• 22. Juni 2019 · 19:46 Uhr

Red Bull: Max Verstappen hat keine Angst vor McLaren

Max Verstappen startet den Grand Prix von Frankreich vom vierten Platz, dahinter lauert die orange Überraschung von McLaren - Pierre Gasly abgeschlagen

(Motorsport-Total.com) - In den Startreihen zwei und fünf werden sich die Red-Bull-Piloten am Rennsonntag in Frankreich einfinden. Max Verstappen fährt im Qualifying (Formel 1 2019 live im Ticker!) auf den vierten Rang, allerdings hat der Niederländer bereits über eine Sekunde Rückstand auf die Pole-Position. Pierre Gasly gelingt mit alternativer Strategie Platz neun (+1,865 Sekunden).

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Max Verstappen schafft mit aller Kraft Platz vier in Frankreich Zoom Download

"Schon im Vorjahr war das für uns keine einfache Strecke", erinnert sich Verstappen nach dem Zeittraining. Allerdings: 2017 hatte Verstappen ebenfalls als Vierter nur 0,6 Sekunden Rückstand. Noch am Samstagvormittag beklagte er sich über unberechenbares Fahrverhalten zwischen Über- und Untersteuern.

"Speziell mit den Schwierigkeiten, die wir heute Vormittag hatten, war das Auto im Qualifying nicht schlecht. Aber wir haben viel Zeit auf den Geraden verloren." Trotz des Spec-3-Motors, den Honda an diesem Wochenende einführte, zählt Red Bull im Qualifying zu den Topspeed-schwachen Autos.

Wie groß ist die orange Gefahr tatsächlich?

Verstappen wird mit 333,9 km/h geblitzt und ist damit um fast neun km/h langsamer als Daniel Ricciardo im Renault. "In den kommenden Rennen wird noch mehr kommen, das ist gut. Jeder kleine Schritt hilft." Allerdings gesteht er, dass es "schwierig" sei, die PS zu spüren. "Es ist kein massiver Schritt, eher ein kleiner."

"Außerdem holen wir nicht das Maximum aus der Performance des Autos heraus", fügt er hinzu. Das Aero-Paket in Le Castellet sei "ein kleiner Schritt vorwärts". Insgesamt verliert der RB15 auf den Geraden im Durchschnitt zwei Zehntelsekunden, auch in den langsamen Kurven ist der Rückstand größer.

Nur 0,009 Sekunden hinter Verstappen reiht sich McLaren-Pilot Lando Norris ein. Auf Rang sechs folgt dicht dahinter der zweite McLaren von Carlos Sainz. "Die machen einen besseren Job als zu Beginn der Saison, sie holen auf. Wenn man so weit zurück liegt, dann ist es einfacher, den Abstand zu verringern", kommentiert Verstappen.

Er macht sich jedenfalls keine Sorgen, dass von hinten Gefahr drohen könnte. "Nicht wirklich", antwortet er cool. Denn: "Auf meinem letzten Versuch in Q3 hätten wir näher an Ferrari dran sein können, allerdings hat sich das Auto in den letzten beiden Kurven seltsam angefühlt. Das war schade."

Im Renntrimm sei der Red Bull "normalerweise" besser als im Qualifying, wo McLaren auf einen Power-Modus von Renault zurückgreifen kann - "einen ziemlich starken", merkt Verstappen an. Daher glaubt er nicht, dass Norris und Sainz auf die lange Distanz mit ihm mithalten können.

Im Vergleich zum Red Bull liegt der McLaren vor allem in mittelschnellen Kurven gut, auf den Geraden verliert das Auto außerdem weniger als der Honda-betriebene Bulle. Nur in den langsamen Kurven hat der MCL34 einen noch größeren Nachteil.

Letzter Podestplatz das erklärte Ziel am Sonntag

Teamkollege Pierre Gasly landete hinter den McLaren, Sebastian Vettel und Daniel Ricciardo auf Rang neun. Er hat selbst nicht damit gerechnet, "so weit" ins Mittelfeld zu rutschen, gibt er zu. "Besonders angesichts unserer Upgrades", hält er fest. Red Bull hat nicht nur einen neuen Motor sondern auch Aero-Updates, wie etwa am Rückspiegel, mitgebracht.

"Die anderen schlafen nicht. Wir haben einen Schritt gemacht, aber McLaren scheint einen noch größeren gemacht zu haben. Die sind wirklich schnell. Das hatten wir nicht auf dem Zettel." Ob das nur am Layout der Strecke liegt? "Wir wissen: Je technischer eine Strecke ist, wie etwa Monaco, desto besser für uns."

"Honda macht einen guten Job", lobt der Franzose den Motorenpartner, "in Sachen Performance aufzuholen, aber im Vergleich zu Mercedes und Ferrari verlieren wir immer noch eine ganze Menge." Laut Verstappen werde niemand den Silberpfeilen gefährlich werden können.


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"Ich hoffe, wir können mit den Ferraris kämpfen, das wäre dann der letzte Podestplätze", zählt der Niederländer sein bestmögliches Ergebnis am Sonntag auf. Er glaubt nicht, dass der Ferrari von Charles Leclerc bereits am Start in der Ferne verschwinden wird.

Dass Verstappen auf dem Medium-Reifen ins Rennen gehen wird, bezeichnet Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko als "entscheidend für die Rennstrategie". Der C3-Pneus von Pirelli hält länger im ersten Stint, was den Teams mehr Möglichkeiten bietet. Die Top 8 werden auf dem gelb markierten Reifen starten.

"Wenn man sich die Longruns ansieht, dann war es die richtige Entscheidung", ist Verstappen froh. Teamkollege Gasly und Antonio Gioviannzi hingegen treten als einzige Fahrer in den Top 10 auf dem roten Soft am Start an.

Gasly muss auf Soft starten: "Eine Herausforderung"

"Wir wissen noch nicht genau, wie wir es anlegen werden. Es wird heiß morgen, das macht es nicht einfacher", weiß der Lokalmatador. "Die vor uns und die hinter uns starten alle auf dem Medium. Vielleicht können wir strategisch etwas anderes probieren, das müssen wir uns anschauen."

Sein erster Stint werde sicherlich "eine Herausforderung", weiß Gasly. Wie kam er überhaupt dazu, dass er auf dem roten Reifen in Q2 gefahren ist? "Das hing ein bisschen davon ab, was in Q1 passieren würde. Im Vergleich zu FT3 war unser Tempo viel schlechter. Das hat mir das Leben schwer gemacht."


Fotos: Red Bull, Grand Prix von Frankreich


Im ersten Quali-Abschnitt ging er auf Soft auf die Strecke, denn aufgrund von Änderungen am Auto nach dem dritten Training, hatte Gasly Probleme auf dem Medium. "Also haben wir den Soft genommen. Aber im Rennen wird der erste Stint natürlich schwierig."

Was wäre passiert, wenn Gasly das Q2 auf dem Medium bestritten hätte? "Ich glaube nicht, dass das viel geändert hätte. FT3 war gut, da war ich Sechster. Aber die Änderungen gingen in die falsche Richtung. Das hat mich viel Grip und Speed gekostet. Ein schwieriges Quali."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner ist aufgefallen: "Pierre ist als Zehnter noch in Q3 gekommen, hat aber viel Zeit in beiden Versuchen in den Kurven fünf und sechs verloren auf seinen Teamkollegen."

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