Max Verstappen: Ging in Monza nur "ums Überholen"
Red-Bull-Pilot Max Verstappen fährt beim Italien-Grand-Prix aus der letzten Startreihe in die Top 8, beißt sich aber ausgerechnet an Sergio Perez die Zähne aus
(Motorsport-Total.com) - Max Verstappen erlebte beim Grand Prix von Italien in Monza ein ereignisreiches Rennen, das er zwar "nur" als Achter beendete, in dem er dafür aber jede Menge Gegner überholt hat. Ins Rennen gegangen war der Red-Bull-Pilot aufgrund einer Rückversetzung (für den Wechsel von Antriebskomponenten) nur vom 19. Startplatz und somit aus der letzten Reihe.
Im Startgetümmel der ersten Schikane fuhr Verstappen auf Sergio Perez (Racing Point) auf und beschädigte sich den Frontflügel. So kam der Niederländer schon am Ende der ersten Runde an die Box. Dabei wurden neben dem Frontflügel auch die Reifen gewechselt. Vom frischen Satz Medium-Reifen ging es auf frische Soft-Reifen und damit wieder ganz nach hinten. Mit der Medium-Mischung war an ein Durchfahren bis Runde 53 aber nicht zu denken.
In Runde 27 legte Verstappen an zehnter Stelle liegend einen zweiten Stopp ein. Dabei wurden die gebrauchten Mediums aus Q2 vom Samstag aufgezogen. Mit diesen Reifen kam Verstappen schließlich auf P8 ins Ziel. Am Ende fehlten ihm weniger als 0,7 Sekunden - ausgerechnet auf Perez, auf den er in der ersten Runde aufgefahren war.
"Ich weiß nicht genau, was da los war. Ich habe nicht mal sonderlich spät gebremst", spricht Verstappen auf die erste Schikane im Rennen an, wo die Kollision mit Perez passierte. "Plötzlich blieben alle fast stehen. Ich versuchte noch auszuweichen, habe dabei aber Sergios Hinterrad erwischt. Dabei ging der Frontflügel zu Bruch und wir entschieden für den Boxenstopp."
Den anschließenden Rennverlauf bezeichnet Verstappen als "seltsam", denn: "Wir hatten die Pace. Ich kam an zahlreichen Autos vorbei. Dann aber hing ich hinter Sergio fest. Sein Topspeed war unglaublich. Ich hatte keine Chance, vorbeizukommen."
Perez spricht nach dem Rennen mit leuchtenden Augen vom Duell gegen Verstappen. Der Niederländer teilt diese Freude nicht unbedingt, kann sie aber verstehen: "Mit ging es nur ums Überholen, denn andauernd nur hinterher zu fahren, macht keinen Spaß. Aus seiner Sicht betrachtet, kann ich aber verstehen, dass es ihm Spaß gemacht hat, denn einen Red Bull hinter sich zu halten, ist schon eine Leistung. Somit kann ich es zum Teil verstehen, zum anderen Teil wäre ich aber natürlich lieber noch weiter nach vorn gekommen."
Red-Bull-Teamchef Christian Horner merkt in diesem Zusammenhang an: "Als Max mal freie Fahrt hatte, war er so schnell wie die Spitze und war in der Lage, aufzuholen. Das gelang ihm trotz einen kleineren Problems. Im Windschatten kam er nämlich in den Drehzahlbegrenzer. Das hat ihm das Überholen erschwert."
Und so kommt Verstappen zusammenfassend zum Schluss: "Manchmal geht es sich brillant aus, wenn man von ganz hinten losfährt. Voriges Jahr Austin war so ein Rennen. Man kann aber nicht erwarten, dass es immer so läuft. Heute ging es einfach darum, noch ein paar Punkte mitzunehmen. Das haben wir geschafft."
"Jetzt freue ich mich aber schon darauf, in Singapur wieder aus der Spitzengruppe starten zu können. Wir haben unsere Strafen eingelöst und können uns ab sofort hoffentlich wieder auf die Performance konzentrieren", richtet der Red-Bull-Pilot den Blick bereits auf das nächste Rennen in zwei Wochen (22. September).
Der angesprochene Fokus auf die Performance wird auch notwendig sein, denn im Kampf um den dritten Tabellenplatz liegt Ferrari-Pilot Charles Leclerc nach seinen zwei Siegen in Spa und Monza aktuell nur noch drei Punkte hinter Verstappen zurück. Der Kommentar des Red-Bull-Piloten dazu: "Ferrari hat sich zwei Rennen lang freuen dürfen. Hoffentlich ist es jetzt an der Zeit, dass wir wieder gewinnen."