• 12. September 2019 · 10:38 Uhr

Rennleiter über Qualifying-Farce in Monza: Gibt keine einfache Lösung

Rennleiter Michael Masi erklärt, dass man sich das Formel-1-Qualifying in Monza noch einmal genau ansehen wird - Eine einfache Lösung gebe es aber nicht

(Motorsport-Total.com) - Das Qualifying in Monza sorgte für mächtig Ärger. Weil in Q3 niemand ganz vorne fahren und damit auf einen Windschatten verzichten wollte, kamen fast alle Piloten bei ihrem letzten Versuch nicht mehr rechtzeitig über die Linie. Während einige eine absichtliche Blockade durch diverse Piloten witterten, waren andere einfach nur sauer, dass sie keinen finalen Versuch mehr setzen konnten.

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Das Chaos im Qualifying in Monza sorgt weiter für Diskussionsbedarf Zoom Download

Rennleiter Michael Masi verrät, dass man sich das Qualifyingformat für die kommende Saison zu "100 Prozent" ansehen werde, und dass es bereits beim Fahrermeeting am Freitag in Monza ein Thema gewesen sei. Denn bereits in Spa gab es zuvor ähnliche Spielchen. Bei dem Meeting sei man allerdings zu dem Schluss gekommen, "dass es keine einfache Regel gibt, um es zu beheben."

Auch die Sportdirektoren der Teams seien an der Diskussion beteiligt gewesen, und beim kommenden Rennen in Singapur werde es weitere Gespräche geben. "Ein paar Teams haben bereits Simulationen angestellt und Ideen entwickelt, wie man es korrigieren könnte", so Masi. Einig scheint man sich zudem darin zu sein, dass man das Problem nicht über Strafen gegen die Fahrer lösen möchte.

"Letztendlich sind sie alle Elitesportler, die das Maximum herausholen wollen", zeigt Masi Verständnis für die Spielchen. Im Zweifelsfall sei daher auch ein "Gentlemen's Agreement" nichts mehr Wert, wenn es hart auf hart kommt. In Monza wurde zwar gegen drei Piloten eine Untersuchung eingeleitet. Doch Nico Hülkenberg, Carlos Sainz und Lance Stroll kamen jeweils ohne Strafe davon.

Keine Strafen gegen die Piloten

"Diese drei Autos waren effektiv an der Spitze dieser Schlange und damit der auslösende Faktor", erklärt Masi, warum ausgerechnet diese drei Fahrer zu den Rennkommissaren zitiert wurden. Sie hätten ganz vorne im "Flaschenhals" gesteckt, und alles dahinter sei lediglich eine Konsequenz davon gewesen. Viele Piloten seien vielmehr unfreiwillig "Passagiere" der Situation gewesen.

Trotzdem blieben anschließend einige Fragen offen. Warum zum Beispiel wurde das Abkürzen in der ersten Schikane von Nico Hülkenberg untersucht, während man es anderen Piloten in Q2 durchgehen ließ? "Das ist ihnen keinesfalls entgangen", stellt Masi klar und erklärt: "Nachdem sie mit Nico gesprochen haben, haben sie sich in diesem Kontext auch die anderen angesehen."

Dabei sei man zu dem Schluss gekommen, dass die anderen Fahrer "die gleiche Erklärung" wie Hülkenberg geliefert hätten, und dass somit eine Untersuchung "das gleiche Ergebnis" gehabt hätte - nämlich keine Strafe. "Daher haben sie das nicht weiter verfolgt", erklärt Masi. Letztendlich wurde also niemand bestraft. Und das finden zumindest die Piloten selbst auch gut so.

Formel 3 greift deutlich härter durch

Denn in der Formel 3 wurde am Monza-Wochenende nach dem Qualifying deutlich härter durchgegriffen. Dort wurden zahlreiche Bummel-Piloten bestraft, und kurz vor Schluss gab es sogar eine rote Flagge, weil schnelle Runden durch den Bummelzug nicht mehr gefahrlos möglich waren. Masi verrät, dass die Nachwuchsfahrer in der Formel 3 zuvor extra gewarnt wurden.


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"Die Fahrer und Teams hatten eine klare Anweisung", berichtet er. Denn bereits in Spa hatte es ähnliche Szenen gegeben. Daher sei es "im Interesse der Sicherheit" die richtige Entscheidung gewesen, die Session abzubrechen. In der Formel 1 habe es dafür hingegen keine Notwendigkeit gegeben. "Ich denke nicht, dass es bis zu diesem Punkt eskaliert ist", grübelt Masi.

"Es war nur ein Run", erinnert er. In Q1, Q2 und beim ersten Versuch in Q3 sei es nicht so extrem gewesen. Zudem waren im letzten Run in Q3 nur noch neun Autos dabei. In der Formel 3 waren es zum Zeitpunkt des Abbruchs deutlich mehr, weil es dort nur eine Session gibt. Beim kommenden Rennen in Singapur dürften sich die Szenen aufgrund der Streckencharakteristik erst einmal nicht wiederholen.

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