• 02. September 2019 · 14:01 Uhr

Toto Wolff: Mercedes wegen Ferrari-Taktik in Spa nicht sauer

Lewis Hamilton wurde in Spa einige Runden von Ferrari-Pilot Sebastian Vettel aufgehalten - Bei Mercedes ist man deswegen aber nicht sauer auf die Scuderia

(Motorsport-Total.com) - Weniger als eine Sekunde fehlte Lewis Hamilton im Ziel auf Spa-Sieger Charles Leclerc. Rückblickend lässt sich schwer beurteilen, ob der Weltmeister das Rennen hätte gewinnen können, beziehungsweise wo er die nötige Zeit zum Sieg verloren hat. Ein Faktor könnten aber die Runden gewesen sein, in denen Hamilton hinter Sebastian Vettel feststeckte. Toto Wolff macht der Scuderia deswegen aber keinen Vorwurf.

Foto zur News: Toto Wolff: Mercedes wegen Ferrari-Taktik in Spa nicht sauer

Sebastian Vettel hielt Lewis Hamilton einige Zeit hinter sich Zoom Download

"Wenn man sich die Funksprüche anhört, dann hofften sie zu diesem Zeitpunkt, dass Sebastian es mit einem Stopp bis ins Ziel schaffen würde. Davon abgesehen würde ich sagen, dass sie einfach getan haben, was nötig war", so Wolff. Hintergrund: Vettel war bereits früher als Leclerc und Hamilton an die Box gekommen. Es zeichnete sich dann aber ab, dass er noch einen zweiten Stopp einlegen muss.

Leclerc ließ Vettel, der sich durch den früheren Stopp an die Spitze geschoben hatte, auf der Strecke ohne Gegenwehr passieren. Hamilton machte er das Leben deutlich schwerer. "Das hat es Charles erlaubt, eine Lücke herauszufahren. Aber natürlich hat es Sebastians Rennen zu diesem Zeitpunkt beeinträchtigt", weiß Wolff. Zu dem Zeitpunkt hatte Vettel aber sowieso schon keine Chance mehr auf den Sieg.

Strategie kostet mehrere Sekunden

Kritik gibt es von Wolff aber nicht. Zumal Mercedes in der Vergangenheit auch selbst schon auf ähnliche Strategien gesetzt hat. "Wenn man mir vor dem Rennen den zweiten und dritten Platz in Spa angeboten hätte, dann hätte ich die genommen", erklärt Wolff. Schließlich habe man bereits vorher gewusst, dass man in Spa auf den Geraden keine Chance gegen Ferrari haben würde.

"Wenn man sich Kurve 1 und die folgende Gerade anschaut ... Sebastian hätte nicht mehr neben der Ideallinie sein können, und trotzdem konnte er uns noch überholen", nennt Wolff ein Beispiel. Daher ist auch fraglich, ob Hamilton Leclerc in der Schlussphase unter anderen Umständen wirklich noch hätte überholen können. Klar ist aber, dass Mercedes auch an anderer Stelle noch etwas Zeit verloren hat.

"Wir sind einfach zu lange draußen geblieben", erklärt Hamilton, der sich bereits während des Rennens per Funk darüber beschwert hatte, dass er gerne früher gestoppt hätte. Hamilton kam in Runde 22 zum Service, Leclerc einen Umlauf früher. Danach sei die Lücke "doppelt so groß" gewesen, so Hamilton. Tatsächlich hatte Leclerc 4,1 Sekunden Vorsprung, als er zum Service kam.

Hamilton: Leclerc hat verdient gewonnen

Nach Hamiltons Stopp eine Runde später waren es 7,3 Sekunden. Der Mercedes-Pilot verlor also mehr als drei Sekunden. Rückblickend "hätten wir vielleicht ein oder zwei Runden früher stoppen können", räumt auch Wolff ein und erklärt: "Vielleicht hätte auch der Boxenstopp etwas schneller sein können. Dann wären wir in den letzten zwei Runden in seinem Getriebe gewesen."


Fotostrecke: Belgien: Fahrernoten der Redaktion

"Ich denke, die Strategie hätte etwas besser sein können", sagt Hamilton und erklärt im Hinblick auf seinen Rückstand auf Leclerc nach seinem Stopp: "Ich musste das aufholen, und dann steckte ich auch noch hinter Seb fest. Aber letztendlich hat er einen super Job gemacht. Auch mit anderen Strategien wäre es heute schwer gewesen, ihn zu schlagen. Er hat den Sieg verdient."

Und Wolff erklärt, dass man hinterher sowieso immer schlauer sei. Daher sei er "insgesamt zufrieden" mit dem Ergebnis.

Anzeige Unser Formel-1-Shop bietet Original-Merchandise von Formel-1-Teams und Formel-1-Fahrern - Kappen, Shirts, Modellautos, Helme und vieles mehr
Fotos & Fotostrecken
Foto zur News: Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Michael Schumacher: Der Weg zum Formel-1-Comeback 2009
Foto zur News: Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben
Die letzten 10 F1-Fahrer, die ihr Cockpit trotz Vertrag verloren haben

Foto zur News: FIA-Gala in Kigali
FIA-Gala in Kigali

Foto zur News: Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken
Die Vertragslaufzeiten der aktuellen Formel-1-Strecken

Foto zur News: Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Update: Formel-1-Designstudie für 2026
Anzeige Die perfekte Belohnung nach einer schnellen Runde!
Folge Formel1.de
Videos
Foto zur News: "Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
"Das ist kein Kindergarten, das ist eine Weltmeisterschaft!" | Jahresinterview mit Max Verstappen
Foto zur News: Die One-Hit-Wonder der Formel 1
Die One-Hit-Wonder der Formel 1

Foto zur News: Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?
Hätte Ferrari McLaren in Abu Dhabi schlagen können?

Foto zur News: McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
McLaren vs. Ferrari: Wer holt sich den Konstrukteurstitel?
Top-Motorsport-News
Foto zur News: BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?
DTM - BMW präsentiert Hypercar-Fahrer: Wer verliert sein DTM-Cockpit?

Foto zur News: Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt
WEC - Prototype Cup Germany 2025: Alexzander Kristiansson fährt im LMP3 von Gebhardt

Foto zur News: Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!
WRC - Regelverstoß bei der Rallye Japan: Thierry Neuville entgeht Disqualifikation!

Foto zur News: Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
MotoGP - Pedro Acosta: "Die Situation bei KTM hat keinerlei Auswirkungen auf uns"
Formel-1-Quiz

Piercarlo Ghinzani fuhr in der Formel 1 wie viele Führungsrunden?

Formel 1 App