• 23. Juni 2019 · 19:36 Uhr

Die schlechte Nachricht laut Vettel: "Ferrari-Updates funktionieren nicht"

Chancenlos gegen Mercedes: Die Ferrari-Updates funktionieren in Le Castellet nicht wie erhofft - Sebastian Vettel stellt sich vor sein Team, fordert aber genaue Analysen

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel beendete den Grand Prix von Frankreich auf dem fünften Platz. Von Startposition sieben arbeitete sich der Ferrari-Pilot zu Rennbeginn an den beiden McLaren vorbei. Weiter nach vorne ging es nicht mehr. "Ich glaube, es war einfach gestern im Qualifying nicht so gut. Das Rennen heute war okay. Mehr war glaube ich nicht drinnen", beginnt der Deutsche seine Analyse. Teamkollege Charles Leclerc hatte als Dritter knapp 20 Sekunden Rückstand auf Sieger Lewis Hamilton (Mercedes).

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Die Silberpfeile waren für Sebastian Vettel in Frankreich nicht in Sichtweite Zoom Download

"Ich denke, die schlechtere Nachricht für uns dieses Wochenende ist, dass wir keinen Schritt vorwärts machen konnten im Vergleich zu Mercedes", hält Vettel fest. "Wir wollten den Rückstand auf Mercedes deutlich reduzieren und haben es nicht geschafft. Diesbezüglich müssen wir ehrlich sein und sagen, dass wir versagt haben. Leider mussten wir lernen, dass unsere Teile nicht wie erwartet funktioniert haben."

Ferrari hatte einen neuen Frontflügel, einen neuen Unterboden, neue Bremsbelüftungen und Heckflügelendplatten nach Le Castellet gebracht. Aber schon nach dem Freitag rüsteten die Italiener auf den alten Unterboden zurück. "Es ist nicht so, als würden wir es nicht probieren. Ich nehme mein Team in Schutz", sagt Vettel. "Es wird sicherlich wichtig, die Daten von Freitag noch einmal auszuwerten, wo wir ein paar der Teile ausprobiert haben, die nicht funktioniert haben."

Formschwankungen je nach Streckenlayout

In Montreal hatte Vettel noch mit Hamilton um den Sieg kämpfen können. Nun war man auf dem Paul-Ricard-Circuit gegen Mercedes chancenlos. "Bei uns liegt es auf der Hand: Wir sind schnell auf den Geraden und nicht so schnell in den Kurven", nennt Vettel den Grund für die schwankende Performance. "Deshalb sind je nach Streckenlayout manche Wochenenden besser für uns und manche schlechter."

"An diesem Wochenende war unser Ziel, die Lücke deutlich zu schließen. Das ist uns nicht gelungen. Das bedeutet aber nicht, dass wir aufgeben. Ich denke, jetzt ist jeder noch mehr angestachelt. Wir müssen verstehen, warum ein paar der Teile, die wir neu gebracht haben, nicht funktioniert haben. In der kommenden Wochen haben wir dann hoffentlich schon ein paar Antworten und können wieder etwas versuchen."

Wäre mit besserem Startplatz mehr möglich gewesen?

Eine Antwort wird notwendig sein, wenn Ferrari den Spieß doch noch umdrehen und in diesem Jahr wirklich um den WM-Titel kämpfen will. Nach acht Rennen liegt Vettel 77 Punkte hinter Hamilton und 41 hinter Valtteri Bottas (Mercedes) zurück. In Le Castellet war schon das Qualifying nicht optimal verlaufen. Außerdem wurde vor dem Rennen in Vettels Auto die Ölpumpe gewechselt, da die Mechaniker ein Ölleck entdeckt hatten.

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In den ersten Runden musste Sebastian Vettel mit McLaren kämpfen Zoom Download

Wäre mit einem besseren Startplatz mehr möglich gewesen? "Ich denke, wenn ich weiter vorne losgefahren wäre, wäre ich auch dort ins Ziel gekommen", meint Vettel, spricht aber nicht vom Sieg. "Der Speed von Platz drei bis fünf war unterm Strich gleich. Der erste Stint war okay, ich habe Charles und Max eingeholt. Im zweiten Stint hatte ich mehr Mühe mit der Balance des Autos. Ich hatte kein komplettes Vertrauen zum Heck. "

"Aber die Pace von Charles, Max und mir war praktisch das gesamte Rennen gleich. Wenn ich zu Max aufgeschlossen hätte, dann wäre Überholen sehr schwierig gewesen. Zumindest hatte ich Spaß und konnte das ganze Rennen attackieren. Es war etwas einsam, aber ich habe die ersten Runden mit den McLaren genossen. Die McLaren hatten in den ersten beiden Runden eine starke Pace. Dann bekamen sie Probleme mit den Reifen und wir hatten eine bessere Pace. Natürlich hätte ich sie lieber gleich überholt, aber ich habe sie so schnell wie möglich überholt."

Keine taktische Möglichkeit gegen Verstappen

Taktisch konnte Vettel nichts gegen den Red Bull von Max Verstappen ausrichten. "Wir waren glaube ich bis auf dreieinhalb Sekunden ran", blickt Vettel auf den ersten Stint. Verstappen wechselte in Runde 20 vom gelben auf den härteren weißen Pirelli-Reifen. Vettel steuerte die Box fünf Runden später an. "Durch den späteren Stopp haben wir Zeit verloren und haben dann im zweiten Stint gehofft, dass hinten raus bei ihm die Reifen einbrechen könnten."


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Das war aber nicht der Fall. "Deswegen ist der Abstand, der durch seinen früheren Boxenstopp gewachsen ist, praktisch so geblieben. Man muss aber auch fair anerkennen, dass es den Anschein machte, dass von uns dreien im letzten Stint der Max der Schnellste war", meint Vettel in seiner Analyse. "Vom Ergebnis her glaube ich nicht, dass viel mehr drin war. Wie gesagt, alles in allem ist das Ergebnis in Ordnung, aber nicht unser Anspruch."

Gibt es in Österreich eine ähnliche Chance wie in Kanada?

Vettel nahm die deutliche Niederlage in Frankreich mit Fassung. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto sagt: "Seb ist erfahren. Er weiß es genau. Er wird vom Team unterstützt und fühlt sich hier wohl. Q2 war auf Mediums gut. Als er freie Fahrt hatte, war seine Pace gut. Ich denke nicht, dass es ein Problem gibt. Beim nächsten Rennen könnte es eine Möglichkeit für ihn geben." Und auf dem Papier hat Ferrari beim Grand Prix von Österreich am kommenden Wochenende theoretisch gute Chancen.

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Der Traum vom WM-Titel mit Ferrari rückt wieder in weite Ferne Zoom Download

Das weiß auch Vettel: "Das Streckenlayout in Österreich kommt uns vielleicht auch mehr entgegen. Es hängt immer von verschiedenen Sachen ab. Hier war es zum Beispiel sehr heiß, was den Reifen Probleme bereitet hat. Und es war nicht das erste Mal, dass wir über eine oder mehrere Runden gemerkt haben: Je mehr Grip da ist, desto mehr musst du die Reifen schonen. Das kommt Mercedes mehr entgegen." Auf der Powerstrecke in Spielberg soll es allerdings auch sehr warm werden ...

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