Alfa Romeo vor "Heimspiel" in Monza: Teamchef fordert WM-Punkte
Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi haben für den Italien-Grand-Prix eine klare Zielsetzung von Teamchef Frederic Vasseur auf den Weg bekommen
(Motorsport-Total.com) - Für Alfa Romeo ist der Grand Prix von Italien in Monza, der am kommenden Wochenende als 14. Rennen der Formel-1-Saison 2019 auf dem Plan steht, das Heimspiel. Offiziell ist das Team als Alfa Romeo Racing gemeldet. De facto steckt dahinter aber das in Hinwil in der Schweiz ansässige Sauber-Team, bei dem Alfa Romeo seit Saisonbeginn als Titelsponsor und Namensgeber fungiert.
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Alfa Romeo, seit Saisonbeginn Titelsponsor des Sauber-Teams, steht in Monza im Fokus Zoom Download
Für den Italien-Grand-Prix gibt es ein klare Zielsetzung seitens der Teamführung. Kimi Räikkönen und Antonio Giovinazzi sollen die in dieser Saison schon häufiger im Qualifying gezeigte Pace in zählbare Rennergebnisse, konkret Top-10-Platzierungen und damit WM-Punkte, umwandeln.
"Der Grand Prix von Italien ist für uns sehr wichtig, sowohl auf als auch neben der Strecke", sagt Teamchef Frederic Vasseur. "Es ist ein besonderes Rennen, denn es ist dasjenige, das unserem Standort in Hinwil am nächsten liegt. Und es ist das Heimrennen der Marke Alfa Romeo. Deshalb treten wir ganz besonders motiviert an."
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"Bella Italia" hat in 67 Jahren Formel-1-Geschichte kein einziges Mal gefehlt. Der erste Italien-Grand-Prix überhaupt wird aber nicht im königlichen Park ausgetragen, sondern am 4. September 1921 im unweit gelegen Brescia. Schon ein Jahr später findet der Motorsport seine neue Heimat im Autodromo Nazionale, wo Pietro Bordino (im Bild) mit einem FIAT für den von den Tifosi umjubelten Premierenerfolg sorgt. Damals trauriger Motorsport-Alltag: Am Vortag verunglückt der Deutsche Gregor Kuhn tödlich. Fotostrecke
Nummer-1-Fahrer Räikkönen hat noch den unglücklichen Grand Prix von Belgien im Hinterkopf, wenn er an Monza denkt: "Am vergangenen Wochenende war das Rennen für mich leider schon in der ersten Kurve mehr oder weniger gelaufen", spricht der Finne auf die Kollision mit Max Verstappen an.
"Im Qualifying haben wir aber gezeigt, dass wir sehr konkurrenzfähig sein können", so Räikkönen, der in Spa vom sechsten Startplatz losfuhr. Qualifiziert hatte er sich für den achten, hat dann aber von der Rückversetzung der beiden Renault-Piloten Daniel Ricciardo und Nico Hülkenberg profitiert.
Doch eine gute Pace im Qualifying "bringt nichts, wenn man sie am Sonntag nicht in WM-Punkte umwandelt", weiß Räikkönen und sagt in Vorausschau auf den Italien-Grand-Prix: "Wir müssen von Beginn bis zum Ende des Wochenendes alles richtig machen. Erst dann können wir uns darauf konzentrieren, welches Ergebnis wir einfahren können."
Für Räikkönens Teamkollegen Giovinazzi, der seine erste volle Formel-1-Saison fährt, ist Monza das Heimrennen im Kalender. "Ich freue mich auf mein erstes Formel-1-Rennen dort und weiß, dass es viel Unterstützung für mich und das Team geben wird. Deshalb will ich ein gutes Rennen zeigen, um den Fans etwas zurückzugeben", so der Italiener, der sich wie Räikkönen vornimmt: "Ich muss alles geben, um sicherzustellen, dass ich in die Punkteränge fahre."
Seitens Teamchef Vasseur sind WM-Punkte nicht ohne Grund eine klare Forderung. "Die WM geht in die entscheidende Phase. Es steht viel auf dem Spiel", sagt er und spricht damit auf die Situation in der Konstrukteurswertung und die damit verbundenen Preisgelder am Saisonende an. Aktuell liegt Alfa Romeo mit acht Punkten Rückstand auf Racing Point, aber nur sechs Punkten Vorsprung auf Haas auf Rang acht.
Und so nimmt Vasseur seine Piloten Räikkönen und Giovinazzi sowie das gesamte Team in die Pflicht: "Wir müssen unsere Konkurrenzfähigkeit wirklich in WM-Punkte ummünzen. Insbesondere am Renntag müssen wir alles richtig machen, um die Ergebnisse einzufahren, die wir verdienen. Ich bin zuversichtlich, dass uns das an diesem Sonntag gelingen kann."