• 13. Oktober 2019 · 04:19 Uhr

Formel 1 Suzuka 2019: Sebastian Vettel bricht den Bann!

Charles Leclerc ist entthront: Sebastian Vettel holt die Pole-Position auf dem Suzuka International Racing Course - Mercedes chancenlos in der zweiten Reihe

(Motorsport-Total.com) - Noch nie war Mercedes in der Turboära beim Qualifying von Suzuka nicht doppelt vorn, doch 2019 wurden die Silberpfeile geknackt! Sebastian Vettel hat sich mit 1:27.064 überraschend die Bestzeit gesichert und damit nicht nur die Mercedes-Serie gebrochen, sondern auch seine eigene: Erstmals seit Kanada steht er vor Teamkollege Charles Leclerc, der die fünfte Pole in Folge verpasst (Formel 1 2019 live im Ticker).

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Sebastian Vettel darf sich in Suzuka endlich wieder über eine Pole freuen Zoom Download

"Wir sind ziemlich überrascht, um ehrlich zu sein", freut er sich. "Wir hatten nicht erwartet, in der ersten Reihe zu stehen, von daher sind wir sehr glücklich. Das Auto hat sich mit wenig Sprit und neuen Reifen einfach unglaublich angefühlt", so Vettel. "Ich hatte wirklich Spaß, aber das ist nur der erste Teil. Wir freuen uns auf heute Nachmittag."

"Das war eine tolle Leistung von Seb", muss Leclerc derweil einsehen, der 0,189 Sekunden hinter dem Deutschen lag. "Ich bin überrascht, dass wir auf eins und zwei stehen", sagt er. Denn das war nach den Eindrücken des Freitags so nicht zu erwarten. Doch Vettel fuhr schon im ersten Versuch von Q3 deutlich Bestzeit und sprach am Funk von einer starken Runde.

Leclerc wollte die Zeit noch einmal knacken, konnte Vettel dabei aber nicht unterbieten. Der Deutsche selbst drückte seine Zeit anschließend noch einmal und hat somit vor dem Rennen heute die beste Ausgangsposition.

Mercedes nur in Startreihe zwei

Mercedes muss sich hingegen mit den Rängen drei und vier zufriedengeben. Am Freitag war man noch klarer Favorit, doch Ferrari hatte man nichts entgegenzusetzen. Viel fehlte jedoch nicht: Valtteri Bottas war als Dritter 0,229 Sekunden langsamer als Vettel, Teamkollege Lewis Hamilton noch einmal neun weitere Tausendstelsekunden.

Dahinter war Alexander Albon auf Augenhöhe mit Max Verstappen - und das wirklich! Denn beide Fahrer fuhren die exakt gleiche Zeit (+0,787 Sekunden). Doch weil der Niederländer seine Runde eher beendet hatte, wird er vor Albon auf Rang fünf starten.

Zuvor hatte sich Verstappen mehrfach darüber beschwert, keine Leistung im Motor zu haben - das dürfte Honda beim Heimspiel weh tun und weckt Erinnerungen an Fernando Alonso, der 2015 die Japaner mit "GP2-Motor" brüskierte. Verstappen monierte jedoch, dass sein Boost-Knopf nicht funktioniert.

Debakel für Renault

Bestes Team im Mittelfeld ist wieder einmal McLaren: Carlos Sainz und Lando Norris konnten sich komfortabel auf sieben und acht qualifizieren und Hauptkonkurrent Renault deutlich distanzieren. Die Franzosen erlebten ein Qualifying zum Vergessen: Daniel Ricciardo schied als 16. in Q1 aus, Nico Hülkenberg wurde mit Hydraulik-Problemen nur Letzter in Q2.

Besser lief es da für Pierre Gasly (Toro Rosso), der schon im Vorjahr eine starke Leistung zeigte und nun erneut in Q3 kam, wo er auf Rang neun landete. Zehnter wurde Haas-Pilot Romain Grosjean.

Alfa Romeo musste sich im Mittelfeld mit den Plätzen elf und 13 begnügen. Auffällig ist jedoch, dass Antonio Giovinazzi wieder einmal schneller war als Kimi Räikkönen. Überraschend klar vorne war bei Racing Point Lance Stroll (12.), der Teamkollege Sergio Perez deutlich schlagen konnte. Der Mexikaner wurde nur 17. und sah für sich keine Chance auf Q2.

Chassis-Wechsel nach Kubica-Unfall

Perez lag mehr als eine halbe Sekunde hinter Ricciardo und konnte Williams-Pilot George Russell nur um zwei Hundertstelsekunden schlagen. Ganz am Ende des Feldes stehen zwei Piloten, die in Q1 für jeweils eine rote Flagge sorgten: Kevin Magnussen (Haas) und Robert Kubica (Williams).

Keine zwei Minuten nach dem Start der Session war diese nämlich schon unterbrochen. Kubica hatte seinen Boliden eingangs von Start/Ziel in die Streckenbegrenzung geschmissen. Der Pole war dabei nicht einmal auf seiner schnellen Runde, sondern hatte die gerade vorbereitet und aus der Schikane herausbeschleunigt.

"Ich wollte gerade meine Runde beginnen", sagt er. "Es gab ein paar Dinge, die zum Unfall beigetragen haben. Ich bin mit den Rädern auf das Gras gekommen und in die Streckenbegrenzung geknallt."

Williams muss das Auto nun rechtzeitig bis zum Start wieder reparieren, dabei ist man in Sachen neuer Teile ohnehin knapp. Das Team hat bereits verkündet, dass beim Polen ein Chassis-Wechsel notwendig ist.

Magnussen macht es Kubica nach

Kurz nachdem die Session wieder freigegeben wurde, gab es aber erneut Rot: Kevin Magnussen war an genau der gleichen Stelle wie Kubica abgeflogen. Während der Pole aber einfach geradeaus fuhr, wurde der Haas mutmaßlich von einer der starken Windböen erwischt und drehte sich, bevor er in die Begrenzung schlug.

Dabei wurde das Heck des Boliden stark in Mitleidenschaft gezogen. Magnussen konnte zwar noch einmal zurück an die Box fahren, doch eine gezeitete Runde konnte er nicht mehr setzen, sodass er sich mit Kubica die letzte Startreihe teilt.

Das Rennen aus Suzuka startet heute um 7:10 Uhr MESZ.

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