• 03. August 2019 · 21:45 Uhr

"Elektrisierendes" Ergebnis für Williams: Russell begeistert in Ungarn-Quali

George Russell fährt seine persönliche Pole-Runde im Qualifying zum Grand Prix von Ungarn - Um 0,053 Sekunden verpasst er den Q2-Einzug

(Motorsport-Total.com) - Das Williams-Team hat im Qualifying zum Grand Prix von Ungarn allen Grund zur Freude: George Russell verpasst den Einzug in den zweiten Quali-Abschnitt um nur 0,053 Sekunden. Fast hätte der junge Brite in seinem zwölften Formel-1-Zeittraining eine kleine Sensation geschafft. "Die Runde fühlte sich wie eine Pole-Runde an", freut er sich über Rang 16.

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George Russell sorgt für freudige Gesichter bei Williams in Ungarn Zoom Download

"Ich glaube ich habe mich um 1,5 Sekunden von meiner ersten bis zu meiner letzten Runde gesteigert. Man musste einfach alles auf den Punkt bringen. Es wäre definitiv noch ein bisschen mehr drin gewesen", meint Russell nach seiner Fabelrunde.

"Wenn man allerdings diese Session mit allen anderen Q1-Sessions vergleicht, dann war das ganz sicherlich eine herausragende Leistung." Ein Blick auf die bisherigen Ergebnisse aller Q1-Sessions zeigt: Russell schaffte es insgesamt erst einmal (Barcelona), seinen Rückstand auf Platz 15 und damit den Q2-Einzug auf unter eine Sekunde zu drücken.

Russell: Dachte nach FT3, dass wir vier Zehntel hinten sind

Im Durchschnitt fehlten dem Briten, der bislang in zwölf Qualifyings neunmal auf den 19. Rang fuhr, 1,317 Sekunden auf das Weiterkommen in den nächsten Abschnitt. Der 16. Platz ist demnach nicht nur sein mit Abstand bestes Qualifying-Ergebnis, sondern auch das deutlich beste für Williams in der Saison 2019.

Die Stimmung im britischen Traditionsteam war am Samstag dementsprechend "elektrisierend". "Die Saison war bislang so unglaublich hart in so vielen Aspekten, speziell für die Leute im Rennteam. Es macht keinen Unterschied, ob man ganz vorn oder ganz hinten steht, sie stecken immer noch gleich viele Stunden Arbeit und Einsatz rein."

Russell erinnert in dieser freudigen Stunde auch daran, dass die Mannschaft noch vor vier Jahren in die erste Startreihe gefahren ist und jedes Wochenende um Podestplätze gekämpft hat. "Sie arbeiten nun härter als jemals zuvor und bislang hat sich das noch nicht gezeigt."

Aber diese Leistung im Qualifying sei der erste Beweis dafür. "Speziell jetzt vor der Sommerpause war das genau das, was wir alle so dringend gebraucht haben. Diese Performance kommt nicht nur von mir, sondern das haben wir alle gemeinsam geschafft."

Der Rookie gibt sogar zu, dass er mit dem Q2-Einzug geflirtet hat. Er war bereits im dritten Freien Training überraschend stark gewesen, ihm fehlten nur wenige Tausendstel auf Toro Rosso und Renault. "Ich war nicht sicher, ob die anderen einen Fehler gemacht haben oder was passiert war."

"Ich dachte, dass unsere wahre Pace wohl etwa vier Zehntel hinter dem nächst langsamsten Auto liegt. Jetzt auf Platz 16 zu stehen, in Reichweite beider Racing Point und Ricciardo, das fühlt sich wie eine Pole-Runde für uns an", freut er sich.

Neue Erkenntnisse im Umgang mit den Reifen

Teamkollegen Robert Kubica konnte Russell um stolze 1,3 Sekunden abhängen. Wie erklärt er sich diesen großen Vorsprung? "Ich weiß es nicht. Die Reifen sind sehr komplex. In der Vorwoche dachte ich, ich sei eine ordentliche Runde gefahren, und war nur eine Zehntel schneller als er."

Zwar konnte sich der Neuling mit seiner Leistung nun in die Schlagzeilen fahren, sein Team habe aber heute nicht zum ersten Mal seine Arbeit gelobt. "Das ist für mich persönlich auch alles, was ich brauche, um zufrieden zu sein." Nun so große Aufmerksamkeit geschenkt zu bekommen, mache das Ergebnis umso "spezieller".

"Ich bin absolut zufrieden mit meiner Arbeit heute. Aber jeder Fahrer, sogar Max vielleicht, weiß nach dem Qualifying, wo er noch eine halbe Zehntel hätte finden können. Wenn man aber die Bedingungen miteinbezieht, dann habe ich wirklich das Gefühl, dass wir heute das Maximum aus den Reifen, dem Auto und mir selbst geholt haben.


Fotos: Williams, Grand Prix von Ungarn


Vor allem die Reifen scheint Russell nun besser zu verstehen. Gestern hat er in den Trainings "drastische" Versuche im Warm-up der Reifen ausprobiert. "Ich habe den Mittelweg gefunden, dort lag der beste Kompromiss." Bereits vor dem Wochenende hatte er sich vorgenommen, die Reifen in den Trainings zu priorisieren.

"Wir sind am Freitag mit einem Plan hierhergekommen, um verschiedene Dinge auszuprobieren. Wir wollten insgesamt besser mit den Reifen umgehen lernen. Da ist es nun mehr als zufriedenstellend, dass wir das auch erreichen konnten." Er hofft nun, von diesen Erkenntnissen auch in den zukünftigen Rennen profitieren zu können.

"Ich denke, wir müssen einfach flexibler mit Situationen umgehen und weniger vorgefertigte Gedanken haben, wie wir etwas angehen sollen." Denn bisher habe das Team nicht genügend unterschiedliche Ansätze im Umgang mit den Reifen gewählt, was Russell "ein wenig bereut". Der Samstag in Ungarn sei "definitiv ein großer Lernprozess" für das Team gewesen.

Kubica weit zurück: "Ich bin kein guter Koch!"

Was Russell in Ungarn am Sonntag außerdem zugutekommen wird: "Auf dem Papier ist auf dieser Strecke das Überholen sehr schwierig. Es wird zumindest schön sein, mit ein paar Leuten kämpfen zu können - obwohl ich überrascht wäre, wenn wir uns groß in Kämpfen einmischen könnten."

Wie wird er die Strategie im Rennen anlegen: Attackieren oder auf Nummer sichergehen? "Ich gehe jedes Rennen gleich an, ganz abgesehen von meiner Startposition. Ich bin kein verrückter Fahrer. Ergibt sich eine Möglichkeit, werde ich sie ergreifen." Wenn nicht, dann werde er nicht alles aufs Spiel setzen.

Teamkollege Robert Kubica muss zunächst einmal verdauen, dass er 1,3 Sekunden Rückstand auf seinen jungen Garagennachbarn aufgerissen hat. Der Pole war der einzige Pilot im Feld, der über 1:17 Minuten blieb. In 1:18.324 qualifizierte er sich für den letzten Platz.

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Robert Kubica muss 1,3 Sekunden Rückstand auf Russell verkraften Zoom Download

"Der Abstand ist ziemlich groß, aber der war schon im dritten Training groß", kommentiert er ernüchtert. "Ich war eigentlich ganz zufrieden mit der Balance, aber die Pace war einfach nicht da. Ich hatte Schwierigkeiten mit dem Grip."

Im letzten Versuch des Qualifyings habe er noch ein paar Änderungen vorgenommen, die er im Nachhinein als "verzweifelt" bezeichnet. "Ich war ziemlich sicher, dass die nicht funktionieren würden. Aber selbst wenn ich alles beim Alten belassen hätte, wäre der Abstand immer noch ziemlich groß gewesen."

Kubica sieht ein: "Selbst wenn man den Rückstand noch halbiert, ist der ziemlich signifikant." Zwar habe er keine Balance-Probleme verspürt, dennoch einfach generell Probleme mit dem Grip gehabt. "Ich bin auf beiden Achsen gerutscht."

Der Pole macht außerdem anschaulich klar, warum er nicht dasselbe fühlen könne wie Russell in dessen FW42: "Das ist, als würde man ein Haubenmenü essen und eines, das ich gekocht habe. Und ich bin kein guter Koch! Da schmeckt man auch nicht dasselbe." Zumindest das Set-up an beiden Autos sei ähnliche gewesen, bestätigt er.

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