Charles Leclerc: Zweiter Boxenstopp war kein Fehler
Charles Leclerc hat durch seinen zweiten Boxenstopp im Grand Prix von Russland den zweiten Platz an Valtteri Bottas verloren, er verteidigt die Strategie dennoch
(Motorsport-Total.com) - Hat Ferrari mit dem zweiten Boxenstopp von Charles Leclerc in Runde 30 einen Fehler gemacht? "Das war eine knifflige Situation", gesteht der Monegasse. Er glaubt dennoch, dass es die richtige Strategie war, die Safety-Car-Phase auszunutzen. Auch wenn er dadurch den zweiten Platz im Grand Prix von Russland verloren hat.
"Ich hätte das Rennen sonst auf dem Medium zu Ende fahren müssen, die waren aber schon fünf oder sechs Runden älter als die weichen Reifen [von Mercedes], die neu waren." Leclerc stoppte in Runde 22 zum ersten Mal, er wechselte von Soft auf Medium.
Mercedes profitierte vom Virtuellen Safety-Car ausgelöst von Sebastian Vettels Ausfall. Beide Fahrer sparten durch den günstigen Stopp unter VSC-Bedingungen rund zehn Sekunden verglichen mit einem regulären Stopp. Dadurch kam Lewis Hamilton vor Leclerc an der Spitze zurück auf die Strecke.
Valtteri Bottas reihte sich hinter Leclerc auf Rang drei ein. Als die Safety-Car-Phase nach dem Unfall von George Russell ausgerufen wurde, fuhr der Ferrari-Pilot noch einmal an die Box und wechselte auf gebrauchte weiche Reifen für die letzten 23 Runden. Er musste sich dadurch hinter Bottas auf Platz drei einreihen.
Hinter dem Safety-Car habe er durch den weichen Reifen die gleichgute Ausgangslage für den Restart gehabt wie die Silberpfeile, glaubt der Monegasse. "Jeder hat Schwierigkeiten mit den Reifentemperaturen hinter dem Safety-Car. Wen man auf dem Medium fährt, ist das ein Nachteil. Und wenn der abgefahren ist, dann noch mehr."
Gerät die Ferrari-Rivalität außer Kontrolle?
Beim Russland-Grand-Prix wurden die Spannungen zwischen Sebastian Vettel und Charles Leclerc erneut offensichtlich Weitere Formel-1-Videos
Ferrari habe daher reagiert, denn: "Wir wollten nicht riskieren, mehr als eine Position zu verlieren." Den zweiten Rang konnte er sich auf der Strecke trotz frischerer Reifen dennoch nicht von Bottas zurückholen. "Ich denke, es war die richtige Entscheidung zu jenem Zeitpunkt im Rennen", will Leclerc Ferraris Strategie nicht kritisieren.
Bottas im Gegenzug war erfreut über den geerbten zweiten Rang. "Das war meine Priorität, Charles definitiv hinter mir zu halten. Ich habe beim Restart versucht zu pushen, und gleichzeitig wollte ich einen Abstand zu Lewis lassen. Denn wenn man so knapp hinten nachfährt, dann beginnt man zu rutschen und dadurch zerstört man sich die Reifen." Genau das wurde Leclerc bei der Jagd des Finnen zum Verhängnis.