Pierre Gasly: Neuer Flügel hilft, Windschatten kostet Zeit
Red-Bull-Pilot Pierre Gasly freut sich am Samstag in Silverstone über sein bislang bestes Qualifying: Der neue Frontflügel zeigt Wirkung - Zu wenig Windschatten
(Motorsport-Total.com) - Red-Bull-Pilot Pierre Gasly freut sich in Silverstone am Samstag (Formel 1 2019 live im Ticker!) über sein bislang bestes Qualifying 2019. Der Franzose platzierte sich auf Rang fünf, drei Zehntelsekunden fehlten ihm auf Teamkollegen Max Verstappen. Von einem Durchbruch will er aber noch nicht sprechen.
"Das ist bisher das stärkste Wochenende des Jahres. Ich hatte gute Trainings und jetzt war es wichtig, eine gute Startposition einzufahren. Das haben wir geschafft mit Rang fünf", strahlt Gasly am Samstagabend. Er war bereits nach den Freien Trainings am Freitag glücklich.
Mit seiner ersten Trainingsbestzeit des Jahres verhalf er sich zu einem Schub an Selbstvertrauen. Denn noch vor zwei Wochen im Grand Prix von Österreich wurde der in die Kritik geratene Pilot von seinem Teamkollegen überrundet. Seither habe er hart mit dem Team gearbeitet, um sich zu steigern.
Gasly: Großes Puzzle schön langsam gelöst
"Ich konnte all die Verbesserungen zeigen, die wir gemacht haben. Wir haben vieles verändert, das scheint zu wirken." Zwar sei das Ergebnis noch nicht "perfekt", das habe er aber auch gar nicht erwartet. Dennoch konnte er in allen Bereichen einen großen Schritt vorwärts machen.
Das Team unterstützte Gasly "sehr" dabei. "Als Team versuchen wir alle zu pushen und die Performance herauszuholen. Es geht nicht um eine Sache, die nicht funktioniert hat. Es sind viele Dinge. Das ist ein großes Puzzle, man muss da alle Teile zusammensetzen."
Zum Beispiel fährt der Franzose in Großbritannien einen neuen Frontflügel: "Der ist besser, ein Upgrade. Und der ist auch schneller", freut er sich. Nur durch fehlenden Windschatten habe er auf seiner Q3-Runde doch noch Zeit liegen gelassen.
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"Ich hatte keinen starken Windschatten. Ich denke, ich hätte etwas näher an dem Auto vor mir dran sein können. Ich habe dadurch zumindest zwei Zehntel verloren", glaubt er. Das hätte ihn noch näher an Rang vier und Verstappen geschoben, aber nicht vorbei.
Mit einer Rundenzeit von 1:25.590 Minuten lag er eine halbe Sekunde hinter der Pole-Position von Valtteri Bottas, auf Verstappen fehlten 0,314 Sekunden. So nahe schaffte er es im Zeittraining zuvor noch nie an den Niederländer heran.
"Die Runde an sich war okay, aber nicht perfekt in den Kurven 3 und 4. Dort habe ich ein wenig Zeit liegen lassen, Max ist hingegen eine wirklich starke Runde gefahren. Die meiste Rundenzeit habe ich aber auf den Geraden verloren."
Horner: Selbstvertrauen führt zu Verbesserung
Gasly dachte sich vor Q3 nicht, dass der Windschatten auf den Geraden doch einen so großen Effekt haben würde. "Das lernt man wohl mit mehr Erfahrung", meint er, denn Verstappen habe diesen besser von seinem Vordermann ausnutzen können.
Die harte Arbeit der vergangenen zehn Tag inklusive Meetings und Diskussion mit seinem Team haben sich anscheinend ausgezahlt. In der Vorbereitung mit seiner Crew habe Gasly einiges geändert, außerdem startete er auf demselben Set-up wie Verstappen ins Wochenende. Seinen Fahrstil musste er dafür nicht "massiv" umstellen.
"Ich bin zuversichtlich, dass es jetzt besser wird. Es geht einfach darum, das fehlende Puzzleteil mit dem Team zu finden." Von einem Durchbruch will er aber nicht sprechen. Christian Horner ist froh, dass sein Schützling aufzeigen konnte: "Ich bin wirklich zufrieden mit Pierre, er hatte auch ein starkes Quali."
Er glaubt, dass ein Großteil der Verbesserung durch das gesteigerte Selbstvertrauen zustande gekommen ist. "Im Sport ist es mit dem Selbstvertrauen eine seltsame Sache. Ich glaube, er hat das Ruder nach Österreich herumgerissen. Man konnte ab der ersten Session sehen, dass er einen anderen Ansatz hatte."
Laut Horner trat Gasly selbstbewusster auf. "Und auf dieser Strecke geht es einzig und allein um Selbstbewusstsein." Vor allem am Rennsonntag. Der Franzose startet aus Reihe drei, neben ihm steht Sebastian Vettel. "Ich weiß noch nicht, ob wir schnell genug sind, um mit Ferrari zu kämpfen. Das Gefühl im Auto an diesem Wochenende ist aber gut. Wir sind konkurrenzfähig."