• 28. Juli 2019 · 09:29 Uhr

Charles Leclerc nach Ferrari-Panne: Jetzt erst recht!

Ferrari-Fahrer Charles Leclerc kündigt nach dem Chaos-Qualifying in Hockenheim eine Überholshow im Rennen an und will damit die Defektserie vergessen machen

(Motorsport-Total.com) - Ein gutes Ergebnis und alles ist vergessen. Genau so stellt sich Charles Leclerc den Rennsonntag am Hockenheimring vor. Denn nach den technischen Defekten an beiden Fahrzeugen im Qualifying ist Ferrari im Deutschland-Grand-Prix unter Zugzwang: Sebastian Vettel startet von ganz hinten, Leclerc von Platz zehn. Beiden wird die Aufgabe zuteil, ein bisher rabenschwarzes Wochenende noch zu retten.

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Charles Leclerc galt als Siegkandidat in Hockenheim, was ist jetzt noch möglich? Zoom Download

Möglich ist ein versöhnliches Rennergebnis vor allem für Leclerc. Denn in den Freien Trainings hatte Ferrari durchweg überzeugt. Und Leclerc gibt sich selbstbewusst: "Ich habe ganz klar Vertrauen in die Pace, die ich derzeit hinlegen kann. Ich gehe daher mit einer positiven Einstellung in das Rennen."

Er werde vor allem auf den ersten Metern "sehr aggressiv" vorgehen, versichert Leclerc, "um gleich möglichst viele Autos zu überholen". Er bekommt es dann mit einem Querschnitt des Mittelfelds zu tun: Hinter Mercedes und Red Bull sind mit Alfa Romeo, Haas, McLaren, Racing Point und Renault noch fünf weitere Teams in die Top 10 eingezogen. Diese Fahrzeuge versperren Leclercs Weg nach vorne.

Ferrari-Probleme "einfach nur traurig"

Eine konkrete Ansage, welche Chancen er sich über die Renndistanz ausrechnet, vermeidet Leclerc. "Wir schauen einfach, wo wir am Ende landen", meint er. "Eigentlich hatten wir uns den Sieg zum Ziel gesetzt. Das wird jetzt natürlich etwas schwieriger."

Warum? Weil das Benzinsystem seines Ferrari SF90 ausgerechnet in den entscheidenden Momenten im Qualifying nicht mehr mitspielte. Er habe gerade noch angehalten an der FIA-Waage, berichtet Leclerc, dann habe das Unheil seinen Lauf genommen. "Mein Auto fühlte sich auf einmal etwas seltsam an." Kurz darauf stand der Ferrari an der Box und Leclerc stieg aus, ohne Rundenzeit in Q3.

Vettel war bereits zu Beginn des Qualifyings nach Turboproblemen ausgeschieden, Leclerc komplettierte mit seinem Ausfall das Debakel für das Formel-1-Traditionsteam. Was die Situation aus Ferrari-Sicht noch verschlimmert: Die Defekte traten unabhängig voneinander auf, stehen in keinem Zusammenhang. "Und das ist einfach nur traurig", sagt Leclerc. "Denn wir hätten eine Chance auf die Pole gehabt, mindestens."

Um gute Pole-Chancen gebracht

So aber gibt es die Startplätze zehn und 20 für Ferrari, was Leclerc als "schwierig für das gesamte Team" bezeichnet und meint: "Besonders für die Mechaniker ist das heftig." Noch ist allerdings unklar, ob auch menschliches Versagen seinen Teil zu den Technikdefekten beigetragen hat.

Leclerc schlägt versöhnliche Töne an und nimmt das Team in Schutz: "So etwas passiert. Schmerzhaft ist nur, wenn gleich beide Autos des Teams betroffen sind. Das ist doch sehr unwahrscheinlich. Und deshalb müssen wir das analysieren und die Fehler abstellen."

Denn wieder einmal hat sich Ferrari selbst ein Bein gestellt und sich um eine hervorragende Gelegenheit gebracht. "Wir waren hier sehr schnell unterwegs", betont Leclerc. "Deshalb war ich zuversichtlich für Q3. Leider fuhren wir da keine Runden, die unseren Speed hätten unter Beweis stellen können. Doch die Möglichkeit war da. Jetzt bin ich fest entschlossen, unseren Speed im Rennen zu beweisen."

Regen könnte Ferrari beim Aufholen helfen

"Ich werde alles geben. Denn es ist noch nicht vorbei, erst bei der Zielflagge. Und dann gibt es die Punkte", sagt Leclerc. Er beschwört sein Team: "Die Mannschaft muss jetzt Stärke beweisen und mit Selbstvertrauen agieren, denn wir haben ein gutes Auto."

Er baue jedoch auch auf Schützenhilfe des Wetters, sagt Leclerc. "Ich hoffe auf Regen. Dann gerät das natürliche Gefüge ein bisschen mehr durcheinander und es wird eine Lotterie. Hoffentlich kann uns das helfen." In der Tat besteht eine Regenwahrscheinlichkeit für den Grand Prix in Hockenheim. So oder so, Leclerc gibt sich kämpferisch und verspricht: "Ich werde alles geben."

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