• 05. August 2019 · 09:34 Uhr

Helmut Marko: Red Bulls Reifenverschleiß in Ungarn zu hoch

Normalerweise gilt der RB15 als "Reifenflüsterer", aber am Hungaroring verlor Max Verstappen das Rennen gegen Lewis Hamilton auch aufgrund des hohen Verschleißes

(Motorsport-Total.com) - Bei Red Bull ist die Gefühlslage nach dem zweiten Platz von Max Verstappen beim Grand Prix von Ungarn gemischt: "Der zweite Platz ist sehr schön. Aber gewinnen wäre schöner gewesen", sagt Helmut Marko im Interview mit dem 'ORF'. Schließlich hatte man sich gerade auf dem kurvenreichen Hungaroring mit die besten Chancen auf den dritten Saisonsieg ausgerechnet.

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Helmut Marko hat keine Chance gesehen, das Rennen in Ungarn zu gewinnen Zoom Download

Es sei "ein tolles Rennen von Max" gewesen, lobt der Red-Bull-Motorsportkonsulent. Aber: "Der Schachzug von Mercedes, dann noch einmal zu wechseln, war der richtige. Und im Rennen war der Mercedes schneller und unser Reifenverschleiß war auch höher."

Das kommt überraschend, galt der Red Bull RB15 doch bisher als "Reifenflüsterer". Doch das Rennen in Ungarn wurde über die Reifen verloren: "Wir haben schon gemerkt, als der erste Reifensatz viel zu früh nachgelassen hat, dass das hinten raus eng werden wird. Aber dass der Reifen dann so eingeht, das haben wir nicht erwartet", seufzt Marko.

Die Option, sofort in der nächsten Runde auf Lewis Hamiltons zweiten Boxenstopp zu reagieren, gab es nicht: "Sobald Mercedes das machte, waren wir bereits eine Sekunde hinten", erklärt Marko. Völlig richtig: Nach Hamiltons Boxenstopp nahm dieser Verstappen in Sektor 2 0,959 und in Sektor 3 weitere 0,732 Sekunden ab.

Sprich: Wäre Verstappen an die Box gekommen, hätte er die Führung trotzdem verloren. "Und Überholen ist hier fast unmöglich", weiß Marko. Also musste man versuchen, mit einem Stopp weniger durchzuhalten: "Zu dem Zeitpunkt haben wir gedacht, dass der Reifen zumindest bis zum Ende hält, dass man sich verteidigen kann."

Als sein Vorsprung dahinschmolz, forderte Verstappen am Boxenfunk volle Leistung an. Aber mehr gab es nicht mehr: "Es wurde alles aufgemacht, was vorhanden war. Klar hätte er gerne noch mehr gehabt, aber da war nichts mehr", sagt Marko. "Es war vielleicht bei der Motorbremse noch eine Kleinigkeit. Aber wir waren am Limit."

Letztendlich kann man es drehen und wenden, wie man möchte: Dank der taktischen und fahrerischen Meisterleistung auf Mercedes-Seite war der Grand Prix von Ungarn für Red Bull nicht zu gewinnen. "Man muss neidlos sagen, dass der Mercedes im Rennen einfach schneller war", gibt Marko zu.

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