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Andreas Seidl: 2020 wichtiger als vierter WM-Platz 2019
Trotz der Erfolge in der Formel-1-Saison 2019 will sich McLaren auf das große Ganze konzentrieren und die Entwicklung vorantreiben
(Motorsport-Total.com) - McLaren steht nach dem Grand Prix von Monza weiterhin mit einem komfortablen Vorsprung auf Platz vier der Formel-1-Konstrukteurswertung. Trotz des fulminanten Comebacks in der Saison 2019 will sich der Rennstall laut Teamchef Andreas Seidl dennoch auf die mittel- bis langfristige Entwicklung konzentrieren. Deshalb könnte der Fokus schon bald auf das Auto für das Jahr 2020 umschwenken.
Nachdem McLaren in Ungarn noch zwölf Punkte geholt hatte, gab es in Spa und Monza jeweils einen Rückschlag. In den vergangenen zwei Rennen sammelte das Team gerade einmal einen Punkt. Obwohl der Vorsprung auf Renault kleiner geworden ist, will sich McLaren nicht unter Druck setzen lassen. Trotzdem wird der Traditionsrennstall alles geben, um den vierten WM-Platz zu sichern.
"Natürlich wollen wir solange wie möglich um diesen vierten Platz kämpfen", gibt sich Seidl kämpferisch. "Gleichzeitig ist mir aber viel wichtiger, dass wir mit dem nächstjährigen Auto den nächsten Schritt machen. Ich möchte im Hinblick auf nächstes Jahr keine Kompromisse eingehen, indem wir den Fokus plötzlich wieder auf die laufende Saison legen. Wir haben einen Plan für dieses Jahr in der Schublade, und auch für nächstes Jahr."
Laut Seidl wird es in der Saison 2019 noch Updates für das aktuelle Modell geben, die in den kommenden drei Rennen eingeführt werden sollen. Jedoch spricht der Teamchef von "kleineren Evolutionen" und nicht von großen Leistungspaketen, die dazu dienen, die Konkurrenz abzuschütteln. Außerdem glaubt er, dass schon bald das Auto für die Saison 2020 bei McLaren im Fokus stehen wird. Wann das sein wird, steht aber noch nicht fest.
Monza lief "wie erwartet"
McLaren hat mit der starken Pace von Renault in Monza gerechnet, weshalb das Team von der Leistung der Franzosen nicht überrascht war. McLaren hatte hingegen mit dem Abtrieb zu kämpfen: "Wir haben in Spa und hier gesehen, dass wir uns mit wenig Downforce schwertun", so die Analyse von Seidl. "Es ist natürlich enttäuschend, Monza mit nur einem Punkt zu verlassen, während Renault so gut punktet."
Um gegen die Konkurrenz zu bestehen, wurden alle Fahrer mit der "C-Spec im Auto" ausgestattet, also der neusten Updatestufe. Laut Seidl funktioniert diese Version "gut", da sowohl die Leistung als auch die Haltbarkeit etwas verbessert worden ist.
Sein Fazit lautet: "Ich glaube nicht, dass uns da etwas bremst. Wir konzentrieren uns auf uns selbst und legen den Fokus darauf, uns als Team weiterzuentwickeln. Natürlich waren die letzten beiden Rennen nach dem guten Lauf vor der Sommerpause ein Rückschlag. Das gehört in diesem Sport dazu."
Norris bereit für den Kampf
Lando Norris holte in Monza auf Platz zehn wenigsten einen Zähler. Dass der vierte Platz in der Teamwertung kein Selbstläufer wird, ist dem Briten aber schon vor den Rückschlägen in Spa und Monza klar gewesen: "Wir wussten immer, wie gut die Renault-Pace ist. Wir haben aufgrund der Daten, die wir bekommen, gesehen, wie stark sie sind."
Er fügt hinzu: "Deshalb dürfen wir uns auch nicht ausruhen oder Punkte liegen lassen. Wir müssen versuchen, das Auto weiterzuentwickeln und zu verbessern. Das tun wir auch! Auch an diesem Wochenende gab es hier und da kleine Verbesserungen. Die Strecke kam aber eher Renault entgegen. Ich hoffe, dass wir in Singapur wieder etwas näher dran sein werden."