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"Hätten gewinnen können": Verlor Ferrari den Japan-Sieg beim Start?
Im Rennen war Mercedes eindeutig schneller als Ferrari - Trotzdem glaubt Teamchef Mattia Binotto, Sebastian Vettel hätte das Rennen in Suzuka gewinnen können
(Motorsport-Total.com) - Mit Platz zwei holte Sebastian Vettel nach seinem verkorksten Start noch das Maximum aus dem Großen Preis von Japan heraus. Nachdem er auf den ersten Metern hinter Valtteri Bottas zurückgefallen war, war klar, dass damit auch die Chance auf den Sieg weg war. "Danach war es schwierig, weil Mercedes im Rennen echt schnell war. Vor allem am Ende des Stints waren sie schneller als wir", berichtet Vettel.
"Valtteri ist am Ende des ersten Stints geflogen", zeigt sich Vettel beeindruckt und ergänzt im Hinblick auf Mercedes: "Sie hatten immer ein Auto in Führung, und Valtteri konnten wir nicht gefährlich werden. Wir waren in Rennen nicht schnell genug, um zu gewinnen." Doch die Frage lautet, was für Vettel in Suzuka möglich gewesen wäre, wenn Ferrari den Start gewonnen hätte.
"Auf die Distanz hat uns der Speed gefehlt, wir sind zu schnell durch die Reifen gegangen", räumt Vettel ein und erklärt: "Vielleicht hat uns das im Qualifying geholfen, den Reifen auf eine Runde mehr zu nutzen. Aber im Rennen, ich will nicht sagen das Genick gebrochen, aber es hat nicht gerade geholfen. Man hat am Ende des Stints gesehen, dass Valtteri sechs, sieben Sekunden weg war."
Binotto: "Mit einem normalen Start ..."
"Realistisch gesehen konnten wir nur die ersten drei, vier Runden mithalten", so Vettel. Und auch Teamchef Mattia Binotto räumt ein, dass Mercedes die bessere Rennpace hatte. "Ich denke, dass ihre Pace schneller war, weil unsere Reifen schneller abgebaut haben", sagt er bei 'Sky'. Gleichzeitig erinnert er: "Aber Seb war am Ende der ersten Runde vor Hamilton - und hat auch das Rennen vor ihm beendet."
"Wenn man vorne ist, dann ist es für den anderen schwierig, zu überholen - selbst beim Boxenstopp über die Strategie", erinnert Binotto. Denn obwohl Hamilton das schnellere Auto hatte, konnte er Vettel nie überholen. "Am Ende haben wir davon profitiert, dass wir auf den Geraden sehr schnell waren", erklärt Vettel. Und deswegen glaubt Binotto, dass der Sieg durchaus möglich gewesen wäre.
"Mit einem normalen Start und einer Doppelführung nach der ersten Runde denke ich, wir hätten gewinnen können", so der Teamchef. "Es ist aus Teamsicht schade, dass wir beide nach den ersten Runden nicht da vorne waren", grübelt auch Vettel und erklärt: "Insgesamt hätten wir beide ein bisschen besser zusammenarbeiten können, wenn wir beide vorne gewesen wären."
WM-Chance jetzt auch ganz offiziell weg
Weil das Überholen im Rennen so schwierig war, hätte es Mercedes mit einer Ferrari-Doppelführung nach dem Start defintiv schwer gehabt, das Rennen zu gewinnen. "Aber so weit kam es nicht", zuckt Vettel die Schultern und resümiert: "Ganz zufrieden bin ich nicht. Insgesamt war es kein schlechter Tag, aber es hätte mit einem besseren Start noch ein bisschen besser werden können."
Unter den gegeben Umständen holte er zumindest das bestmögliche Ergebnis heraus. "Lewis hat dann wohl eine Einstoppstrategie versucht, aber das hat nicht funktioniert. Ich wusste, dass er aufholen wird", berichtet Vettel und erklärt: "Ich habe mich dann auf die Ausgänge der Kurven konzentriert, nach denen er mir gefährlich werden konnte. Das hat funktioniert. Es war ein schwieriger Nachmittag, den zweiten Platz zu verteidigen."
Fotostrecke: Wir lieben Japan: Die verrücktesten Formel-1-Fans in Suzuka
Ist das etwa ...? Nein, das ist natürlich nicht der echte Sebastian Vettel sondern ein Fan, der sich hier ein Autogramm bei Valtteri Bottas holt - glauben wir zumindest! Auf jeden Fall ist dieses Bild bei den besten Schnappschüssen des Japan-GP 2019 ganz weit vorne. Fotostrecke
"Ich habe dann [gegen Rennende] nicht mehr versucht, so schnell wie möglich zu fahren, sondern so defensiv wie möglich. Ich habe meine Reifen auf den Teilen der Strecke geschont, wo er sowieso nicht überholen kann - es sei denn, er wäre über mich drüber gefahren", grinst Vettel, für den nach dem Rennen nun auch offiziell feststeht, was sowieso bereits klar war: Formel-1-Weltmeister 2019 kann er nicht mehr werden.
Vier Rennen vor Schluss liegt er in der WM 126 Punkte hinter Hamilton. Rechnerisch sind maximal noch 104 Zähler zu holen.