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McLaren setzt auf Teamarbeit: Norris zieht Sainz ins Q3
Teamarbeit stand bei den McLaren-Piloten am Qualifying-Samstag ganz oben auf der Agenda: Lando Norris half Carlos Sainz - Beide Ziele erreicht, ist Teamchef Seidl froh
(Motorsport-Total.com) - Das McLaren-Team ist mit den Rängen sieben und 14 im Qualifying zum Grand Prix von Italien zufrieden. Teamchef Andreas Seidl sieht die beiden Ziele am Samstag erreicht. Sein Pilot Carlos Sainz kommt mit einer Verwarnung für langsames Fahren davon, Teamkollege Lando Norris muss am Sonntag von ganz hinten losfahren.
"Wir sind mit dem Ergebnis des Qualifyings heute ziemlich glücklich, weil wir seit Spa definitiv einen Schritt vorwärts gemacht haben", freut sich der Deutsche. In Belgien gelang es dem Team mit dem niedrigen Abtriebspaket nicht, in das Q3 vorzudringen.
"Wir haben gesehen, dass einige Autos vor uns waren, auch Renault war stärker. Jetzt konnten wir die Lehren daraus anwenden. Auch im Longrun haben wir einen Schritt gemacht. Im Qualifying haben wir alles erreicht, was wir wollten", freut sich Seidl.
Norris: "Habe Carlos' Speed ein wenig unterschätzt"
Die zwei Ziele des Teams am Samstag: "Carlos wollten wir mit dem Windschatten in Q3 bringen und Lando sollte vor Verstappen und Gasly liegen." Beides konnten seine Piloten erfüllen. Norris half im mittleren Qualifying-Abschnitt mit.
Der Brite spendierte seinem spanischen Teamkollegen Windschatten, wodurch dieser bis auf Rang sieben fahren konnte. "Für Lando war klar, dass dieses Wochenende durch die Motorenstrafe beeinträchtigt sein würde. Das war wirklich tolles Teamwork!"
"Wir haben das heute Vormittag geübt, um uns darauf vorzubereiten, aber wir sind ein wenig zu nahe dran gewesen. Ich habe es ein wenig unterschätzt, den Speed, den er hinter mir drauf hatte. Er musste bremsen und ich musste aus dem Weg", schildert Norris die Situation. Das sei ein wenig "haarig" gewesen.
Dennoch schaffte Sainz den Einzug in die Top 10. Norris fuhr in Q2 auf den 14. Platz und war um 0,057 Sekunden schneller als Pierre Gasly im Toro Rosso. Da Max Verstappen schon in Q1 ausschied, wird Norris auf Rang 18 starten, vor den beiden Red-Bull-Fahrern.
"Wir haben daher alles erreicht. Morgen wollen wir Punkte holen", gibt Seidl als Ziel aus. Was wird für den Briten aus der vorletzten Startreihe möglich sein? "Das ist ehrlich gesagt sehr schwierig zu sagen. Im Rennen haben wir seit Saisonbeginn ein gutes Auto."
Sollte Norris eine gute erste Runde schaffen, sei es möglich, noch in die Punkte zu kommen, glaubt Seidl. "In der ersten Runde kann viel passieren, speziell in den Kurve 1 oder 2." Der Rookie selbst wünscht sich einen Start wie in Belgien.
Sainz: "Renaults sind uns überlegen"
Durch das Scharmützel zwischen Kimi Räikkönen und Verstappen konnte er einige Positionen in der ersten Kurven gewinnen und wäre ohne Defekt auf Rang fünf ins Ziel gefahren. "Ich würde gern sechs Jungs in Kurve 1 überholen", lacht er.
"Obwohl das hier Monza ist, kann man hier dennoch nicht so gut überholen, denn in der Parabolica ist das Hinterherfahren schwierig. Ich werde mein Bestes geben und hoffe, dass ich in den Punkten lande." Teamkollege Sainz hat noch bessere Karten von Startplatz sieben aus.
Er kam für das Bummeltempo in Q3 mit einer Verwarnung davon, behält P7 also. Er ist sogar überzeugt, dass er noch schneller hätte fahren können: "Diese 20.4 bin ich ohne Windschatten gefahren. Vielleicht wäre eine 20.0 möglich gewesen, denn der Windschatten kann schon mal eine halbe Sekunde ausmachen."
Mit 1:20.049 Minuten reihte sich Nico Hülkenberg vor ihm ein. "Die Renaults sind uns einfach überlegen mit ihrem Paket für weniger Abtrieb. Aber morgen mit der guten Rennpace haben wir vielleicht eine Chance." Er bedauert allerdings, als einziger McLaren gegen beiden Renaults vor ihm kämpfen zu müssen.
"Es ist immer besser, zwei gegen zwei zu kämpfen. Wir werden aber unser Bestes geben. Wir versuchen alles, um sie zu schlagen, auch wenn sie die Oberhand haben im Moment." In der offiziellen Formel-1-Analyse wird die Rennpace von McLaren mit 0,9 Sekunden Rückstand auf Spitzenreiter Mercedes angegeben, Renault mit 1,1 Sekunden knapp dahinter.
Der neue Renault-Motor, den beide in Verwendung haben, funktioniere gut. Die Verbesserungen seien jedoch "recht klein", gibt Norris an. "Ein bisschen mehr Performance und bessere Zuverlässigkeit. Aber nichts, was uns einen Sprung nach vorn machen lässt." Sollte das Wetter morgen umschlagen, dann könnte er die Parc-ferme-Regel brechen, am Auto einiges umbauen lassen und aus der Boxengasse starten.
"Ich würde Regen willkommen heißen. Das heißt immer, dass etwas los sein wird. Eine gute Chance für uns", glaubt Sainz. Schon in der Regenschlacht in Hockenheim war der Spanier gut unterwegs und landete schlussendlich auf Platz fünf.