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Ricciardo neben der Spur: Grosjean-Duell ganz vergessen
Daniel Ricciardo ist nach dem Frankreich-Grand-Prix von der Rolle und kann sich nicht mehr an alle Rennszenen erinnern - Hamilton kritisiert Ricciardo-Strafe
(Motorsport-Total.com) - Daniel Ricciardo erlebte im Grand Prix von Frankreich ein paar Rad-an-Rad-Duelle, manche zogen Konsequenzen nach sich. Jedoch nicht jener Kampf gegen Romain Grosjean in Runde 27. Der Franzose beschwerte sich zwar, doch der Renault-Pilot kann sich nach dem Rennen gar nicht mehr an das Duell erinnern.
Als Ricciardo nach dem Rennen im Interview mit dem niederländischen TV-Sender 'Ziggo Sport' zur Rede gestellt wird, warum sich Grosjean am Funk beschwerte, muss der Australier erst einmal überlegen: "Hat er?"
"Grosjean? Was zur Hölle habe ich gemacht?", lacht er in die Kamera. "Ich habe nicht mal gewusst, dass ich gegen Grosjean gefahren bin. Alles klar, cool. Excuse moi!", entschuldigt er sich beim Haas-Piloten.
Grosjean motzt am Boxenfunk: "Sehr gefährlich!"
Was war passiert? In Runde 27 kam der Renault mit elf Runden alten Hards an den Franzosen heran, da dieser noch nicht an der Box war. Ricciardo griff ihn in die Schikane auf der Mistral-Geraden an, und schnappte sich Rang zwölf.
Beim Überholvorgang setzte er auf der Außenseite an, kam dann aber etwas von der Ideallinie ab. Als Ricciardo wieder auf die Strecke zurückkam, reagierte Grosjean überrascht und musste ebenso in die Auslaufzone.
"Er ist sehr gefährlich auf die Strecke zurückgefahren und ich musste ausweichen", beschwerte sich der Haas-Pilot am Boxenfunk. Die Rennleitung sah aber keinen Anlass, eine Untersuchung einzuleiten, weshalb Ricciardo dafür auch keine Strafe erhielt.
Erst nach dem Rennen wurde bekannt, dass er für sein Fahrverhalten in der letzten Runde zwei Zeitstrafen aufgebrummt bekommt. Zweimal fünf Sekunden wurde auf sein Endergebnis oben drauf addiert, damit rutschte er auf den undankbaren elften Rang ab.
Ricciardo war enttäuscht darüber: "Wir hätten heute erneut doppelte Punkte einfahren sollen. Shit happens. Das Team hat großartig gearbeitet, es tut mir leid für sie. Sie hätten ein besseres Ergebnis verdient", schreibt er später auf Instagram.
"Ich mag Racing, das macht Spaß. Ich bereue nichts. Jetzt geht es nach Österreich - Schnitzel und all das, ich will es", freut er sich schon auf das kommende Wochenende.
Ricciardo: Noch nicht dasselbe Gefühl wie im Red Bull
Lewis Hamilton konnte die Strafe für Ricciardo ebenso wenig verstehen. Der Brite verteidigte den Renault-Fahrer auf Social Media ebenso. In einer Instagram-Story, die er mittlerweile wieder gelöscht hat, übte er Kritik.
"Das ist keine Strafe. Man kann das Auto neben nicht sehen und er hat ihm mehr als genug Platz gelassen. Er war vorne am Kurveneingang", schrieb Hamilton zur Szene in der Mistral-Schikane.
Sowohl für sein Verhalten gegen Lando Norris wie auch für den Zweikampf gegen Kimi Räikkönen wurde Ricciardo bestraft. "Wenn ich es nicht versuche, dann stecke ich das gesamte Rennen hinten fest. Ich muss es einfach versuchen", verteidigt er sich nach dem Rennen.
"Manchmal ist es eben am Limit, aber ich versuche, nicht schmutzig zu fahren." Im Zweikampf habe er grundsätzlich noch nicht dasselbe Gefühl aufbauen können wie im Red Bull.
"Jedes Mal, wenn ich spät bremse, habe ich Probleme, das Auto anzuhalten. Es ist besser als zu Saisonbeginn, aber es fühlt sich noch nicht so an wie im Red Bull." Während des Interviews versuchte er sich weiterhin an die Grosjean-Sache zu erinnern.
"Wenn ich das getan habe, tut es mir leid. Lieber versuche ich es, als hinten nachzufahren und ein Loser zu sein."