Formel 1 Mexiko 2019: Sebastian Vettel hängt Mercedes ab
In der Höhenluft von Mexiko-Stadt liefert Ferrari am Freitag eine starke Vorstellung ab: Sebastian Vettel 0,6 Sekunden vor dem schnellsten Mercedes
(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel hat ein ereignisreiches zweites Freies Training in Mexiko für sich entschieden. Der Ferrari-Pilot drehte auf dem Autodromo Hermanos Rodriguez in 1:16.607 Minuten die schnellste Zeit des Tages und verwies Max Verstappen (+0,115 Sekunden/Red Bull) und seinen Teamkollegen Charles Leclerc (+0,465) auf die Plätze (Formel 1 2019 live im Ticker).
Der Monegasse machte am Freitag-Nachmittag vor allem mit zwei Drehern auf sich aufmerksam. Erst drehte er sich in Kurve 1, nach Ablaufen der Zeit legte er dann noch einen spektakulären Abflug im schnellen Mittelteil hin, als er zu stark über den Randstein fuhr und sich bei Vollspeed drehte. Er hatte Glück, dass er dabei nirgends anschlug.
Das Glück hatte Alexander Albon nämlich nicht: Auch er verlor in diesem Abschnitt seinen Boliden aus der Kontrolle. Doch der Thailänder konnte ihn nicht abfangen und schlug in Kurve 7 seitlich in die Streckenbegrenzung ein. Die rote Flagge unterbrach das Treiben für zwölf Minuten.
Wir sind nicht gut genug. Wir haben schon geahnt, dass das eine schwierige Strecke für uns werden könnte. Uns fehlt einfach die Performance. Mexiko ist eine unserer schlechtesten Strecken. Im Vorjahr hatten wir 'kaltes Graining', und dieses Jahr fehlt uns im Vergleich zu den anderen die Motorleistung.
Mercedes muss noch aufholen
Vom positiven ersten Training war bei Mercedes nicht viel zu sehen - zumindest nicht auf einer Runde. Holte Lewis Hamilton am Morgen noch die Bestzeit (wenn auch auf weicheren Reifen), reichte es für ihn hinter Teamkollege Valtteri Bottas nur zu Rang fünf. Sein Rückstand betrug schon fast eine Sekunde, der von Bottas 0,6 Sekunden.
Auch der Finne hatte seinen Schreckmoment zu überstehen, als er sich am Eingang des Stadions drehte. Zuvor hatte er sich verbremst und war zu schnell durch die Kurve gefahren.
"Wir sind nicht gut genug", muss Motorsportchef Toto Wolff einsehen. "Wir haben schon geahnt, dass das eine schwierige Strecke für uns werden könnte. Uns fehlt einfach die Performance. Mexiko ist eine unserer schlechtesten Strecken. Im Vorjahr hatten wir 'kaltes Graining', und dieses Jahr fehlt uns im Vergleich zu den anderen die Motorleistung."
Zahlreiche Ausritte und Dreher
Wie in der ersten Session gab es auch diesmal wieder viele Abflüge - vor allem in Kurve 1. Daniel Ricciardo (Renault), Antonio Giovinazzi (Alfa Romeo), Carlos Sainz (McLaren), Nico Hülkenberg (Renault), Lando Norris (McLaren), Daniil Kwjat (Toro Rosso), Romain Grosjean (Haas) und Kevin Magnussen (Haas) mussten alle über die Wiese abkürzen.
Die Longruns brachten derweil wenig Aufschluss. Fest steht nur, dass die Soft-Reifen bei allen Piloten äußert schnell einbrachen. Schon nach fünf Runden meldeten die Piloten starkes Graining, das von schnell fallenden Rundenzeiten begleitet wurde.
Auf dem Medium-Reifen schien Mercedes zu Beginn schneller zu sein als Ferrari. Lewis Hamilton konnte lange Zeiten im Bereich von 1:21 Minuten fahren, als Vettel schon im Bereich von 1:22 unterwegs war. Allerdings legte der Mercedes-Pilot zwischenzeitlich immer wieder eine langsame Runde ein - die Zeiten sind also mit Vorsicht zu genießen.
Toro Rosso überrascht
Die positive Überraschung des Freitags ist Toro Rosso, die dank Daniil Kwjat und Pierre Gasly das Mittelfeld anführen und auf den Plätzen sechs und sieben landeten. Erst dahinter folgt McLaren mit Carlos Sainz (8.) und Lando Norris (10.), die von Nico Hülkenbergs Renault (9.) getrennt wurden. Daniel Ricciardo (13.) landete derweil hinter beiden Racing Point.
Die Sorgenkinder sind auf jeden Fall wieder Alfa Romeo und Haas, die die Plätze 14 bis 17 unter sich aufteilen. Am Ende des Feldes sind wieder einmal die beiden Williams von George Russell (18.) und Robert Kubica (19.) mit 3,3 und 3,5 Sekunden Rückstand. Letzter wurde nach seinem Unfall Alexander Albon.
Das dritte Training beginnt morgen um 17 Uhr MESZ. Der Favorit am Samstag ist auf jeden Fall Ferrari. "Ich denke nicht, dass wir im Qualifying mit ihnen mithalten können. Da sind sie einfach zu schnell", sagt Verstappen. "Ansonsten liegen wir alle ziemlich in einem ähnlichen Speed-Bereich. Aber sie sind einfach Meilen voraus. So ist das eben im Moment."