Kein doppelter Boden: Großes Update muss für Racing Point stechen
Racing Point bringt das große Mid-Season-Update: Nach der enttäuschenden ersten Saisonhälfte muss es jetzt funktionieren - Sergio Perez optimistisch
(Motorsport-Total.com) - In den vergangenen Jahren wurde das heutige Racing-Point-Team unter dem Namen Force India meist ab Saisonmitte deutlich stärker. Auch in dieser Saison hat die Mannschaft, die nun von Otmar Szafnauer geführt wird, ein großes Update zur Saisonmitte gebracht, das nun in Hockenheim (Formel 1 2019 im Live-Ticker!) debütieren wird.
Dieses Jahr ist der Druck noch einmal größer: Mit lediglich 19 gesammelten Punkten und Position sieben in der Konstruktuerswertung hinkt das Team seinen selbstgesteckten Zielen weit hinterher. Drei punktelose Rennen in Folge haben zuletzt stark aufs Gemüt geschlagen.
Neue aerodynamische Teile vor allem im Heckbereich sollen dieses ab dem Großen Preis von Deutschland 2019 besser stabilisieren. Damit sollen zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen werden: Eine bessere Balance und generell mehr Abtrieb.
"Unser Ziel ist, eine bessere Balance ins Auto zu bringen", sagt Sergio Perez. "Da wollen wir Defizite ausmerzen. Es ist ein wichtiges Update. Wir sind in einer entscheidenden Phase der Saison und müssen in jedem Fall einen Schritt nach vorne machen, um regelmäßig Punkte zu holen."
Teamkollege Lance Stroll ergänzt: "Uns fehlt in allen Bereichen ein wenig Pace. Es geht wie immer darum, den Abtrieb am Fahrzeug zu erhöhen, ohne zu viel zusätzlichen Luftwiderstand zu kreieren. Deshalb bringen wir Updates bei der Aerodynamik und Aufhängungsgeometrie. Alles, was uns konkurrenzfähiger machen kann."
Warum das Barcelona-Update gefloppt ist
Das gesamte Team weiß, dass dieses Update zum Funktionieren verdammt ist. Sonst droht ein Rückfall ins hintere Mittelfeld für das Team, das eigentlich dafür bekannt ist, mehrere Gewichtsklassen höher zu kämpfen als es das eigene Budget zulässt.
Das Update in Barcelona hat nicht die gewünschten Erfolge gebracht. Jetzt gibt es keinen doppelten Boden mehr. "Wir haben uns [in Barcelona] nicht genug gesteigert. Und wahrscheinlich haben einige andere Teams seitdem größere Schritte gemacht. Das ist unser Problem", weiß Perez.
Doch wie ist es dazu gekommen, dass der Racing Point RP19 plötzlich nur noch achtschnellstes Auto im Feld ist? "Wir haben schon mit einem Rückstand begonnen", führt Perez aus und verweist auf die Ereignisse um den Eigentümerwechsel im Sommer 2018.
"Wir sind natürlich nicht dort, wo wir gerne sein würden. Aber es war uns immer klar, dass es ein Übergangsjahr werden würde, besonders in den ersten Monaten. Die neue Führung kam relativ spät im vergangenen Jahr an Bord. Und bis dahin lag die Entwicklung des Fahrzeugs auf Eis."
"Deshalb haben wir das Jahr bereit mit einem Rückstand begonnen. Wir hatten in Melbourne quasi ein neues Auto und haben dort erst begonnen, zu lernen. Die Updates haben nicht so funktioniert, wie wir uns das erhofft haben. Aber wir sind auch nicht allzu weit weg von einem Team wie McLaren, das derzeit das Mittelfeld der Formel 1 bestimmt. Ein paar Schritte können uns schnell zurückbringen."
Stroll fügt hinzu: "Es gibt in diesem Sport keine Garantien. Leider haben die anderen Teams über die erste Saisonhälfte hinweg mehr Fortschritte erzielt und uns so überholt. So ist das. Damit müssen wir umgehen und zurückschlagen."