Max Verstappen: Red Bull hat nicht das beste Chassis
Red-Bull-Pilot Max Verstappen muss nach dem enttäuschenden Qualifying in Singapur einsehen, dass er wohl nicht über das beste Chassis im Feld verfügt
(Motorsport-Total.com) - Red Bull war eine der Enttäuschungen im Singapur-Qualifying. Vor dem Wochenende noch als Favorit gehandelt, mussten sich Max Verstappen und Alexander Albon mit den Rängen vier und sechs begnügen. "Ich bin sicherlich nicht glücklich", ließ der Niederländer nach der Zeitenjagd wissen. Er ortet Schwächen in der Aerodynamik.
Ohne genügend Grip konnte Verstappen die silberne und rote Konkurrenz nicht attackieren. Am Ende stehen 0,596 Sekunden Rückstand auf der Uhr. "Das ist enttäuschend, wenn man sich ansieht, wie wir hier in der Vergangenheit abgeschnitten haben."
Seit 2010 stand immer zumindest ein Red-Bull-Pilot auf dem Podium beim Nachtrennen. Im Vorjahr wurde Verstappen Zweiter hinter Lewis Hamilton. Der kurvenreichste Kurs des Jahres (23) sollte dem traditionell abtriebstarken Red Bull entgegenkommen.
Doch schon in Italien wunderte sich Verstappen über den RB15: "In Monza waren wir konkurrenzfähig, dann kommen wir hierher und man erwartet, dass wir gut abschneiden, doch dann fehlt uns ein bisschen was." Verkehrte Welt bei den Bullen, die in den Vorjahren ob der Motorenschwäche immer wieder betont haben, wie gut das Chassis aus der Feder von Stardesigner Adrian Newey sei.
"Ich würde das nicht jedes Rennen behaupten, aber generell sind wir in diesem Bereich in diesem Jahr nicht sehr dominant", drückt es Verstappen vorsichtig aus. Er sieht demnach eine Schwäche beim Chassis im Vergleich zu den Konkurrenten.
"Ich denke, damit ist niemand im Team zufrieden." Was bedeutet das für die restliche Saison? "Das ist schwierig zu sagen, aber wir haben dieses Wochenende definitiv etwas falsch gemacht. Das müssen wir so schnell wie möglich für Russland beheben."
Besonders überraschend kam hingegen die Pole-Position für Ferrari, denn der SF90 wurde eigentlich schon vor dem Wochenende abgeschrieben. In den Kurven lag der Ferrari zu Saisonbeginn schließlich nicht gut, in Ungarn erlebte das Team eine deutliche Schlappe.
Verstappen war hingegen nicht beeindruckt von den Roten: "Nein, man konnte auf den Onboard-Aufnahmen sehen, dass es gut aussah, was sie da taten. Wir haben einfach nicht richtig entwickelt im Gegensatz zu ihnen." Ferrari kam mit einigen Neuerungen zum Nachtrennen (neue Nase und Unterboden).
Im Rennen sei er aus der zweiten Reihe nun darauf angewiesen, was vor ihm passiere, so Verstappen. "Ich denke nicht, dass wir wirklich den Speed haben, um zu attackieren." In der Longrun-Analyse am Freitag lag er im Vergleich zu Mercedes im Durchschnitt rund 0,3 Sekunden pro Runde zurück - noch vor Ferrari. "Man konnte gestern sehen, dass es bei uns im Longrun nicht so gut lief."