"Viele Kleinigkeiten" geändert: Gasly will Silverstone-Pace bestätigen
Pierre Gasly fährt um den Verbleib im Red-Bull-Team und hofft, seine ansprechende Leistung von Großbritannien auch in Hockenheim bestätigen zu können
(Motorsport-Total.com) - Ist Pierre Gasly der Knoten in Großbritannien geplatzt oder war sein vierter Rang nur ein Ausrutscher nach oben? Beim Grand Prix von Deutschland in Hockenheim kann der Franzose beweisen, dass seine harte Arbeit langfristig Erfolg bringt. Er ist guter Dinge, dass er sich noch weiter steigern kann.
"Das war einfach sehr viel harte Arbeit zu Beginn der Saison, um wirklich das Maximum von mir selbst rauszuholen, auch vom Team. Ich musste verstehen lernen, wie ich all die Dinge zum Laufen bringe. Das ist weiterhin kontinuierliche Arbeit, die sich schön langsam auszahlt", fasst er seine Formsteigerung zusammen.
Er habe "viele Änderungen" nach dem Debakel in Österreich gemacht - in Spielberg wurde er vom eigenen Teamkollegen, Max Verstappen, überrundet, der das Rennen schließlich sogar gewinnen konnte. In Großbritannien trat ein "ausgewechselter" Pierre Gasly auf.
Der 23-Jährige schaffte schließlich seine erste Trainingsbestzeit und kam am Ende auf dem vierten Rang ins Ziel. Christian Horner und Helmut Marko führten diese Leistungssteigerung darauf zurück, dass sich Gasly mehr auf sich als auf Teamkollegen Verstappen konzentrierte.
"Ich bin mit derselben Einstellung und Herangehensweise in jedes Wochenende gestartet. Ich habe versucht, so schnell wie möglich zu sein. Ich habe meinen Fahrstil nicht wirklich verändert. Ich habe immer versucht, mich an das anzupassen, was ich bekomme. Ich denke eher, es ist kontinuierliche Arbeit, die sich jetzt bezahlt macht", hält er dagegen.
An seinem Red Bull habe er "viele Kleinigkeiten" geändert, die insgesamt einen "großen Unterschied" ausgemacht haben, berichtet Gasly. Welche das genau waren, möchte er jedoch nicht sagen. "Ich möchte nicht zu sehr ins Detail gehen."
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Teamkollege Verstappen hat darauf angesprochen kaum einen Unterschied feststellen können: "Ich bin nicht da, um ihn zu beobachten. Wir sind Teamkollegen. Was die Zusammenarbeit angeht, habe ich keinen großen Unterschied gemerkt. Jeder hat ihm schon sehr geholfen, das Beste rauszuholen."
Für ihn selbst versuche er immer das beste Set-up zu finden, davon profitiere nun auch Gasly. "Er folgt nun vielleicht eher meiner Richtung." Der Abstand zum Niederländer ist zumindest im Qualifying kleiner geworden, drei Zehntelsekunden fehlten Gasly in Silverstone.
"Ich weiß, dass ich konkurrenzfähig bin. Ich weiß, dass ich schnell sein kann", spricht er sich selbst Mut zu. "Es kommt nur darauf an, dass man alles zusammenbringt." Silverstone war bereits in der GP2-Serie der Wendepunkt für Gasly, könnte er dieses Kunststück nun auch in der Formel 1 vollbringen?
"Für mich ist das aber nicht das Endergebnis, das ich will. Natürlich will ich immer mehr und ich denke immer darüber nach, was ich besser machen kann. Ich will auch öfters bessere Ergebnisse erzielen, besser als in Silverstone - auch wenn das gut war, es war nicht perfekt."
Er muss dennoch zugeben, dass er Silverstone bislang am meisten genossen hat von allen Formel-1-Rennen mit Red Bull. "In Silverstone habe ich es genossen, an der Spitze mitzukämpfen und das Gefühl zu haben, dass ich so fahren kann, wie ich will."
Mit zusätzlichem Selbstvertrauen möchte er nun mehr Konstanz in seine Ergebnisse bringen. Er weiß: "Es braucht immer ein bisschen Zeit, bis man sich in einem neuen Team eingelebt hat und bis man alles maximieren kann. Jetzt haben wir eine gute Richtung eingeschlagen, haben gute Ideen, aber es wird wichtig sein, das aufrechtzuerhalten und sich weiterhin in manchen Bereichen zu verbessern."