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Beinahe Siegerehrung verpasst: Warum der Honda-Technikchef zu spät kam
Erstmals seit fast 13 Jahren durfte Honda einen Sieg bejubeln: Warum Technikchef Toyoharu Tanabe erst nach den Hymnen auf dem Siegerpodest auftauchte
(Motorsport-Total.com) - Da darf man nach so vielen Rückschlägen endlich einmal auf das Siegerpodest und dann versäumt man die Hälfte der Zeremonie! Das ist Hondas Technikchef Toyoharu Tanabe nach Max Verstappens Sensationssieg in Spielberg passiert. "Ich war überrascht, als mir gesagt wurde, dass ich aufs Podest soll, und hatte keine Ahnung, was nun passiert", erklärt der Japaner gegenüber 'Motorsport-Total.com'.
"Deswegen bin ich etwas später als die anderen eingetroffen." Und zwar nach der niederländischen und der österreichischen Bundeshymne für Sieger Verstappen und das Red-Bull-Team. Zunächst glaubten manche sogar, Red Bull habe vergessen, beim ersten Honda-Sieg seit fast 13 Jahren einen Vertreter des Teams auf das Siegerpodest zu schicken, doch dann tauchte Tanabe doch noch auf.
"Es war das erste Mal für mich", erklärt er. "Aber natürlich muss man schon vor den Hymnen oben stehen. Mir war es peinlich, und ich wusste nicht, was ich tun soll. Niemand hat es mir gesagt!"
Als er dann aber endlich seinen Platz eingenommen hatte und von Gerhard Berger, dessen Motoreningenieur er 1990 bei McLaren-Honda war, nach einer Umarmung die Trophäe überreicht bekam, war die Freude groß. "Es war fantastisch", sagt Tanabe. "Ich konnte unten unsere Teammitglieder und die von Red Bull sehen. Sie waren sehr glücklich. Und da waren auch viele Fans."
Für den Japaner, der seit Anfang 2018 an der Strecke für die Technik verantwortlich ist, war der Triumph im neunten gemeinsamen Rennen mit Red Bull eine Erlösung, denn seit dem Sieg mit Jenson Button in Ungarn im Jahr 2006 lief für Honda in der Formel 1 vieles schief: Mit dem Earth-Car fuhr man hintennach, ehe man Ende 2008 ausstieg und Ross Brawn mit dem Team in Eigenregie Weltmeister wurde.
Und auch das Comeback mit McLaren im Jahr 2015 als Motorenhersteller ging völlig daneben. Erst die Trennung und der Wechsel zu Toro Rosso im Vorjahr ließ Hoffnung aufkommen. "Wir sind zwar seit 2015 zurück, aber das fühlt sich gerade wie ein Neustart an", sagt Tanabe. "Wir dürfen das jetzt zwar kurz genießen, müssen aber so schnell wie möglich weiterarbeiten, denn wir müssen die Lücke zu den schnellsten Teams schließen."