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"Erleichterter" Horner: Verstappen-Strafe wäre "unverständlich" gewesen
Mit einigen Stunden Verzögerung darf man bei Red Bull über den Sieg in Spielberg jubeln - Alles andere wäre für Christian Horner auch nicht nachvollziehbar gewesen
(Motorsport-Total.com) - Großer Jubel bei Red Bull - mit Verzögerung. Nachdem Max Verstappen den Großen Preis von Österreich auf der Strecke für sich entscheiden konnte, mussten die Bullen noch einmal mehrere Stunden warten, ehe man auch offiziell über den "Heimsieg" jubeln durfte. Denn gegen Max Verstappen lief wegen des entscheidenden Überholmanövers gegen Charles Leclerc eine Untersuchung.
Letztendlich gab es keine Strafe. Ein Sieg für Red Bull - und laut Teamchef Christian Horner auch für den Sport. "Ich denke, es war ein tolles Rennen. Was für ein Gegensatz zu vor einer Woche [in Frankreich]", freut sich Horner und erklärt, dass es "absolut die richtige Entscheidung" gewesen sei, Verstappen für sein Manöver gegen den Ferrari in Kurve 3 nicht zu bestrafen.
Eine Strafe wäre für ihn "unverständlich" gewesen - besonders "nach so einem Rennen" wie in Österreich. "Es war enges Racing", erklärt Horner und ergänzt: "Eines Tages wird [ein ähnlicher Fall] auch einmal gegen uns laufen. Aber ich denke, es war faires und hartes Racing. So sollte die Formel 1 sein." Zweifel, dass Verstappens Manöver im Rahmen des Erlaubten war, habe man bei Red Bull nie gehabt.
"Wir waren komplett überzeugt, dass es okay war", stellt Horner klar. Zwar könne man "nie wissen", wie eine Entscheidung der Rennkommissaren ausfalle. Doch Horner sieht sich und sein Team komplett im Recht. Verstappen sei in der Bremszone an Leclerc vorbeigekommen. "Es gab eine Berührung, als Charles einlenkte. Aber ich bin der Ansicht, dass es gutes Racing war - hartes Racing", sagt Horner.
"Zu dem Zeitpunkt, als [Max] im Scheitelpunkt leicht vorne war, war es Schachmatt", so Horner, der Ferraris Argument, Verstappen habe Leclerc von der Strecke gedrängt, nicht durchgehen lässt. "Für mich ist das kein wirkliches Argument", winkt er ab. Schließlich sei Verstappen im Kurvenscheitel vorne gewesen. "Zu diesem Zeitpunkt hat er die Kurve gewonnen. Der andere Kerl muss zurückstecken", steht für ihn fest.
Und auch den Vergleich zur Situation zwischen Sebastian Vettel und Lewis Hamilton in Kanada vor einigen Wochen, als Vettel eine Fünf-Sekunden-Strafe bekam und dadurch den Rennsieg verlor, lehnt der Red-Bull-Teamchef ab. "Es war ein anderer Zwischenfall", stellt er klar. "Und das haben die Rennkommissare offenbar auch so gesehen", zeigt er sich zufrieden.
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Auf die Frage, was man gemacht habe, wenn die Entscheidung anders ausgefallen wäre, antwortet er mit einem Lachen: "Darüber möchte ich nicht nachdenken, denn zum Glück haben sie die richtige Entscheidung getroffen." Seiner Meinung nach habe das Reglement auch keine andere Entscheidung als diese zugelassen - anders als beim besagten Vettel/Hamilton-Zwischenfall.
"Dann würde man jedes einzelne Manöver bestrafen", zuckt er die Schultern und fragt rhetorisch: "Warum sollte man dann noch versuchen, zu überholen?" Er erklärt daher: "Vielleicht sind wir [in der Formel 1] überreguliert, aber ich denke, dass heute die richtige Entscheidung getroffen wurde."