Taifun im Anmarsch: So bereitet sich die Formel 1 auf den Sturm vor
Die Formel 1 baut am Freitag in Suzuka um: Aus Sicherheitsgründen wird alles im Fahrerlager und der Boxengasse angeschraubt, abmontiert oder verstaut
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 rüstet sich für Taifun "Hagibis", der am Samstag auf das japanische Festland treffen wird. Nach dem zweiten Freien Training am Freitag haben die Umbauarbeiten am Suzuka Circuit bereits begonnen. Im Fahrerlager und in der Boxengasse versuchten die Teams, alles wetterfest zu machen. Auch das Formel-1-Management musste die TV-Kameras in Sicherheit bringen.
Am Samstag darf nur eine sehr limitierte Anzahl an Personen an die Rennstrecke, um wichtige Systeme aufrechtzuerhalten. Der Großteil des Fahrerlagers wird den Wirbelsturm in Hotelzimmern absitzen. Schon am Freitag wurden Vorsichtsmaßnahmen getroffen, damit der Wirbelsturm auf das Rennen am Sonntag möglichst wenig Einfluss haben kann.
Nachdem der Samstag komplett abgesagt und das Qualifying auf Sonntagvormittag verschoben wurde (Hier geht's zum neuen Zeitplan & TV-Guide!), hat die Rennstrecke bekannt gegeben, dass weder Fans noch Medienvertreter an die Rennstrecke dürfen.
Am Freitagabend wurde in einem Meeting zwischen den Teammanagern und FIA-Rennleiter Michael Masi näher darauf eingegangen. Der Weltverband hat empfohlen, dass nur äußerst wichtige Arbeiten am Samstag an der Strecke durchgeführt werden. Die Verantwortung liegt aber bei den Teams.
Damit die Rennstrecke, das Equipment der Teams und Fahrer, sowie die Motorhomes und Boxen den Wirbelsturm unbeschadet überstehen, wurden die Verantwortlichen angehalten, möglichst alles zu verbarrikadieren. Sandsäcke wurden verteilt und mögliche Angriffsflächen vor Wind und Regen geschützt oder abmontiert.
Zum Beispiel wurden die Schilder an den Garagen entfernt und auch die Boxengassen-Häuschen der Teams wieder abgebaut. Die Lagerung von wichtigem Gerät wurde nicht in Bodennähe empfohlen, da Überschwemmungen nicht auszuschließen sind.
Fotostrecke: Wir lieben Japan: Die verrücktesten Formel-1-Fans in Suzuka
Ist das etwa ...? Nein, das ist natürlich nicht der echte Sebastian Vettel sondern ein Fan, der sich hier ein Autogramm bei Valtteri Bottas holt - glauben wir zumindest! Auf jeden Fall ist dieses Bild bei den besten Schnappschüssen des Japan-GP 2019 ganz weit vorne. Fotostrecke
Das Mercedes-Team hat deshalb gleich eine Liste von Maßnahmen bekannt gegeben. Zum einen wurde in der Boxengasse alles heruntergeklappt und mit einem Netz gesichert. Außerdem wurde das meiste Equipment in der Garage vom Boden angehoben und die Einrichtung der Hospitality sicher in einem Bürogebäude verstaut.
Auch gegen Stromausfälle und Überspannungen wurden Vorkehrungen getroffen. Das betrifft auch die TV-Übertragung der Formel 1. Das Management hat entschieden, das Übertragungscenter für das TV-Signal komplett abzubauen und in die Garagen zu verfrachten. Auch die TV-Kameras an der Strecke wurden geschützt.
Gegenüber 'Sky' hat Formel-1-Sportdirektor Steve Nielsen, der für Organisatorisches bei Liberty Media direkt Ross Brawn unterstellt ist, erklärt: "Man kann davon ausgehen, dass es windig wird und regnet oder man kann sagen, dass es großen Schaden anrichten wird und die Gebäude auseinanderfallen werden."
"Wir stehen in der Mitte dieser beiden Ansichten. Mit US-Navy-Charts haben wir die Wetterlage genau beobachtet. Es werden starke Windböen erwartet." Daher wurden auch andere temporäre Gebäude sicherheitshalber abgebaut, sowie auch TV-Bildschirme für die Tribünen.
Am Sonntagmorgen wird der große Wiederaufbau beginnen. Viel Zeit bleibt den Teams nicht. Um 00:30 Uhr startet in der Samstagnacht außerdem die Sperrstunde. Am Sonntag um 05:00 Uhr früh werden die Teammitglieder erst wieder ins Fahrerlager dürfen. Um 10 Uhr Ortszeit (3 Uhr MESZ) beginnt das Qualifying.