Bottas blockt Stallorder-Fragen ab: "Das war letzte Woche ..."
Valtteri Bottas möchte nicht über die Stallorder aus Singapur reden und hat das Thema abgehakt - Doch in Sotschi denken alle nur an das Vorjahr ...
(Motorsport-Total.com) - Wieder einmal ist der Stichpunkt Stallorder ein Thema, über das bei Valtteri Bottas in Sotschi geredet wird. Im Vorjahr musste der Finne seinen Sieg an Teamkollege Lewis Hamilton abgeben, in diesem Jahr muss sich Bottas schon am Donnerstag damit auseinandersetzen. Diesmal geht es jedoch um die Vorkommisse aus Singapur.
Dort wurde Bottas von seiner Mercedes-Crew eine Zielzeit vorgegeben, damit Hamilton nach dem Boxenstopp vor ihm und dem dahinterliegenden Alexander Albon herauskommen würde. Dadurch wurde der Finne jedoch selbst um eine bessere Position gebracht - für jemanden, der in der WM gegen den Teamkollegen kämpft, keine einfache Situation.
Doch davon will der Finne in Sotschi nichts mehr wissen: "Das war letzte Woche, und da denke ich gar nicht mehr drüber nach", winkt er vielsagend ab. Bottas habe am Dienstag mit dem Team in der Fabrik darüber geredet - und damit hat es sich. "Es gibt in beide Richtungen gewisse Regeln - die sind gleich. So ist es nun einmal", blockt er.
Für Sotschi hat er sich im Hinblick auf das Vorjahr und das Rennen in Singapur aber eines vorgenommen: "Ich muss sicherstellen, dass ich nicht noch einmal in der Situation sein werde."
Für Russland strebt Bottas ohnehin nach mehr, denn der Kurs gilt als eine der Paradestrecken des Finnen. Hier holte er einst seinen ersten Grand-Prix-Sieg und hatte seine Teamkollegen eigentlich in aller Regelmäßigkeit im Griff.
"Es gibt einem immer Zuversicht, wenn man weiß, dass einem die Strecke liegt", sagt er vor dem Wochenende. Doch Bottas weiß auch, dass man trotzdem immer von null startet, weil sich Auto und Strecke von Jahr zu Jahr leicht ändern und nie alles gleich ist. "Aber natürlich ist es im Kopf gut, wenn man weiß, dass man in der Vergangenheit immer gut war."
Mit einem guten Rennen könnte er sich in der WM noch einmal näher an Teamkollege Lewis Hamilton heranschieben, der jedoch mit 65 Punkten Vorsprung weit enteilt scheint. Vielmehr muss sich Bottas nach hinten orientieren. Er hat derzeit 231 Punkte auf dem Konto, Max Verstappen und Charles Leclerc je 200 - und Sebastian Vettel 191. Und beide Teams konnten zuletzt größere Erfolge feiern und scheinen näher dran zu sein.
Mercedes in Singapur: So lief die Analyse
Chefingenieur Andrew Shovlin mit den Antworten auf die Fragen des verlorenen Rennens Weitere Formel-1-Videos
"Ferrari hat sich enorm verbessert, und Red Bull ist an jedem Wochenende nah dran - je nach Streckenlayout", weiß Bottas und sieht die Konkurrenz daher schon als Gefahr an - schließlich gibt es noch einige Punkte zu holen. Offen aussprechen will er aber einen Blick in den Rückspiegel nicht. "Ich will natürlich noch nach vorne blicken", betont er.
"Ich schaue kurzfristig: Ich will am Wochenende gewinnen, und am Ende des Jahres sehen wir dann weiter", so der Mercedes-Pilot. "Im Moment denke ich nicht so viel darüber nach. Ich denke an meine Performance und die des Teams."