Legalität der Hydraulik im Fokus: Mercedes zitterte um Kanada-Sieg
Ist die neu eingebaute Hamilton-Hydraulik legal gewesen oder nicht? Mit dieser Frage beschäftigten sich nach dem Rennen von Kanada die FIA-Techniker
(Motorsport-Total.com) - Mercedes musste nach dem Formel-1-Rennen von Kanada noch ein ganzes Stück um den Sieg von Lewis Hamilton zittern. Allerdings war das nicht etwa aufgrund der rennentscheidenden Szene mit Sebastian Vettel, sondern aufgrund einer vermeintlichen Unregelmäßigkeit am Auto, wie 'auto motor und sport' berichtet und Mercedes auf Anfrage bestätigt.
Der Rennstall hatte vor dem Grand Prix ein Hydraulik-Leck entdeckt und das Auto des WM-Führenden daraufhin auseinanderbauen müssen. Weil das Ersatzsystem eine andere Spezifikation hatte als das bis dahin verbaute, wurden die FIA-Techniker darauf aufmerksam und untersuchten es nach dem Rennen eingehend.
In Artikel 34.2 des Sportlichen Reglements ist zwar nicht festgelegt, dass beide Teile in ihrer Spezifikation und Funktionsweise identisch sein müssen, aber ähnlich sollten sie schon sein. Hätte Mercedes eine neue Spezifikation verbaut, hätte Hamilton gegen die Parc-ferme-Regeln verstoßen und aus der Boxengasse starten müssen - ein klarer Fall für Disqualifikation nach dem Rennen.
Doch nach gut drei Stunden gab die FIA Entwarnung und bestätigte, dass Mercedes innerhalb des Reglements gehandelt habe. Man konnte nicht nachweisen, dass das neue Hydraulik-System eine andere Funktionsweise hat als das alte.
Zudem macht 'auto motor und sport' auf einen weiteren Umstand aufmerksam: Dass Mercedes Lewis Hamilton nach seinem problematischen Vorstart ins Cockpit funkte, dass sein Auto kein Problem habe, verstieß nach Meinung von Renault-Einsatzleiter Alan Permane gegen eine Technische Direktive, die gewisse Instruktionen seitens der Ingenieure verbietet.
Doch auch in dem Fall kann Mercedes Entwarnung geben: Der Rennstall hatte sich vor dem Funkspruch bei der Rennleitung rückversichert, ob man Hamilton diese Information ins Cockpit geben darf.