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Norris' Nullnummer: Plötzlich Motorpower verloren
Lando Norris muss im Grand Prix von Deutschland kurz nach Runde 25 aufgeben: Verlust der Motorpower aus dem Renault-Verbrennungsmotor
(Motorsport-Total.com) - McLaren-Pilot Lando Norris erlebte schon vor Rennstart beim Grand Prix von Deutschland einen Rückschlag. Im Qualifying scheiterte an der Hürde für Q2 als 16. knapp, doch aufgrund von einem Wechsel mehrere Komponenten im Renault-Antrieb startete er schließlich nur auf Platz 19. Am Sonntag kam er in Hockenheim nur 25 Runden weit.
Rookie Norris erlebte bereits am Samstag Probleme mit seiner Batterie im Antrieb. Das Team schätzte, dass ihm eine Zehntelsekunde durch die Schwierigkeiten im Zeittraining fehlte. In Q1 scheiterte er schließlich nur um 0,055 Sekunde an Daniil Kwjat und Rang 15.
McLaren entschied sich deshalb, einige Teile seines Antriebes vorsorglich für das Rennen zu wechseln: die Batterie, die MGU-K und die Kontrolleinheit. Durch die Strafversetzung startete er schließlich vom 19. Rang, da Sebastian Vettel von Platz 20 in sein Heimrennen gehen musste.
Aufgrund fehlender Erfahrung zu spät auf Inters gewechselt
Beim Start machte er einige Positionen gut und profitierte von frühen Boxenstopps der Konkurrenz. Als er in Runde vier bereits auf Rang acht lag, holte ihn seine Mannschaft schließlich ebenfalls zum Reifenwechsel an die Garage. Auf frischen Intermediates trat er die Aufholjagd an.
"Das Rennen würde so oder so knifflig werden, aber wir haben dennoch ganz gut ausgesehen." Norris findet in der Nachbetrachtung allerdings auch ein paar Kritikpunkte: "Wir haben ein paar kleine Fehler gemacht. Wir haben im ersten Stint zunächst nicht früh genug auf Inters umgesteckt", glaubt er.
Allerdings nimmt er sein Team in Schutz, diese Entscheidung habe er getroffen. "Das geht auf meine Kappe, um ehrlich zu sein. Das kam eher daher, dass mir die Erfahrung gefehlt hat, wann die Inters besser funktionieren als die Regenreifen."
Norris fuhr schließlich in Deutschland sein deklariertes, erstes Regenrennen in der Formel 1. Durch diesen Patzer habe er "ziemlich viel" Zeit verloren. Mit der Pace auf den Intermediate-Reifen ist er dennoch zufrieden gewesen.
Er konnte sich lange hinter Daniil Kwjat auf Rang 13 halten, ehe er in Runde 25 erneut an die Box kam, um auf Trockenreifen umzustecken. "Wir sind auf die weichen Reifen gewechselt, dabei konnte ich Kwjat aus der Box heraus überholen. Doch dann hatten wir das Problem."
Wenig später musste der Brite seinen Wagen abstellen. "Ein weiteres Rennen, das ich von der Seitenlinie aus mit den Ingenieuren angesehen habe. Das war frustrierend." Kurz nach dem Rennen wusste der 19-Jährige noch nicht, welches Problem zu seinem vorzeitigen Aus führte.
Power verloren - McLarens Pace "nicht so stark"
"Nein, sie müssen sich den Grund dafür erst ansehen. Aber es hat mein Rennen beendet, das müssen wir für nächstes Mal beheben." Teamchef Andreas Seidl klärt auf: "Nach dem Boxenstopp hat er Motorleistung verloren, dadurch konnte er kein so gutes Ergebnis einfahren wie Carlos."
McLaren wusste nach dem Rennen noch nicht viel mehr über den Ausfallgrund. "Wir haben Power im Verbrennungsmotor verloren", stellt Seidl ein Renault-Problem klar. Schon der Wechsel der Batterie und der MGU-K seien am Sonntagvormittag nicht optimal gewesen.
Vor allem bitter: Während Sainz am Ende Platz fünf erobert, muss Norris zuschauen, obwohl er zwischenzeitlich vor seinem Teamkollegen im Rennen lag. Auch mit Kwjat duellierte er sich, der später über Rang drei jubeln durfte.
"Das ist natürlich nicht schön. Es geht gar nicht darum, auf welchem Rang du ins Ziel kommst, sondern darum, zu fahren und auf der Strecke zu sein", zeigt sich der Rookie frustriert. Außerdem ist er davon überzeugt, dass McLaren am Wochenende nicht die Pace für Rang fünf hatte.
Fotostrecke: Deutschland: Fahrernoten der Redaktion
Pierre Gasly (5): Während der Teamkollege gewann, krebste er im Hinterfeld rum und fuhr sogar auf Albon auf. Das ist nicht mit den Bedingungen zu entschuldigen - genauso wenig wie der Unfall am Freitag. Gäbe es probaten Ersatz, wäre er schon längst weg. Fotostrecke
"So schön das auch aussieht, aber unsere Pace war nicht so stark. Wir müssen hart daran arbeiten, denn viele Teams haben Upgrades gebracht und einen guten Schritt an uns vorbei gemacht." Daher erwartet Norris auch in Ungarn ein schwieriges Wochenende.
"Es sieht nicht danach aus, dass wir ein so starkes Auto zur Verfügung haben wie in den vergangenen Rennen. Wir müssen versuchen, uns zu verbessern." Zumindest festigte Sainz mit weiteren zehn Punkten den vierten WM-Rang gegen das Mittelfeld ab.
Aufgrund des überraschend starken Ergebnisses für Toro Rosso wurde das Renault-Werksteam auf den sechsten Platz verdrängt, was McLaren ein wenig Luft verschafft im Kampf gegen den Motorenpartner. Die Franzosen liegen durch die Doppelnull nun schon 31 Punkte zurück.
"Das war ein Fahrfehler von Hülkenberg, aber ich gebe ihm keine Schuld, weil es verdammt schwierig zu fahren war. Es ist natürlich gut, den Punktevorsprung auszubauen, aber was die pure Pace betrifft, hätten wir kein so gutes Ergebnis geschafft." Die Bedingungen hätten McLaren geholfen, ist Norris überzeugt.