TV-Quoten Kanada: Brutale Verluste bei RTL, auch ORF schwächelt
RTL verliert im Vergleich zum Kanada-Grand-Prix 2018 mehr als 1,6 Millionen Zuschauer - Auch in Österreich lassen viele Zuseher den TV bei gutem Wetter aus
(Motorsport-Total.com) - Die Formel 1 hatte es im deutschsprachigen Raum am Sonntag schwer, die Fans vor den Fernseher zu locken. So sahen das Rennen bei RTL im Schnitt gerade einmal 4,08 Millionen Zuschauer. Zum Vergleich: 2018 schauten den Großen Preis von Kanada noch 5,71 Millionen Fans beim Kölner Sender. Das macht einen Verlust von mehr als 1,6 Millionen Zuschauern im Vergleich zum Vorjahr.
Der Marktanteil sank von 18,3 auf 13,6 Prozent. Einige Fans sind in diesem Jahr zu Sky abgewandert. Der Privatsender aus Unterföhring zeigte die Königsklasse 2018 nicht und brachte es in diesem Jahr im Schnitt auf 460.000 Zuschauer (1,7 Prozent Marktanteil). Doch selbst wenn man diese Zahl zu den RTL-Zuschauern addiert, verlor die Formel 1 im Vergleich zum Rennen 2018 im deutschen TV mehr als eine Million Zuseher.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen nutzen einige Menschen vermutlich das gute Wetter, in Kombination mit den Pfingstferien, um lieber vor die Tür zu gehen als vor dem Fernseher zu sitzen. Einige Sportfans könnten zudem das Finale der Nations League, das zur gleichen Zeit stattfand, vorgezogen haben. Auch die Mercedes-Dominanz der vergangenen Monate hat das Interesse an der Formel 1 womöglich schwinden lassen.
Interessanterweise schwächelte dieses Mal selbst der ORF. Nachdem man sich in Österreich in diesem Jahr bei den meisten Rennen über bessere Zuschauerzahlen als 2018 freuen durfte, sahen dieses Mal nur 545.000 Fans zu. Im Vorjahr waren es noch 624.000. Der Marktanteil kletterte aber trotzdem leicht von 21 auf 23 Prozent, weil in Österreich einfach insgesamt weniger Leute den Fernseher einschalteten.
Für Ärger sorgte der ORF nach dem Rennen bei einigen Fans, weil man während der Podiumszeremonie aus der Live-Übertragung ausstieg, um zur Nations League zu schalten. Die Fans verpassten damit unter anderem das mit Spannung erwartete Interview mit Sebastian Vettel. In den sozialen Medien machten viele Zuschauer ihrem Frust über diese Entscheidung Luft.