• 18. Oktober 2019 · 14:15 Uhr

So wird Lewis Hamilton in Mexiko Formel-1-Weltmeister

Nur noch Lewis Hamilton und Valtteri Bottas können in diesem Jahr Formel-1-Weltmeister werden, aber lediglich Hamilton kann schon in Mexiko alles klarmachen

(Motorsport-Total.com) - Möglich ist es, aber nicht wahrscheinlich: Lewis Hamilton kann schon beim Mexiko-Grand-Prix in Mexiko-Stadt vorzeitig den WM-Titelgewinn sicherstellen. Er hat dort seinen ersten "Matchball" gegen seinen einzig verbliebenen Konkurrenten Valtteri Bottas. Doch ein Spaziergang wird es für Hamilton nicht: Er muss seinen Vorsprung in Mexiko nämlich von derzeit 64 auf 78 Punkte ausbauen, um sicher Weltmeister zu sein.

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Nur Valtteri Bottas (li.) kann Lewis Hamilton noch vom WM-Titelgewinn abhalten Zoom Download

Bei noch insgesamt 104 zu vergebenden Punkten (vier Rennsiege zu je 25 Punkten und vier schnellste Rennrunden zu je einem Punkt) bedeutet das: Hamilton hat nur dann eine Chance auf die vorzeitige Titelentscheidung, wenn er in Mexiko auf das Podium fährt und Bottas gleichzeitig nicht unter die Top 3 kommt.

Gewinnt Hamilton den Mexiko-Grand-Prix, darf Bottas höchstens Fünfter werden. Holt Hamilton noch dazu die schnellste Rennrunde, könnte Bottas auch P4 im Rennen belegen. Bei einem zweiten Platz Hamiltons dürfte Bottas nicht über Rang acht hinauskommen. Und sollte Hamilton als Dritter ins Ziel fahren, darf Bottas höchstens auf P10 klassiert sein. Bei schnellster Rennrunde Hamilton würde auch P9 bei Bottas noch reichen.

Punktegleichstand spräche für Hamilton

Über allem steht nämlich: Bei Punktegleichstand am Saisonende wäre Hamilton Weltmeister, weil die höhere Sieganzahl im Direktvergleich zu Bottas (derzeit 9:3) klar für ihn sprechen würde. Und wie schon in den skizzierten Szenarien deutlich wurde, könnte auch der Bonuspunkt für die schnellste Rennrunde einen Einfluss auf den (vorzeitigen) Titelgewinn haben.


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Hamilton selbst nimmt es betont entspannt und, so sagt er, will nicht auf Biegen und Brechen schon in Mexiko die Entscheidung erzwingen. "Mir ging es noch nie darum, etwas übereilt zu machen. Valtteri fährt dieses Jahr sehr gut und wird wahrscheinlich auch in den restlichen Rennen sehr gut fahren. Das heißt, unser Zweikampf dauert noch ein paar Rennen an."

Bottas jedenfalls verspricht: "Ich gebe nicht auf, solange für mich noch eine theoretische Chance besteht." Er habe erst beim Japan-Grand-Prix in Suzuka gesehen, dass sich selbst aus einer vermeintlich schlechten Ausgangslage noch einiges machen lasse. "Ich kam von P3 und hatte zwei Ferrari vor mir. Ein Sieg schien schwierig zu sein, aber machbar." Deshalb glaube er, "alles ist möglich".

Bottas gibt sich kämpferisch, aber realistisch

"Ich bin aber realistisch", meint Bottas. "Ich müsste schon sehr viel Glück haben. Das ist Fakt. Ich müsste im Prinzip alle restlichen Rennen gewinnen. Derzeit mache ich mir dazu aber nicht so viele Gedanken. Hier und jetzt geht es um jedes einzelne Rennen. Und dann sehen wir weiter."

Laut Sebastian Vettel braucht sich Bottas aber gar nicht erst Hoffnungen auf den Titel machen. "Lewis wird gewinnen", sagt der viermalige Weltmeister, der seit Suzuka offiziell ohne eigene WM-Chance ist. Auf die möglichen Szenarien gibt Vettel gar nichts: "Es ist doch egal, in welchem Rennen es passiert. Ich glaube, für Lewis spielt es keine Rolle. Mir jedenfalls wäre es völlig egal."

Hamilton selbst scheint indes nicht unbedingt auf Mexiko zu spekulieren, wenngleich er dort schon mal einen vorzeitigen Titelgewinn gefeiert hat. Er sieht dort Ferrari als Favoriten und meint: "Wir haben keine Hoffnung, sie auf den langen Geraden zu überholen. Es dürfte also schwierig werden, zumal Mexiko jedes Jahr unsere schwächste Strecke ist. Ich rechne nicht damit, dass [die WM-Entscheidung] dort fällt."

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