Charles Leclerc: Wie er seine Qualifying-Performance verbessern will
Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat sein "Hauptproblem", das Qualifying, in Angriff genommen und daran gearbeitet - Was er genau geändert hat
(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Pilot Charles Leclerc hat das Qualifying als sein "Hauptproblem" ausgemacht. In den ersten acht Saisonrennen konnte sich der Monegasse nur zweimal vor Teamkollegen Sebastian Vettel platzieren - in Bahrain und zuletzt in Frankreich. Er hat auf Nachfrage von 'Motorsport-Total.com' erklärt, wie er an seiner Quali-Performance gearbeitet hat, damit in Österreich der Aufwärtstrend weitergeht.
"Es geht dabei um die generelle Herangehensweise. Ich habe nicht einfach eine Kleinigkeit in Paul Ricard umgestellt. Ich bin sehr zuversichtlich, dass es positiv ist. Hoffentlich zeigt sich das hier", schildert der 21-Jährige vor dem neunten Saisonlauf.
Leclerc konnte in Bahrain mit seiner ersten Formel-1-Pole das bislang beste Ergebnis im Zeittraining einfahren, in der Wüste dominierte er alle drei Sessions. Der Unfall in Aserbaidschan warf den Ferrari-Neuling zurück, die Strategiepanne in Monaco ebenso.
Herangehensweise beim Set-up verändert
Ansonsten ist auffällig, dass Leclerc meist im ersten Teil des Qualifyings die beste Leistung abrufen konnte. In Australien fuhr er in Q1 noch Bestzeit, am Ende startete er auf Rang fünf (+0,252 Sekunden Rückstand auf Vettel). In China ein ähnliches Bild: In Q1 noch Zweiter wird er am Ende in Q3 Vierter (+0,017).
Erst ab Kanada wandte sich das Bild ein wenig. In Q1 schaffte Leclerc den zweiten Rang, in Q2 rutschte er auf Platz fünf zurück, während er sich im entscheidenden Versuch auf den dritten Platz setzte. In Frankreich schaffte er als erster Mercedes-Verfolger ebenso Rang drei (-0,834 Sekunden auf Vettel).
"Es geht vor allem um die Herangehensweise beim Set-up. Da muss ich versuchen zu verstehen und vorherzusehen, wie sich die Strecke weiterentwickelt. Auf manchen Strecken ist die Evolution größer als auf anderen."
Leclerc "liebt" Strecke in Spielberg
"Meist, wenn die Weiterentwicklung der Strecke im Qualifying recht groß war, hatte ich Schwierigkeiten", gibt er zu. "Da war ich dann nicht in jener Position, in der ich für Q3 sein wollte. In Q1 lief es noch gut, in Q2 nicht mehr so und Q3 war dann noch schlechter", bestätigt er den Trend.
Allerdings muss er sich nicht sorgen, denn sein durchschnittlicher Rückstand auf den Teamkollegen beträgt nur 0,023 Sekunden auf einer Runde (um Baku und Monaco bereinigt). "Das habe ich analysiert, um zu verstehen, was ich machen muss in Q1, damit ich in Q3 noch ein Auto habe, was mir liegt. Daran habe ich gearbeitet."
Er ist zuversichtlich, dass er seine Steigerung im Zeittraining in Österreich bestätigen kann. "Ich liebe es hier. Das ist eigentlich eine meiner Lieblingsstrecken", verrät Leclerc. "Ich mag diese kurze Runde wirklich sehr. Es erinnert mich an meine Karttage, aber es verursacht deswegen nicht mehr oder weniger Druck. Ich fahre wirklich gern hier."
Chance gegen Mercedes? "Uff ..."
Hat Ferrari in Spielberg eine Chance gegen die dominanten Silberpfeile? "Uff", muss Leclerc schnaufen, "ich denke, im Moment ist das recht schwierig. Sie scheinen sehr, sehr schnell zu sein. Sie waren schon in Paul Ricard extrem schnell unterwegs, speziell im Renntrimm."
Leclerc weiß, wie er das Rennwochenende angehen muss: "Ich denke, wir müssen uns auf uns selbst fokussieren und versuchen, den bestmöglichen Job zu machen. Aber ehrlich gesagt, glaube ich, dass es sehr schwierig wird, auf ihrem Level zu fahren."