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McLaren vs. Renault: Hülkenberg und Ricciardo im Pace-Vorteil
Renault zeigt mit P8 durch Nico Hülkenberg am Freitag in Sotschi auf - Daniel Ricciardo rechnet mit Q3-Einzug - McLaren nicht in den Top 10
(Motorsport-Total.com) - Im Duell um den vierten WM-Rang geht die erste Vorentscheidung zwischen Renault und McLaren am Freitag in Russland an die Franzosen. Nico Hülkenberg reiht sich mit dem R.S.19 auf dem achten Gesamtrang ein (+1,864 Sekunden), der bestplatzierte McLaren folgt auf Rang elf mit Lando Norris (+2,061).
"Das war heute nicht so schlecht", freut sich der Deutsche über den starken achten Rang und seine Rundenzeit von 1:35.026 Minuten. "P8 klingt ganz vernünftig", schmunzelt er. "Das war kein schlechter Arbeitstag an einem Freitag. Die Basis des Autos fühlte sich von Beginn an gut an."
Am Nachmittag habe er schließlich ein paar unterschiedliche Set-up-Varianten ausprobiert, schildert Hülkenberg. "Jetzt müssen wir analysieren, ob die gut oder schlecht waren. Im Großen und Ganzen hat das Auto aber ziemlich ordentlich performt." Einer der besseren Trainingstage für den "Hulk".
McLaren: Norris beklagt "unvorhersehbaren" MCL34
Zugutekommt ihm außerdem, dass einige der direkten Konkurrenten mit Motorstrafen belegt sind. "Das wird uns ein paar Plätze bringen und könnte eine Möglichkeit sein, um mehr Punkte als sonst zu sammeln", lauert er auf seine Chance. Sein Ziel: "Hoffentlich sind wir morgen vor dem restlichen Mittelfeld."
In der offiziellen Qualifying-Analyse von Liberty Media wird im dichten Mittelfeld anhand der Freitagsdaten nur Racing Point eine noch bessere Pace zugeschrieben. Renault liegt dahinter auf Rang fünf im Kräfteverhältnis. Das Team verliert im Durchschnitt 1,6 Sekunden auf Spitzenreiter Red Bull.
Die Stärke des Renault in Sotschi: schnelle Kurven. Auf den Geraden und in mittelschnellen Passagen verlieren Hülkenberg und Daniel Ricciardo am meisten Zeit. WM-Kontrahent McLaren wird im Gegensatz dazu eine deutlich schlechtere Quali-Pace bescheinigt: 2,2 Sekunden Rückstand auf Red Bull im Durchschnitt.
Damit liegt das britische Team auf einer schnellen Runde nur vor Williams. Besonders groß ist der Zeitverlust des Traditionsrennstalls in langsamen und mittelschnellen Kurven. Im Vergleich zu Renault verliert McLaren mehr in diesem Bereich. Schneller sind die Orangen hingegen auf den Geraden, was bei gleichem Motor für weniger Abtrieb spricht.
"Das Auto ist eine Herausforderung, von Runde zu Runde. Es ist ziemlich unvorhersehbar", schildert Norris nach den ersten 63 Runden. Dadurch fühle er sich als Pilot nicht wohl genug, um Vollgas zu geben - "besonders auf dem weichen Reifen". So ist auch sein Rückstand von über zwei Sekunden auf die Bestzeit zu erklären.
Zwei Zehntelsekunden war der Rookie langsamer als die Hülkenberg-Zeit. "Wir sind nicht so glücklich und selbstbewusst wie noch in Singapur", muss er einsehen. "Hier haben wir ein wenig mehr Probleme. Dennoch sah es nicht grottenschlecht aus vom Abstand her." Nur das Gefühl im Auto habe nicht gestimmt.
Im Longrun sieht die Geschichte schon ein wenig anders aus: Am Ende des zweiten Freien Trainings war McLaren um im Renntrimm um gut 0,3 Sekunden pro Runde im Durchschnitt schneller als Renault.
Ricciardo glaubt an Q3-Einzug
Carlos Sainz landete nach 57 Runden nur auf Gesamtplatz 17 (+2,473), während Daniel Ricciardo es auf Rang 14 (+2,208) schaffte. "Das war ein durchschnittlicher Tag", resümiert der Australier. Er sorgte im ersten Training für den Abflug des Tages: In Kurve 5 verlor er das Heck und zerstörte sich dabei den Heckflügel.
"Das Team hat danach das Heck des Autos getauscht. Ich habe eigentlich nur den Flügel zerstört, aber sie wollten wohl auf Nummer sichergehen und haben daher auch das Getriebe gewechselt." Auf dem harten Reifen am Nachmittag spürte er außerdem wenig Grip.
"Die habe ich nicht zum Laufen gebracht, auch auf den weichen Reifen fühlte es sich nicht großartig an", gibt Ricciardo zu. Für Samstag will er seine Aufgaben erledigen und so in das Q3 einziehen. Dank der Honda-Motorstrafen rechnet auch er sich ein paar freie Plätze in den Top 10 aus.
Würde er es doch nicht in das morgige Q3 schaffen und eine andere Reifenwahl einschlagen können, wäre das "auch kein Desaster", versichert Ricciardo. "Dennoch glaube ich, dass wir gut genug sind für Q3."