gleichen Zeit hat Lewis sehr gut abgeliefert", versucht Bottas seinen Punkterückstand zu erklären. Im Qualifying habe er nicht immer gut abgeliefert, was sich auch negativ auf ein paar Rennen ausgewirkt habe.
"Natürlich kommt dann noch der Fehler in Deutschland dazu, als ich abgeflogen bin. Da habe ich viele Punkte verloren." Viel mehr Erklärungen habe er nicht. "Es war nicht mehr. Der Sieg in Japan war gut, ein kleiner Boost für die letzten Rennen." Genau darauf liegt auch sein Fokus - "nicht auf irgendwelchen Psycho-Spielchen."