• 30. Juli 2019 · 14:17 Uhr

Horner begeistert: Hockenheim 2019 "ein bisschen wie Donington 1993"

Christian Horner lobt Max Verstappen und das gesamte Red-Bull-Team für den Sieg in Hockenheim - Am ganzen Tag habe man lediglich eine falsche Entscheidung getroffen

(Motorsport-Total.com) - "Es war ein großartiges Rennen, ein bisschen wie Donington 1993", jubelt Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach dem Großen Preis von Deutschland 2019. Am Ende eines langen Rennens feierte Max Verstappen seinen zweiten Saisonsieg - und wandelte dabei laut Horner teilweise auf den Spuren von Ayrton Senna bei dessen legendärem Sieg vor mehr als 26 Jahren.

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Hockenheim 2019: Einer der größten Siege von Max Verstappen? Zoom Download

Dabei ging es für Verstappen alles andere als gut los. Sein Start sei "furchtbar" gewesen, so Horner. "Beide Autos hatten ein Problem am Start, das müssen wir uns ansehen", verrät er. Doch Verstappen, der von Rang zwei auf Platz vier zurückfiel, konnte sich schnell erholen. Und schon in Runde drei gab es den ersten von insgesamt fünf Boxenstopps für den späteren Sieger.

Da wechselte man von Regenreifen auf Intermediates. "Wir wussten, dass diese Strecke sehr aggressiv zum linken Vorderreifen ist. Es ging darum, diesen Reifen zu managen. Da hat er einen fantastischen Job gemacht", lobt Horner, der auch die Zusammenarbeit mit Renningenieur Gianpiero Lambiase hervorhebt. Dieser habe Verstappen immer über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten.

Wechsel auf Slicks "der einzige Fehler"

In Runde 25 folgte der nächste Wechsel - dieses Mal auf Trockenreifen. "Die Strecke sah trocken genug für Slicks aus", berichtet Horner und erklärt: "Wir wählten den gelben Medium-Reifen, weil wir dachten, dass wir mit dem Reifen bis zum Ende fahren könnten." Doch Verstappen hatte Probleme und drehte sich sogar einmal. "Rückblickend war es nicht der richtige Reifen", gesteht Horner.


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Es sei "der einzige Fehler" an einem ansonsten fast perfekten Tag gewesen. So wechselte man nur vier Runden später zurück auf Intermediates. Zu diesem Zeitpunkt überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst flog Charles Leclerc ab, kurz darauf auch Lewis Hamilton. "An diesem Punkt gingen wir effektiv in Führung", sagt Horner und erklärt: "Es waren gerade einmal ungefähr 30 von 64 Runden gefahren."

"Und zu diesem Zeitpunkt hatten wir bereits drei Boxenstopps absolviert", grinst er. In der zweiten Rennhälfte bestimmte Verstappen das Geschehen anschließend. Allerdings wurde er noch zweimal vom Safety-Car eingebremst und verlor damit jeweils seinen bereits herausgefahrenen Vorsprung. Außerdem folgten noch zwei weitere Boxenstopps, der erste in Runde 41.

Am Ende "wie eine Spazierfahrt"

Da gab es während einer Safety-Car-Phase noch einmal frische Intermediates. "Er hatte einen freien Stopp, daher entschieden wir uns für die neuen Reifen, denn [die Strecke] war noch nicht bereit für Slicks", erklärt Horner. Fünf Runden später ging man dann aber doch auf Trockenreifen. Auf den roten Soft-Reifen fuhr Verstappen das Rennen schließlich souverän zu Ende.


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Tatsächlich bestand beim letzten Safety-Car sogar die Möglichkeit, noch einen sechsten Stopp einzulegen. "Wir entschieden uns, kein Risiko einzugehen", erklärt Horner allerdings. Denn unter anderem war es in der Boxengasse noch etwas nass, und die Reifen am Auto seien sowieso noch in Ordnung gewesen. Als i-Tüpfelchen holte sich Verstappen auch noch den Bonuspunkt für die schnellste Runde.

"Wir haben ihn gebeten, nicht auf die schnellste Runde zu gehen", verrät Horner mit einem Grinsen. Verstappen holte sie sich trotzdem, aber immerhin sei er dabei kein zu großes Risiko eingegangen und vernünftig geblieben. "Er ist cool geblieben, hat das Auto und die Reifen gemanagt", lobt Horner. Am Ende habe es auf ihn fast "wie eine Spazierfahrt" gewirkt.

Verstappen: Schon in frühen Jahren geübt ...

Auf die Frage, welcher Boxenstopp der wichtigste gewesen sei, antwortet er: "Sie waren alle wichtig." Horner verrät: "Die ersten waren etwas langsamer, [...] aber danach lag jeder Stopp bei zwei Sekunden oder darunter." Als Belohnung durfte Chefmechaniker Phil Turner am Ende als Vertreter für das Team mit auf das Podium. Bei beiden Piloten zusammen absolvierte die Crew am Sonntag neun Boxenstopps.

Verstappen selbst verrät währenddessen übrigens, dass "eine Menge Training im Nassen" in jungen Jahren dafür gesorgt habe, dass er heute im Regen so stark sei. Er habe schon damals "viele Stunden" mit seinem Vater Jos zusammengearbeitet. "Er hat mir immer gute Hinweise gegeben", verrät Max. Und dabei sei es auch nicht nur ums Fahren auf nasser Strecke selbst gegangen.

"Es geht auch darum, Entscheidungen zu treffen, während man fährt, und darauf zu achten, was um einen herum passiert", erklärt er. Zudem habe er mittlerweile bereits einige Saisons Erfahrung in der Formel 1, weshalb er in den vergangenen Jahren noch besser geworden sei. Es ist davon auszugehen, dass noch einige Jahre dazu kommen werden. Und auch einige Siege.

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