• 05. September 2019 · 18:52 Uhr

"Normales Wochenende": Albon vor erstem richtigen Red-Bull-Rennen

In Spa hatte Alexander Albon kein echtes Qualifying, weshalb Monza für ihn nun deutlich repräsentativer wird - Kann er mit Ferrari und Mercedes kämpfen?

(Motorsport-Total.com) - Das erste Red-Bull-Rennen von Alexander Albon in Spa fand nicht unter normalen Umständen statt. Weil der Rookie einen neuen Motor bekam, stand bereits vor dem Wochenende fest, dass er am Sonntag vom hinteren Ende des Feldes starten muss. In Monza steht er nun vor seinem ersten richtigen Grand-Prix-Wochenende mit einem normalen Qualifying.

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Kann Alexander Albon auch in Monza wieder das Maximum herausholen? Zoom Download

"In Monza werden wir die Arbeit fortsetzen, die wir in Spa begonnen haben", kündigt Albon an und verrät, dass das Spa-Wochenende ganz schnell an ihm vorbeigezogen sei, weil so viel passierte. "Vielleicht ist das auch der Grund, warum ich so entspannt ausgesehen habe. Ich bin irgendwie durch die Woche gesegelt", verrät Albon, der das Rennen am Ende als Fünfter abschloss.

In der letzten Runde schob er sich in einem engen Manöver noch an Sergio Perez vorbei. "Es war etwas knifflig, aber ich hatte es irgendwie erwartet, weil es die letzte Runde war. In der letzten Runde ist man immer etwas aggressiver", berichtet Albon, der beim entscheidenden Überholmanöver bis aufs Gras ausweichen musste, weil Perez ihm kaum Platz ließ.

Eine Strafe gab es dafür nicht. Und das findet Albon auch in Ordnung so. "Es ist nichts passiert. Es war eng, und ich denke, dass es unter anderen Umständen etwas zu aggressiv gewesen wäre", erklärt er. Unter den gegebenen Bedingungen sei es aber "nicht so schlimm" gewesen. So hatte Albon am Ende Grund zur Freude. Denn Rang fünf war unter den Vorzeichen das Maximum.

In Monza weniger im Blickpunkt?

"Ich machte mir leichte Sorgen, weil ich nach vorne nicht aufholte", berichtet er von seinem ersten Stint. Erst nach dem Boxenstopp lief es auf den weichen Reifen besser, und Albon konnte sich im Feld nach vorne arbeiten. Insgesamt habe er in seinem ersten Red-Bull-Rennen "viel Spaß" gehabt. Klar ist aber auch, dass es in Monza ein anderes Wochenende werden wird.

"Ich bin das Auto jetzt schon gefahren. Daher denke ich, dass das erste Training dieses Mal etwas glatter laufen wird", kündigt er an und verrät: "Ich fühle mich im Team jetzt auch wohler, denn viele Leute kannte ich gar nicht, bevor ich in der vergangenen Woche an die Strecke kam. Alle sind sehr freundlich, und die Atmosphäre ist großartig." Zudem hoffe er, dass Monza für ihn etwas "ruhiger" werde.


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Denn in Spa kam Albon, vor allem am Mediendonnerstag, eine enorme Aufmerksamkeit zu, weil es sein erstes Rennen für Red Bull war. In Italien dürfte das Interesse nicht mehr ganz so groß sein. Albon selbst ist darüber nicht undankbar, denn sein Ziel ist klar. Er möchte auch in Monza wieder "so viel wie möglich lernen". Und das geht am besten, wenn die Ablenkung von außen nicht zu groß ist.

Denn der 23-Jährige weiß, dass er in seiner Zeit bei Red Bull noch ganz am Anfang steht, und dass er noch Zeit braucht. Er muss sich noch immer an den Red Bull gewöhnen, der etwas anders ist als sein alter Toro Rosso. "Sie sind unterschiedlich. Ich werde keine Details nennen, die Autos sind einfach sehr unterschiedlich. Der Fahrstil und die Technik ändern sich", erklärt er.

Größerer Fokus auf die Shortruns

"Aber letztendlich ist es noch immer ein Auto mit vier Rädern", witzelt er und erklärt: "Es dauert nur etwas, sich daran zu gewöhnen." Daher sei es auch gut, dass es nach Spa ohne Pause weitergehe. So seien die Eindrücke des RB15 noch ganz frisch, wenn er am Freitag wieder ins Auto steigt. Zudem nutzte Albon den Mittwoch vor dem Grand Prix noch, um etwas Zeit im Simulator zu verbringen.

Der direkte Vergleich mit Teamkollege Max Verstappen wird aber auch dieses Mal wieder fehlen. Denn in Italien ist es nun der Niederländer, der einen neuen Motor und damit eine Gridstrafe bekommen wird. Trotzdem geht Albon davon aus, dass Verstappen ihm, zumindest zu Beginn des Wochenendes, wieder etwas helfen wird, was zum Beispiel das Set-up angeht.


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"Im zweiten und dritten Training werden wir dann anfangen, [unsere Programme] etwas voneinander zu entfernen und unsere eigenen Dinge zu machen", kündigt er an und erklärt: "Ich will etwas mehr Erfahrung im Auto bei wenig Benzin sammeln." In Spa konzentrierte er sich in den Trainings vor allem auf die Longruns, weil sowieso klar war, dass er von hinten starten muss.

Das wird in Monza anders werden. Auch Albon weiß, dass ihn ohne Strafe ein "normales Wochenende" erwartet. "Normal" heißt in diesem Zusammenhang auch, dass Red Bull von ihm erwarten wird, im Qualifying mindestens Platz fünf hinter den Piloten von Ferrari und Mercedes zu holen. Und am Sonntag sollte er im Optimalfall in der Lage sein, mit den Top 4 zu kämpfen.

Monza nicht die Lieblingsstrecke ...

"Wir werden sehen", gibt sich Albon etwas zurückhaltend. Er hoffe jedenfalls auf einen guten Start und erklärt, dass er "aufgeregt" sei, zum ersten Mal die Chance zu haben, aus einer der ersten Reihen zu starten. Helfen soll dabei der neue Spec-4-Motor von Honda - der Grund für Albons Gridstrafe in Spa. Klar ist aber auch, dass Monza "nicht die einfachste Strecke" für Red Bull ist, wie Albon betont.

Tatsächlich liegt der letzte Sieg der Bullen in Monza bereits sechs Jahre zurück. 2013 triumphierte noch Sebastian Vettel für Red Bull, seit 2014 hatte immer Mercedes die Nase vorne. Auch auf dem Podium stand in diesem ganzen Zeitraum kein einziger Red-Bull-Fahrer. Und Albon verrät, dass die Strecke im Königlichen Park auch nicht zu seinen persönlichen Lieblingskursen zählt.

Kleiner Hoffnungsschimmer: In der GP3 wurde er hier 2016 Zweiter im Sprintrennen. Und auch in der Formel 2 lief es im Vorjahr ganz gut. "Mir fehlte eine Zehntel auf die Pole, daher ist es kein Desaster", erinnert sich Albon, der im Hauptrennen als Dritter ebenfalls auf dem Podium stand. Ein besonderes Rennen wird es für ihn aber aus einem anderen Grund werden.

"Ich habe zwei Jahre in Italien gelebt, als ich im Kart gefahren bin. Daher habe ich dort viele Freunde", berichtet er. Es bleibt abzuwarten, ob es für die am Sonntag Grund zum Jubeln geben wird. Seinen fünften Platz aus Spa müsste Albon dafür wohl wiederholen - mindestens.

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