Nächste Pleite in Spa: Muss Haas das Konzept des Autos überdenken?
Obwohl der VF-19 in Spa eine gute Pace hat, bleibt Haas am Ende wieder ohne Punkte - Dieses Mal macht der große Luftwiderstand einen Strich durch die Rechnung
(Motorsport-Total.com) - Auch in Belgien gab es für Haas am Wochenende wieder nichts zu holen. Zum sechsten Mal in den vergangenen sieben Rennen blieb die US-Truppe, die vor der Saison noch als vielleicht stärkstes Team im Mittelfeld galt, ohne Punkte. Lediglich beim Chaosrennen in Hockenheim punkteten die beiden Piloten Romain Grosjean und Kevin Magnussen in diesem Zeitraum.
Dabei funktionierte das Auto in Spa eigentlich sogar besser als in den meisten Rennen vor der Sommerpause. Doch dieses Mal war es der fehlende Speed auf den Geraden, der Haas das Rennen kostete. Grosjean verlor laut Angaben des Teams 40 Sekunden hinter Daniel Ricciardo, weil er den Renault einfach nicht überholen konnte - und dafür selbst einen Platz nach dem anderen verlor.
"Ich weiß nicht, ob es am Konzept des Autos liegt, oder ob wir nur analysieren müssen, wo wir Fortschritte brauchen", grübelt Teamchef Günther Steiner nach dem Rennen in Spa. "Mehr Abtrieb hilft immer, aber man möchte keinen Luftwiderstand. Es geht um einen Mittelweg", erklärt er. Genau diesen Weg hat Haas am Wochenende offenbar nicht gefunden.
Fotostrecke: Belgien: Fahrernoten der Redaktion
Antonio Giovinazzi (5): Giovinazzi lag an neunter Stelle, als er bei Pouhon zu aggressiv über den Randstein fuhr und crashte. Unnötig, denn nach vorne fehlten sieben Sekunden auf Kwjat, und nach hinten hatte er zehn Puffer auf Hülkenberg. Das trübt ein ansonsten solides Rennwochenende erheblich. Fotostrecke
"Wir müssen neu beurteilen, wo und wann wir den Abtrieb brauchen, und wo den Luftwiderstand. Uns fehlt in allen Bereichen ein bisschen", räumt Steiner ein und erklärt, man müsse einfach einen "besseren Job" machen. In Spa hätte Grosjean angeblich eine Pace gehabt, um locker in die Punkte zu fahren, wenn er wegen des fehlenden Speeds nicht so lange hinter Ricciardo festgesteckt hätte.
Schlechte Nachrichten sind das für Haas auch im Hinblick auf das kommende Rennen in Monza, wo der Top-Speed noch wichtiger ist. "Natürlich ist es nicht ermutigend ist", weiß auch Steiner. Kleiner Hoffnungsschimmer: In Italien wird man mit einem etwas anderen Paket fahren. "Dort brauchst du noch einmal weniger Abtrieb", erklärt Steiner und ergänzt: "Also wird es vielleicht etwas besser werden."